Drei Minuten! So lange hatte es am Montagmorgen gedauert, bis die frei verfügbaren Tickets für das sonntägliche Play-off-Halbfinal-Heimspiel gegen den FC Bayern München im Online-Shop vergriffen waren. Auch die wenigen Rückläufer aus dem Dauerkarten- und Gästekontingent waren 48 Stunden später ebenso schnell vergriffen. Keine Frage: Die Bundesliga-Basketballer der Würzburg Baskets haben eine lang nicht mehr gekannte Euphorie ausgelöst.
Dass das Ende gegen den amtierenden Pokalsieger und selbsternannten Meisterschafts-Anwärter kurz und schmerzlos kam, kann dieser Rekord-Saison der Baskets keinen Abbruch tun. 24 Siegen in der regulären Runde stehen nur zehn Niederlagen gegenüber. Alleine diese Bilanz darf getrost als sensationell bezeichnet werden – und wurde in der Play-off-Viertelfinal-Serie gegen den nun entthronten Meister ratiopharm Ulm noch getoppt. Ohne ihren US-Anführer Otis Livingston II, bester Offensiv- und wertvollster Spieler der Liga, zwangen sie die Schwaben mit schier unbändigem Willen mit 3:1-Siegen in die Knie. Eine Leistung, die wohl erst mit etwas Abstand so richtig einzuordnen sein wird.
Auch gegen das letztlich übermächtige Star-Ensemble aus der Landeshauptstadt wehrten sich die Würzburger nach Kräften. Wunder mag es immer wieder geben, aber sie sind halt doch eher die Ausnahme als die Regel. Und so war mit diesem dezimierten Kader realistisch betrachtet nicht mehr drin gegen den EuroLeague-Teilnehmer. Die Fans feierten die Mannschaft trotzdem überschwänglich. Denn fast noch wichtiger als das überragende sportliche Abschneiden in der Saison 2023/24: Die Baskets haben mit ihren couragierten Auftritten die Herzen der Menschen in der ganzen Region erobert und sie mit Glück und Stolz erfüllt.
Die Würzburg Baskets können positiv in die Zukunft blicken
Mannschaft, Trainer-Stab, Zuschauende, Fans und Partner des Klubs bildeten eine seltene, fast schon symbiotische Einheit, die im Laufe der Saison immer enger zusammenwachsen ist – mit dem Höhepunkt in den Play-offs, die eine zuvor noch nicht erlebte Unterstützung für die Baskets zutage förderten. Dass dieses Abschneiden in der kommenden Saison nur schwer zu wiederholen oder gar zu toppen ist, dürfte jedem klar sein. Schon jetzt scharren finanziell potentere Klubs wie Oldenburg, Ludwigsburg, Bamberg oder Hamburg mit den Hufen, um tabellarisch wieder in vordere Regionen vorzudringen und das vermeintlich erwartbare Kräfteverhältnis wieder herzustellen.
Doch den Baskets muss vor der Zukunft nicht bange sein – im Gegenteil: Die wichtigsten Geldgeber haben sich langfristig zum Klub bekannt und ihr Engagement teils deutlich erhöht. Auch die Bekanntgabe eines neuen Namenssponsors steht unmittelbar bevor. Und mit Headcoach und Sympathieträger Sasa Filipovski und seinem Trainer-Team sowie Sportmanager Kresimir Loncar bleiben die zentralen Figuren der sportlichen Höhenflugs an Bord. All das unterscheidet die aktuelle Situation von früheren Erfolgen des Klubs.
Und sollte es gelingen, die Flamme der Begeisterung im Umfeld weiter am Lodern zu halten, stehen dem Würzburger Basketball weiter erfolgreiche Zeiten bevor.
welche auch einmal Verantwortung übernehmen .
Lieber endlose Diskussionen führen und nichts anpacken , was auch einmal weh tun könnte.