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Würzburg Baskets
Die Würzburg Baskets halten eine Halbzeit mit, sind aber erneut chancenlos gegen Bayern München
Mit einem guten Plan waren die Würzburg Baskets am Freitag ins Spiel gestartet. Warum die Strategie von Trainer Sasa Filipovski nur eine Halbzeit funktionierte.
Zac Seljaas von den Würzburg Baskets konnte die Verteidigung des FC Bayern München am Freitag nur selten kontrollieren.
Foto: Julien Becker | Zac Seljaas von den Würzburg Baskets konnte die Verteidigung des FC Bayern München am Freitag nur selten kontrollieren.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 05.06.2024 02:43 Uhr

Die Würzburg Baskets haben auch das zweite Spiel der Best-of-Five-Serie im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft verloren. Im, dieses Mal sogar ausverkauften, BMW Park des FC Bayern München unterlagen die Würzburger nach einer guten ersten und einer schwachen zweiten Halbzeit deutlich mit 75:99 (42:46). Auf Münchner Seite punkteten sechs Spieler zweistellig. Dieser Kadertiefe konnten die Baskets erneut nichts entgegnen.

Etwas entspannter sollte sein Team ins Spiel starten, meinte Trainer Sasa Filipovski nach der 76:91-Niederlage in Spiel eins. Um seinem Team die nötige Entspannung offensiv zu verschaffen, ließ er es im ersten Viertel nach eigenem Korberfolg wieder in einer Zonenverteidigung agieren. Das sollte nicht nur den offensiven Rhythmus der Münchner brechen, sondern ist auch weniger anstrengend – bleibt mehr Puste für den Angriff. 

Seljaas und Bess verbessert

Einzig das Rebounding am eigenen Brett und die Defensive in der Zone litten etwas darunter. Münchens Centerspieler Devin Booker, Serge Ibaka und Elias Harris erzielten 15 der 22 Münchner Punkte und die Bayern sicherten sich sieben Offensivrebounds im ersten Abschnitt. "Wir haben häufig gut verteidigt, aber dann nach den Offensiv-Rebounds Punkte kassiert in der ersten Halbzeit", meinte Baskets-Kapitän Felix Hoffmann nach dem möglicherweise vorletzten Spiel seiner Karriere. Dagegenhielt auf Würzburger Seite zu Beginn vor allem Zac Seljaas mit neun Zählern. 

Die erste Führung der Halbfinal-Serie war den Würzburgern aber noch nicht vergönnt. Als der Würzburger Topscorer vom Mittwoch im ersten Angriff des zweiten Abschnitts zum vermeintlichen 23:22 traf, entschieden die Schiedsrichter auf Schrittfehler. Neben Seljaas, der am Ende auf 17 Punkte kam und damit Topscorer der Baskets war, lieferte auch Javon Bess, der am Mittwoch nur sechs Zähler erzielt hatte, eine offensiv deutlich bessere Partie ab.

Die Dreierquote macht den Unterschied

Bis zur Pause gelang es den Würzburgern noch, den Kontakt zu den vor allem athletisch deutlich überlegenen Münchnern zu halten. Den Unterschied machte am Freitagabend dann vor allem die deutlich höhere Dreierquote. Mit mehr als 40 Prozent Trefferquote von der 6,75 Meter vom Korb entfernten Linie waren die Münchner schon während der Saison die beste Mannschaft von "Downtown". Am Freitag legten sie mit elf Treffern bei 23 Versuchen (48 Prozent) nochmal einen drauf. "Sie haben gegen unsere Zone Würfe getroffen, die wir ihnen geben wollten", erklärte Hoffmann.

Bei den Würzburgern dagegen wollte wenig fallen, weder die wenigen freigespielten Würfe, noch zumindest der ein oder andere gut von den Münchnern verteidigte. Die 28 Prozent, die Würzburg aufs Spiel gesehen von der Dreierlinie traf, spiegelten den Unterschied recht deutlich wider. Anders als in Spiel eins gelang es dem Filipovski-Team dieses Mal nicht, im Schlussviertel Schadensbegrenzung zu betreiben. Stattdessen entschieden die Bayern dieses Mal alle vier Viertel für sich. 

Livingston II wirft, wird aber nicht spielen

Aus Würzburger Sicht bleibt die Frage, ob es mit einem fitten Otis Livingston II möglich gewesen wäre, zumindest ein Spiel in München zu klauen. Da es nun mit einem 0:2-Rückstand in der Serie zurück nach Unterfranken geht, müssen die Baskets-Verantwortlichen darauf hoffen, dass die ausverkaufte tectake Arena die Mannschaft so beflügelt, dass sie mit den 15 und 24 Punkte besseren Münchnern auf Augenhöhe agieren kann. "Ich hoffe, dass wir am Sonntag von unseren Fans noch mehr Energie bekommen als von der riesigen Unterstützung der vielen mitgereisten Fans hier. Am Ende ging uns nämlich etwas die Kraft aus", fasste Hoffmann die Partie zusammen.

Ein Einsatz Livingstons II, der, wie die Würzburger in den Sozialen Medien zeigten, beim morgendlichen Warmwerfen immer wieder auf den Korb geworfen hatte, bleibt ausgeschlossen. Zumindest die erste Führung in einem Spiel der Serie könnte den Baskets im dritten Spiel am Sonntag (15 Uhr) gelingen. 

Basketball: Bundesliga, Männer
FC Bayern München – Würzburg Baskets 99:75 (22:21, 26:23, 25:16, 26:15)
München: Lucic 14, Bonga 14, Edwards 14, Booker 11, Harris 10, Ibaka 10, Bolmaro 9, Giffey 8, Obst 3, Kharchenkov 2, Wimberg 2, Weidemann 2.
Würzburg: Seljaas 17, Perry 14, Klassen 12, Bess 10, Ugrai 10, Hoffmann 5, Washington 4, Welp 3, Ndi, Brown (nicht eingesetzt).
Rebounds: 36 – 29. Vorlagen: 25 – 12. Ballverluste: 5 – 11. Treffer aus dem Feld: 39/72 (54%) – 27/61 (44%). Dreier: 11/23 (48%) – 8/29 (28%). Freiwürfe: 10/10 (100%) – 13/15 (85%). Zuschauende: 6500.

 
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