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Basketball: Champions League
Die erste Heimniederlage ist verdient: Was den Würzburg Baskets gegen Nanterre am Mittwochabend fehlte
Nach drei Siegen kassieren die Würzburg Baskets den ersten Dämpfer in der Basketball Champions League. So lief die Partie gegen Nanterre 92.
Kaum ein Durchkommen: Auch wenn Nelson Phillips (rechts) heute zu den Lichtblicken bei den Würzburg Baskets gehörte, hatte auch er immer wieder Schwierigkeiten.
Foto: Julien Becker | Kaum ein Durchkommen: Auch wenn Nelson Phillips (rechts) heute zu den Lichtblicken bei den Würzburg Baskets gehörte, hatte auch er immer wieder Schwierigkeiten.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 13.11.2024 02:37 Uhr

Drei Dinge seien es, resümierte vor zwei Wochen der englische Kommentator der internationalen Internet-Live-Übertragung nach dem 88:83-Sieg der FIT/One Würzburg Baskets bei JSF Nanterre 92, für die Würzburg berühmt ist: "Die wunderschöne Festung, als Heimatstadt von Dirk Nowitzki – und als Ort des aktuell heißesten Teams der Basketball Champions League." Die "kalte Dusche" gab es, um im Bild zu bleiben, am Mittwochabend. Denn zum Rückrundenstart der Gruppenphase kassierte der Neuling aus Mainfranken seine erste Niederlage auf europäischem Parkett. Im Rückspiel gegen den französischen Klub aus der Pariser Vorstadt unterlagen die Hausherren nach einer schwachen ersten Halbzeit mit 88:96 (39:58), bleiben aber mit drei Siegen aus vier Partien Tabellenführer der Gruppe A. "Sie waren heute das bessere Team. Das Problem heute war die Verteidigung", analysierte Trainer Sasa Filipovski im Anschluss.

Der 50-jährige Slowene vertraute wie zuletzt in der Startformation dem Quintett um Kapitän Zac Seljaas, Center Owen Klassen, "Verteidigungsminister" Lukas Wank und dem Guard-Duo Jhivvan Jackson und Mike Davis Jr. Letzterer erwischte einen perfekten Start ins Spiel, traf gleich seinen ersten Dreier, versenkte anschließend drei Freiwürfe und war auch mit einem Mitteldistanzwurf erfolgreich. Dazu gesellten sich drei Korbvorlagen und zwei Ballgewinne in den ersten zehn Minuten, womit der US-Amerikaner der mit Abstand auffälligste Korbjäger der Hausherren war.

Nanterre enteilt im zweiten Viertel

Der Rest des Teams hingegen fand nur schwer ins Spiel, zeigte sich wenig treffsicher vor allem jenseits der Drei-Punkte-Linie und war auch in der Verteidigung nicht so aufmerksam wie gewohnt. Ganz anders die Gäste, die Mitte des ersten Viertels die Führung übernahmen und auch dank vier Treffern bei fünf Versuchen aus dem Dreier-Bereich nach dem ersten Abschnitt mit 26:20 in Führung lagen.

Ein 7:0-Start der Franzosen ins zweite Viertel zwang Filipovski nach gerade mal 1:16 Minuten zur ersten Auszeit. Doch so richtig schienen die Worte des Headcoaches nicht auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Nanterre war defensiv weiter von den Hausherren kaum in den Griff zu bekommen, während den Baskets wenig gelingen mochte. Punkt um Punkt enteilten die enorm spielfreudig und selbstbewusst aufspielenden Gäste, die bis dato herausragende 88 Prozent ihrer Dreier-Würfe und nach 20 Spielminuten 22 ihrer 27 Wurfversuche verwandelt hatten.

Ausgerechnet Rodriguez erhöht den Vorsprung

Zum Vergleich: Bei den Würzburgern fanden gerade einmal 13 ihrer 33 Würfe den Weg in den Korb. Kurz vor der Pause schraubte dann ausgerechnet der ehemalige Würzburger Desi Rodriguez mit einem gefühlvollen Floater die Führung erstmals auf über 20 Punkte Differenz (53:32/18.), die die Baskets bis zum Ertönen der Halbzeitsirene nur noch marginal auf 39:58 eindampfen konnten.

So war es eine gewaltige Hypothek, mit der die Würzburger in den zweiten Durchgang starteten. Doch offenkundig hatten sie sich in der Kabine etwas vorgenommen, wollten nicht kampflos ihrem Konkurrenten das Feld überlassen. Mit einer deutlich entschlosseneren Körpersprache und deutlich mehr Intensität gingen die Baskets nun zu Werke, verkürzten nach einem Jackson-Dreier auf 49:63 (24.) und nach einem Fastbreak-Korbleger des zuletzt in Heidelberg erkrankten Nelson Philipps auf 61:73 (28.). Die Hausherren, jetzt auch von den 2700 Zuschauenden in der gut gefüllten tectake-Arena lautstark unterstützt, witterten ihre Chance.

Schon am Sonntag geht es weiter

Doch die Gäste hielten dem wütenden Anrennen stand, erwiesen sich weiterhin als abgezocktere Mannschaft, was sich auch an der lange fehlerfreien Freiwurfquote zeigte: Die ersten 15 Versuche fanden ihr Ziel, wie überhaupt die Trefferquoten auf überdurchschnittlichem Niveau verharrten. Die Baskets steckten zu keiner Zeit auf, entscheidend verkürzen konnten sie den Rückstand aber nicht mehr. Spätestens als Rodriguez per Dreier auf 91:76 (38.) stellte, war die Messe gelesen. Bereits am Sonntag geht es für die Baskets in der Bundesliga weiter. Um 15 Uhr sind die Basketball Löwen Braunschweig zu Gast. 

Basketball: Champions League, Männer
FIT/One Würzburg Baskets – JSF Nanterre 92 88:96 (20:26, 19:32, 24:19, 25:19) 

Würzburg: Davis Jr. 21, Phillips 16, Seljaas 15, Jackson 14, Lewis II 8, Klassen 5, Steinbach 5, Ugrai 2, Williams 2, Wank, Bleck, Kone (nicht eingesetzt).
Nanterre: Barbitch 20, Lacombe 17, Rodriguez 11, Tillman 11, Caver 8, Dussoulier 8, Prkacin 8, Jackson 6, Sene 5, Fischer 2.
Rebounds: 28 – 28. Vorlagen: 14 – 18. Ballverluste: 15 – 17. Treffer aus dem Feld: 30/65 (46%) – 31/52 (60%). Dreier: 10/34 (29%) – 11/18 (61%). Freiwürfe:  18/23 (78%) – 23/26 (89%). Zuschauende: 2700.

 
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