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Basketball: Champions League
Nach dem Sieg in Paris folgt das leichteste Auswärtsspiel der Saison: Diese Probleme haben die Würzburg Baskets noch
Zac Seljaas war beim dritten Sieg in der Champions League am Mittwoch erneut der Schlüsselspieler. Wo Trainer Sasa Filipovski den US-Amerikaner in Zukunft sieht.
Zac Seljaas, hier auf einem Archivbild, führte die Würzburg Baskets am Mittwoch im Pariser Vorort Nanterre zum Sieg.
Foto: Julien Becker (Archivfoto) | Zac Seljaas, hier auf einem Archivbild, führte die Würzburg Baskets am Mittwoch im Pariser Vorort Nanterre zum Sieg.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 31.10.2024 02:41 Uhr

Mit den Telekom Baskets Bonn, den Niners Chemnitz, Rasta Vechta und eben den FIT/One Würzburg Baskets sind dieses Jahr gleich vier deutsche Basketball-Teams in der Champions League am Start. Dass die Würzburger dabei mit ihren drei Siegen das einzige noch ungeschlagene Team sind, zeigt, welche Leistung den Baskets zum Start ins internationale Geschäft gelungen ist. Am Mittwoch siegten die Baskets mit 88:83 (47:42) bei Nanterre 92. Bisher ist aus Deutschland nur Bayreuth im Jahr 2017 mit drei Erfolgen in die Champions League gestartet.

Bedanken konnten sich die Würzburger dabei vor allem bei Zac Seljaas. Auf der Homepage der Champions League wurde der US-Amerikaner kürzlich auf Platz eins im Ranking um den Titel als wertvollster Spieler gelistet. Dabei wird er nicht nur für seine überragenden Leistungen auf dem Feld, sondern auch seinen einzigartigen Stil inklusive eigener Modemarke abgefeiert. Nach seinen 27 Punkten vom Mittwoch hat Seljaas in seinen drei ersten Partien in der Champions League jeweils mehr als 20 Punkte erzielt, was bisher nur zwei anderen Spielern gelungen ist. Ein historischer Start ins Europa-Abenteuer der Baskets.

Seljaas bald in der Euroleague?

"Ich sehe ihn im nächsten Jahr in der Euroleague", prophezeit Trainer Sasa Filipovski seinem Kapitän eine rosige Zukunft in einem noch höheren europäischen Wettbewerb. Wann immer es am Mittwoch eng wurde für die Baskets, war Seljaas zur Stelle. Beispielsweise knapp fünf Minuten vor Schluss, als er seinen dritten Dreipunktewurf zur 74:73-Führung verwandelte.

"Wir sind gut ins Spiel gestartet, aber dann sind unsere Pläne krachend zusammengebrochen", erklärte Coach Filipovski die Phase, als sein Team eine 22:9-Führung binnen weniger Minuten aus der Hand gab. Auffällig war, dass von den Bankspielern, die Filipovski dann einwechselte, nur Nelson Phillips einen positiven Einfluss aufs Spiel hatte. Die anderen vier Spieler hatten einen negativen Plus/Minus-Wert. In ihrer Einsatzzeit haben die Baskets also mehr Punkte kassiert als gemacht.

Filipovskis dringlichste Aufgaben

"Natürlich würde ich mir wünschen, dass alle Spieler gleich gut spielen", sagte Filipovski. Viele Spieler seien im internationalen Wettbewerb noch unerfahren, nahm der Trainer sein Team aber auch in Schutz. Eine ausgeglichenere Mannschaftsleistung sei auf jeden Fall eines der Themen, die auf Filipovskis To-do-Liste stehen. Man müsse dann eben einen Weg finden, mit den Spielern ein Spiel zu gewinnen, die gut aufgelegt sind an diesem Tag, fügte er hinzu. 

Die zweite sehr dringliche Aufgabe scheint aktuell die Beständigkeit zu sein. Auf starke Phasen, am Mittwoch im ersten und letzten Viertel, in denen sich Ball und Mannschaft flüssig bewegen, folgen immer wieder Stagnation, Einzelaktionen und schwierige Abschlüsse. "Wir arbeiten daran, aber man kann auch nur so gut spielen, wie es uns der Gegner erlaubt", sagt Filipovski.

Vom wilden Spielstil anstecken lassen

Die Franzosen zwangen den Baskets nämlich im zweiten und dritten Viertel ihr wildes Spiel auf. Teilweise erinnerte die Partie in mehreren Angriffen am Stück eher an das wilde Fünf-gegen-fünf auf dem Freiplatz am Würzburger Sanderrasen als an die Champions League. Trotzdem reichte es zum Sieg, was den Würzburger Trainer sehr stolz machte. "Es ist sehr schön, dass wir Würzburg und den deutschen Basketball so gut repräsentieren", meinte der Slowene.

Die Würzburger haben nun gezeigt, dass sie auch auf internationalem Parkett auswärts bestehen können und können sich nun auf das einfachste Auswärtsspiel der Saison vorbereiten. Am Sonntag um 16:30 Uhr gastieren die Baskets beim amtierenden Deutschen Meister FC Bayern München Basketball – die Würzburger haben also nichts zu verlieren.

München hat am vergangenen Samstag gegen den Mitteldeutschen BC schon seine zweite Saisonniederlage kassiert und muss selbst am Freitagabend um 20:45 Uhr noch in der Euroleague antreten. Für Zac Seljaas bietet sich am Sonntag die Chance, zu zeigen, dass sein Trainer ihm zurecht Euroleague-Qualitäten zuschreibt.

Basketball: Champions League
JSF Nanterre 92 – FIT/One Würzburg Baskets 83:88 (19:26, 23:21, 26:19, 15:22)
Nanterre: Caver 19, Jackson 19, Rodriguez 13, Tillman 12, Lacombe 6, Sene 5, Barbitch 5, Fischer 4, Dussoulier, Zulemie (nicht eingesetzt).
Würzburg: Seljaas 27, Davis Jr. 19, Jackson 16, Klassen 11, Phillips 5, Wank 3, Ugrai 3, Lewis II 3, Williams 1, Bleck, Steinbach, Kone (beide nicht eingesetzt).
Rebounds: 22 – 45. Vorlagen: 21 – 21. Ballverluste: 17 – 19. Treffer aus dem Feld: 31/56 (55%) – 28/67 (41%). Dreier: 10/19 (52%) – 10/37 (27%). Freiwürfe: 11/18 (61%) – 22/28 (79%). Zuschauende: 2230.

 
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