
Zwei Siege für die Würzburger Kickers am Doppelspieltag-Wochenende. Vier Punkte für den FC 05 Schweinfurt und wenigstens ein Erfolgserlebnis für den TSV Aubstadt, der bei seiner Freitags-Niederlage in Burghausen unter Anreise-Chaos gelitten hatte. Eine enge Kiste also die Wahl in die 11 der Woche. Den letzten Ausschlag gab der Montag. Gegen die kleinen Bayern muss man halt erst einmal so cool gewinnen - und so stehen in unserer "Auswahl" eben je vier Würzburger und Aubstadter und "nur" drei Schweinfurter. Echte Dauerbrenner werden langsam Dominik Meisel, Ivan Franjic, Saliou Sané (alle Kickers), Ingo Feser, Joshua Endres (beide TSV) und mit Nico Stephan (FC 05) ein ehemaliger Reservist.
Tor
Nico Stephan (FC 05 Schweinfurt)

Zwei Gegentreffer und 11 der Woche? Ja, das passt schon. Denn Nico Stephan verhinderte kurz nach der Pause beim Stand von 1:0 für Ansbach mit zwei Glanztaten ein mögliches Schweinfurter Desaster, hielt später mehrfach den Punkt fest. Zuvor hatte der 22-Jährige in der Liga zweimal zu Null (darunter am Freitag gegen Eichstätt) gespielt; die ursprüngliche Nummer zwei hat sich die eins verdient - gleichwohl auf dem Trikot die 24 steht.
Abwehr
Leonhard Langhans (TSV Aubstadt)

Der "kleine Leo" spielte gegen die "kleinen Bayern" einmal mehr groß auf. Auf seiner rechten Seite ließ er defensiv überhaupt nichts anbrennen und in der Offensive spielte er den jungen Bayern-Spieler nicht nur einmal Knoten in die Beine. Mit einem strammen Schuss aus der zweiten Reihe und einer scharfen Hereingabe war er in den ersten 45 Minuten zudem an zwei gefährlichen Offensivaktionen der Aubstadter direkt beteiligt.
Christian Köttler (TSV Aubstadt)

Erst zum zweiten Mal gelingt dem dienstältesten Spieler im Kader des TSV Aubstadt der Sprung in unsere 11 der Woche. Dabei ist auf Christian Köttler eigentlich immer Verlass, wenn er gebraucht wird. In Burghausen stabilisierte er nach seiner Einwechslung die TSV-Abwehr, am Montag setzte er noch einen drauf und hatte großen Anteil daran, dass die Grabfelder erst zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentor blieben.
Felix Göttlicher (Würzburger Kickers)

Jetzt hat auch er sich in die Torschützenliste eingetragen, als letzter Kickers-Feldspieler, der am Montag gegen Burghausen auf dem Rasen stand. Der wuchtige Kopfballtreffer des großgewachsenen Abwehrmanns zum 1:1 könnte im Saisonverlauf ein ganz wichtiger gewesen sein.
Ingo Feser (TSV Aubstadt)

Am Freitag wurde der Linksverteidiger beim Gastspiel in Burghausen noch schmerzlich vermisst. Drei Tage später kehrte Ingo Feser nach seiner Erkältung gegen den FC Bayern München II in die Startformation des TSV Aubstadt zurück und zeigte gleich, was ihn so wertvoll macht: Defensiv aufmerksam, offensiv mit guten Flankenläufen und vom Elfmeterpunkt ohne Nerven.
Mittelfeld
Dominik Meisel (Würzburger Kickers)

Die Zuverlässigkeit in Person. Meisel macht kaum Fehler und fällt dadurch auch selten negativ auf. In dieser Saison macht der 23-Jährige nun aber immer mehr mit eigenen Offensivaktionen von sich reden. Nachdem seine Nebenleute am Montag bereits beste Chancen ausgelassen hatten, blieb er vor dem gegnerischen Kasten eiskalt und traf zum 2:1.
Kevin Fery (FC 05 Schweinfurt)

In Zeiten, in denen sich der FC 05 auf Rennen und Grätschen fokussiert und Pass-Sicherheit trainiert, betört Kevin Fery mit feinem Fuß. Das Schweinfurter Urgestein gönnt den Betrachtenden schicke Diagonalpässe, während andere den Ball konzentriert von A nach B bugsieren. Und aus der zweiten Reihe versucht es der 28-Jährige (der am Freitag noch angeschlagen runter musste) gern mit Herz und Wumms.
Ivan Franjic (Würzburger Kickers)

Alleine seine Auftritte sind derzeit bei den Kickers das Eintrittsgeld wert. Der Mittelfeldmann ragt aus dem Kickers-Kollektiv noch ein Stückchen heraus. Wie er den Ball streichelt, dribbelt, seine Mitspieler millimetergenau bedient, das ist einfach herausragend. Sein finaler Vollsprint fast über das ganze Feld aufs leere Burghausener Tor vor dem 3:1 war der emotionale Höhepunkt des vergangenen Spieltags.
Angriff
Saliou Sané (Würzburger Kickers)

Am Freitag beim 3:0 in Heimstetten mit einem Doppelpack und nunmehr mit zwölf Treffern alleine an der Spitze der Regionalliga-Torjägerliste. Dass man Sané aber nicht nur an seinen Toren messen sollte, bewies der Angreifer gegen Burghausen. Arbeitete enorm viel, eroberte oft den Ball, spielte kluge Pässe und bereitete das 2:1 stark mit dem Außenrist vor.
Benjamin Hadzic (FC 05 Schweinfurt)

Er ist gekommen, um zu treffen: Benjamin Hadzic wurde Anfang September mitten in die Verletztenmisere hinein nachverpflichtet - und weiß, auch ohne große Anlaufzeit, was zu tun ist. Zwei Tore im Pokal, sechs Tage später in der Liga eines plus eine Vorlage. Der 23-jährige Ex-Klagenfurter spielt unauffällig, geht nur die nötigen Wege, die aber effizient - und ist so auffällig oft anspielbar.
Joshua Endres (TSV Aubstadt)

Der Top-Torjäger des TSV Aubstadt blieb am Wochenende zwar ohne Treffer, mit seiner starken Leistung gegen den FC Bayern München II verdient er sich dennoch den erneuten Sprung in die 11 der Woche. Wenn es gefährlich wurde, dann hatte der 25-Jährige meist seine Füße im Spiel. Bei beiden Toren war Endres direkt beteiligt, seinen zehnten Saisontreffer verhinderte nach einer Viertelstunde nur der Pfosten.
