
Andrea Behr ist auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Würzburger FV 04 zur Vorstandsvorsitzenden gewählt worden. Die 53-Jährige, selbstständige Zahnärztin aus Würzburg wurde von den anwesenden Mitgliedern in der Vereinsgaststätte an der Mainaustraße einstimmig ins Amt gewählt. Sie ist somit die erste Frau an der Spitze des FV 04.
Dadurch endet die Vakanz, die mit dem Rücktritt ihres Vorgängers Peter Büttner im Juli entstanden war. Vorstandsmitglied Uwe Lehmann, der die Versammlung leitete, bezeichnete es als "eine glückliche Fügung", dass sich jemand gefunden habe, der sich für diese für den Verein "entscheidende Position" zur Verfügung stelle.
Behr stellte sich den Mitgliedern vor und hob ihre Verbindung zum Zellerauer Verein heraus. "Mein Opa und mein Vater waren Nullvierer", weshalb deren 1922 gegründete Zahnarztpraxis in Grombühl von vielen Blauen besucht wurde.
Ebenso ging sie erneut darauf ein, dass der FV-Vorsitz nichts mit ihrer Kandidatur für den bayerischen Landtag zu tun habe: "Ich fühle mich dazu verpflichtet, mich gesellschaftlich und politisch zu engagieren." Und sagte zu ihrer neuen Rolle als FV-Vorsitzende: "Wenn ich etwas mache, mache ich das auch gescheit."
Roland Metz wird Ehrenvorsitzender
Nachdem Roland Metz, der von seiner späteren Rolle an diesem Abend nichts ahnend dem Wahlausschuss vorstand, die Mitglieder zur offenen Abstimmung per Handzeichen aufgefordert hatte, zeigte sich Andrea Behr vom Ergebnis "total überwältigt" und durfte von ihren künftigen Vorstandskolleginnen und Vorstandskollegen erste Glückwünsche entgegennehmen.
Ebenso einig waren sich die FVler, was Reinhard Peters Antrag betraf: Bevor es "die kürzeste Mitgliederversammlung in der Vereinsgeschichte" werde, führte er die Ämter und Verdienste Metz' auf, der zweimal stellvertretender Vorsitzender und von 2019 bis 2021 auch Vorsitzender des FV gewesen war. Er habe "ein großes Talent auf Menschen zuzugehen" und sei ein "gnadenloser Optimist", pries Peter an, Roland Metz zum Ehrenvorsitzenden des Vereins zu ernennen.
Dem Antrag folgten die Mitglieder, so dass der Titel des Ehrenvorsitzenden nun zum zweiten Mal – nach Georg Rosenthal – in der FV-Vereinsgeschichte an Roland Metz vergeben wurde. "Ich habe mit allem, aber nicht damit gerechnet", räumte er ein. "Ich hoffe, dass wir weiterhin gemeinsam an einem Strang ziehen, sodass wir als Verein dort bleiben, wo wir hingehören: in den gehobenen Amateurfußball."