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Fußball: Bayernliga
Wie es nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Peter Büttner beim Fußball-Bayernligisten FV 04 Würzburg weitergeht
Beim Würzburger FV 04 steht ein ungeplanter Führungswechsel an. Vor Ablauf seiner Amtszeit stellt Peter Büttner seine Ämter zur Verfügung. Wie es um die Blauen steht.
Peter Büttner war Vorstandsvorsitzender beim FV 04 Würzburg seit Juli 2021. Schon zuvor war er als Finanzvorstand drei Jahre für den Verein tätig. Der 60-Jährige gibt seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen ab.
Foto: Heiko Becker | Peter Büttner war Vorstandsvorsitzender beim FV 04 Würzburg seit Juli 2021. Schon zuvor war er als Finanzvorstand drei Jahre für den Verein tätig. Der 60-Jährige gibt seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen ab.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:54 Uhr

Sportlich hat die neue Saison erfolgreich begonnen, auch finanziell sieht es rosig aus – nun sucht der FV 04 Würzburg aber einen neuen Vorstandsvorsitzenden.

In einer von Sportvorstand Marco Scheder versandten Mitteilung gab der Verein bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende Peter Büttner bereits am 11. Juli, einen Tag nach der Mannschaftsvorstellung und noch vor dem ersten Saisonspiel, intern aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt habe.

Nach der Relegation Gedanken über die eigene Situation gemacht

"Mir geht es im orthopädischen Sinn nicht gut, ich habe aber nichts anderes", stellt Büttner, der durch das Arzneimittel Contergan körperlich beeinträchtigt ist, fest. Der Arbeitsumfang sei in den vergangenen Monaten so stark gestiegen, dass er vor allem körperlich, aber auch zeitlich, diesen Aufwand nicht mehr leisten könne, ohne dass dieser zulasten seiner Gesundheit gehe. Büttner erklärt im Gespräch mit dieser Redaktion, dass "aufgrund meiner abnormen Bewegungen, die ich tagtäglich ausübe", seine Bandscheiben gelitten hätten.

Langes Sitzen sei daher "Gift" für ihn. Er brauche jeden Tag "ein gewisses Pensum an sportlichen Übungen, um beweglich zu bleiben". Diese habe er zuletzt nicht mehr so wie benötigt absolvieren können. Dazu habe freilich auch das Doppel-Amt aus Vorsitzendem und Finanzvorstand geführt: "Ich bin nicht der Typ, der ein paar Tage etwas liegen lassen kann, ich muss immer alles gleich erledigen."

Sechs bis sieben Stunden pro Tag habe er für den FV aufgewendet, da zähle er bereits die Fahrten von seinem Wohnort Dietenhan, einem Stadtteil von Wertheim im Main-Tauber-Kreis, nach Würzburg bereits dazu. "Das konnte für mich nicht so weitergehen, deshalb habe ich mir bereits nach der Relegation Gedanken darüber gemacht", erklärt Peter Büttner.

Gespräche mit geeigneten Kandidaten laufen bereits

Noch bis Ende Juli werde der 60-Jährige seine Aufgaben erfüllen und diese dann an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger übergeben. Der Verein sieht sich dabei nicht in Eile, möchte sich Zeit lassen, um die Vereinsspitze zu besetzen. Gespräche mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten liefen bereits. Ablauf und Betrieb seien solange sichergestellt, zudem ist der Verein auch ohne einen vollständig besetzten Vorstand weiterhin geschäfts- und handlungsfähig.

Büttner war im Juli 2021 als Nachfolger von Roland Metz an die Spitze des 650 Mitglieder starken Vereins gewählt worden. Dem FV-Vorstand gehören seit dieser Mitgliederversammlung auch Marco Scheder (Sport), Armin Holzhäuser (Jugend), Uwe Lehmann (Liegenschaften) und Bianka Fischer (Marketing) an. Büttner übernahm noch den Bereich Finanzen und Verwaltung.

Daneben besteht der Aufsichtsrat des Vereins aus Peter Lurz (Vorsitzender), Stefan Riepel, Hannes Schuster, Christian Götz, Uwe Röhrig, Eva Wenzlik, Stefan Wasser, Frank Krämer und Matthias Lotzen. Wasser, Krämer und Lotzen waren in diesem Jahr neu gewählt worden.

Büttners Zeit als Finanzvorstand begann mit leeren Kassen

Büttner hatte unter seinem Vorgänger Roland Metz im November 2018 den Posten als Finanzvorstand übernommen, als sich der Verein in einer finanziellen tiefen Krise und kurz vor dem Gang zum Insolvenzgericht befand. Wenn er sein Amt heute übergibt ("Mein Ziel war es eigentlich, die aktuelle Wahlperiode bis Februar 2023 zu beenden."), übernehme seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger geordnete Verhältnisse.

Und das trotz ständiger Krisen. Erst das Finanzielle, dann die Corona-Pandemie ("Das war schlimmer als die leere Kassen, denn damit konnte ich als Zahlenmensch umgehen."), ein Trainerwechsel, dann Abstiegskampf. "Eigentlich waren wir in den vergangenen Jahre immer irgendwie im Krisenmodus", räumt Büttner ein. Umso schöner sei es, dass er heute sagen könne: "Dem FV geht es finanziell so gut wie noch nie in seiner 41-jährigen Vereinsgeschichte."

FV-Heimspiel gegen Don Bosco Bamberg

Mit sechs Punkten aus zwei Spielen ist der FV in die neue Bayernliga-Saison gestartet. "Da war auch Spielglück dabei, das mussten wir uns aber erarbeiten", sagt Trainer Harald Funsch. Da einige Stammspieler zuletzt fehlten, sei der Start umso überragender gewesen.
Ein Grund für den erfolgreichen Start sei der breite Kader: "Wir haben die Situation richtig eingeschätzt, uns breiter aufzustellen. Wir können gleichwertig wechseln und sind für Gegner schwieriger auszurechnen." Auch der Konkurrenzkampf fördere die Leistung: "Ich spüre gerade eine extreme Energie bei uns", so Funsch.
An diesem Samstag (Anstoß 16 Uhr) gastiere mit Don Bosco Bamberg "ein Gegner auf Augenhöhe" an der Mainaustraße. "Drei Spiele zum Start zu gewinnen, gelingt nur wenigen Mannschaften". Ebenso sei von Spiel zu Spiel die Aufgabe schwieriger, denn "die Gegner nehmen uns ernst".
Quelle: jst
 
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