Nach drei Siegen in Serie hat es die DJK Rimpar Wölfe wieder erwischt: Rimpars Zweitliga-Handballer unterlagen vor 727 Zuschauern in der tectake Arena dem ASV Hamm-Westfalen mit 32:34 (16:17).
Zwei Favoriten (Ludwigshafen, Nordhorn-Lingen) konnten die Grün-Weißen zuletzt ein Bein stellen, beim dritten blieb die Überraschung aus. Die Hammer setzten sich zum zehnten Mal in Folge gegen Rimpar durch.
Bei den Gastgebern kehrte Kapitän Patrick Schmidt in die Mannschaft zurück, Felix Jaeger blieb wie der Langzeitverletzte Philipp Meyer dagegen noch einmal komplett auf der Bank sitzen.
Marino Mallwitz beweist sich als Siebenmeterheld
Die Partie nahm alsbald an Fahrt auf. Jonas Link brachte die Grün-Weißen in Führung. Hamm, das mit Abwehrchef Markus Fuchs und Mittelmann Sören Südmeier ebenfalls auf zwei erfahrene Akteure verzichten musste, konterte mit Tempohandball zum 2:4 (5.).
Rimpars Kreisläufer David Kovavic, der im Sommer in sein Heimatland Slowenien zurückkehren wird und seinen neuen Verein Anfang Mai bekanntgeben will, verkürzte wuchtig auf 3:4 (6.).
In der zehnten Minute (4:5) kam DJK-Torwart Marino Mallwitz für einen Siebenmeter zwischen die Pfosten. Der 25-Jährige parierte dort bereits seinen 36. Strafwurf in dieser Saison: einsamer Ligarekord. Der Nächste in dieser Kategorie ist Eisenachs Johannes Jepsen mit 20 gehaltenen Siebenmetern. Mallwitz war in der ersten Halbzeit sogar noch bei zwei weiteren Strafwürfen der Sieger.
Hamm nimmt eine knappe Führung mit in die Halbzeit
Ansonsten stand vor der Pause Andreas Wieser zwischen den Pfosten – und zeigte auch die eine oder andere spektakuläre Parade, musste aber auch viele Bälle durchlassen. Häufig tauchten die Hammer durch flotte Antritte frei vor dem Tor auf oder sie trafen aus dem Rückhalt.
Auch die Grün-Weißen glänzten mit hohem Tempo und gutem Auge. So blieb die Partie völlig offen. Nach einer Auszeit von Rimpars Trainer Julian Thomann Mitte der ersten Hälfte wurde DJK-Spielführer Schmidt nach mehrwöchiger Verletzungspause eingewechselt – genau wie Yonatan Dayan, der nach seiner Länderspielpause zu Beginn noch etwas geschont worden war.
Lukas Böhm brachte die Wölfe in der 26. Minute erstmals seit dem 1:0 in Führung (14:13). Vier Sekunden vor der Halbzeitsirene waren die Gäste noch einmal erfolgreich, die dadurch mit einer knappen 17:16-Führung in die Kabinen gingen. Dabei mussten sie am Ende mit einem Mann weniger auskommen.
Rimparer Wölfe lässt in der zweiten Halbzeit nicht locker
Nach dem Seitenwechsel blieben die Wölfe, die unter der Woche die Lizenz für ihre zehnte Zweitliga-Saison ohne Auflagen erhalten hatten, zunächst in Rückstand. Erst Dominik Schömig glich in der 35. Minute per Konter ebenfalls in Unterzahl zum 20:20 aus. Kurz darauf setzte sich das Team von Michael Lerscht mit 26:22 ab. Nach Thomanns Auszeit gelang den Wölfen ein spektakuläres Tor durch Schömig, der kurz darauf auch seinen dritten Strafwurf verwandelte.
Doch der Tabellendritte war weiter treffsicher. ASV-Kreisläufer Jan Brosch, der im Sommer zum Erstligisten TVB Lemgo-Lippe wechselt, markierte das 28:24. Sollte es diesmal keine spannende Schlussphase geben? Mitnichten! Steffen Kaufmann, Julian Sauer und Link verkürzten noch auf 27:28 (49.).
Der 30. Hammer Treffer und der erste verworfene Strafwurf auf DJK-Seite schienen die Niederlage der Wölfe zu besiegeln. Sie bäumten sich allerdings noch ein weiteres Mal auf.
Doppelte Hammer Freude: Nordhorn unterliegt Ferndorf
Mallwitz traf nach einer Parade ins verwaiste ASV-Tor zum 29:31 (56.), Link verkürzte per Tempogegenstoß auf 30:31. Die Halle stand, ehe Hamms Rückraumass Marian Orlowski mit einem seiner Rückraumwürfe das 32:30 markierte. Mit letzter Kraft traf Dayan gegen seinen künftigen Klub zum 31:32. Doch den Schlusspunkt setzte der Favorit.
"Viel hat nicht gefehlt, zumal wir vorne über weite Strecken einen guten Zug zum Tor hatten. Doch in Summe war es dann doch zu wenig", befand der Rimparer Co-Trainer Josef Schömig nach der knappen Niederlage.
Die Hammer durften sich noch aus einem weiteren Grund freuen: Konkurrent HSG Nordhorn-Lingen unterlag überraschend Ferndorf um den Ex-Wolf Lukas Siegler. Damit beträgt ihr Rückstand auf den zweiten Platz nur noch einen Punkt.
Am nächsten Freitag, 29. April, steht an Ort und Stelle für die Rimparer das Frankenderby gegen den HSC Coburg an. Dann dürften aller Voraussicht nach erstmals seit dem Pandemieausbruch im März 2020 auch wieder mehr als 1000 Zuschauende in die Halle kommen.