zurück
Handball: 2. Bundesliga
Yonatan Dayans irres Leistungspensum: Jetzt trifft er mit den Rimpar Wölfen auf seinen neuen Klub
Der Mittelmann der DJK Rimpar Wölfe befindet sich seit Wochen auf der Überholspur. Nun trifft er mit Rimpars Handballern auf seinen künftigen Klub, der noch um den Aufstieg spielt.
Yonatan Dayan (DJK Rimpar Wölfe) jubelt im Trikot der DJK Rimpar Wölfe. Zur nächsten Saison wechselt er zum ASV Hamm-Westfalen. Der Tabellendritte der Zweiten Handball-Bundesliga gastiert an diesem Freitag in der Würzburger Arena.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Yonatan Dayan (DJK Rimpar Wölfe) jubelt im Trikot der DJK Rimpar Wölfe. Zur nächsten Saison wechselt er zum ASV Hamm-Westfalen.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 27.04.2023 12:50 Uhr

Handball, Zweite Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe – ASV Hamm-Westfalen

(Freitag, 20 Uhr, tectake Arena)

Das Pensum des Handballers Yonatan Dayan ist in diesem Jahr immens. Seit Februar hat der 22-Jährige jedes Match für die DJK Rimpar Wölfe absolviert, aufgrund mehrerer Ausfälle oft annähernd über die volle Spielzeit. Zweimal standen in der Liga Englische Wochen auf dem Plan. In den beiden Länderspielpausen im März und April war Dayan jeweils mit der israelischen Nationalmannschaft unterwegs, zuletzt über Ostern.

"Ich bin wegen der Trainingseinheiten, Spiele und Flüge noch ziemlich müde. Aber sonst geht es mir gut", sagt der Rimparer Spielmacher am Dienstagmittag. Nur einen Tag nach dem grandiosen 22:21-Heimerfolg seiner Wölfe gegen den Aufstiegsaspiranten HSG Nordhorn-Lingen am 8. April ging es für Dayan in sein Heimatland.

Dort bereitete er sich mit der nationalen Auswahl auf die beiden entscheidenden Qualifikationsspiele zur Handball-Weltmeisterschaft gegen Ungarn vor. "Es war wieder eine tolle Erfahrung", so Dayan, der sich seit Wochen in bestechender Form befindet.

Traum von der WM-Teilnahme in Polen und Schweden geplatzt

Zunächst ging es am Mittwoch vor Ostern für die Israelis zu Hause in Tel Aviv vor rund 1500 Zuschauern gegen die favorisierte magyarische Sieben. "Wir haben nur ganz knapp ein Unentschieden verpasst. Leider ging unser letzter Wurf nicht ins Netz", berichtet Dayan, der zwei Tore zum 32:33 beisteuerte.

Am Karsamstag kam es in Tatábanya, rund 50 Kilometer westlich von Budapest, zum erneuten Aufeinandertreffen. "Mehrere Tausend Menschen kamen die Halle. Es war eine geile Atmosphäre", sagt der dort viermal erfolgreiche Dayan.

"Bis zum 21:19 in der 40. Minute konnten wir das Spiel offenhalten. Dann sind uns die Kräfte ausgegangen." Durch die 22:31-Niederlage ist Dayans Traum von der WM-Teilnahme 2023 in Polen und Schweden geplatzt. "Wir haben uns dennoch sehr gut präsentiert", findet er.

Weiter geht es für Israel im Herbst mit den ersten Quali-Spielen für die EM 2023 in Deutschland. Dann steht Dayan bereits in Diensten des nächsten Wölfe-Gegners ASV Hamm-Westfalen und womöglich sogar in der Handball-Bundesliga.

Mit seinem Tor gegen Nordhorn half Dayan auch seinem neuen Klub

Denn das Team von Michael Lerscht hat nur drei Punkte Rückstand auf den Zweiten Nordhorn-Lingen. "Es hat mich natürlich gefreut, dass ich mit dem Tor meinem künftigen Klub etwas helfen konnte", unterstreicht Dayan. Wenige Sekunden vor dem Ende hatte der Rimparer Mittelmann das 22:21 gegen die Grafschafter erzielt.

Dass sich Dayan nun im direkten Aufeinandertreffen an diesem Freitagabend um 20 Uhr in der tectake Arena auch nur ein wenig zurückhalten könnte, verweist er sofort ins Reich der Fabeln: "Jeder, der mich kennt, der weiß, dass ich bis zum letzten Tag wirklich alles für Rimpar geben werde."

Sollte die Thomann-Sieben (10. Platz/30:30 Punkte) gegen Hamm (3./37:19) unterliegen, wäre das freilich keine Überraschung. Der ASV ist ein Kontrahent, der den Wölfen überhaupt nicht liegt. Die vergangenen neun Duelle gingen verloren. Der letzte Sieg datiert vom 8. Oktober 2016. "Hier in Würzburg können wir jede Mannschaft schlagen", sagt indessen Dayan und führt auch den 28:25-Erfolg gegen den Klassenprimus VfL Gummersbach vom 19. Dezember ins Feld.

In der oberbergischen Handball-Hochburg begann für Dayan, der am Dreikönigstag 2000 in der israelischen Stadt Rechovot geboren worden ist, vor rund fünf Jahren der Traum vom Bundesliga-Profi. 2020 wechselte der Spielmacher dann von Gummersbach nach Rimpar.

Bei Rimpar sind Kapitän Patrick Schmidt und Felix Jaeger zurück

Im Sommer folgt nun der nächste Schritt. "Hamm ist auf jeder Position doppelt gut besetzt und will nach oben", sagt Dayan, der aber auch mit den Wölfen in den verbleibenden acht Partien noch einiges vorhat. "Wir haben aktuell einen guten Lauf. Es macht Spaß."

Nach drei Siegen in Serie haben die Grün-Weißen ein ausgeglichenes Punktekonto – und als Tabellenzehnter mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun. "Egal, ob es gegen Gummersbach oder Aue geht: In dieser starken Liga muss man gegen jedes Team alles in die Waagschale werfen."

Dabei sollte Dayan im Rückraum nun wieder mehr Unterstützung erhalten. Sowohl Kapitän Patrick Schmidt als auch Felix Jaeger sind zurück – und können nach ihren überstandenen Verletzungen gegen die Westfalen voraussichtlich wieder mitspielen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Rimpar
Jörg Rieger
Handball-Bundesliga
Handballspieler
Träume
VfL Gummersbach
Wölfe
Wölfe Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top