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Fußball: Bayernliga
Dem FV 04 Würzburg droht nach der Niederlage beim ASV Cham die Relegation
Die Würzburger verlieren gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt in der Fußball-Bayernliga. Warum es für die Blauen trotz langer Überzahl nicht gereicht hat.
Enttäuschung beim FV 04 Würzburg (im Bild: Trainer Harald Funsch) nach der Niederlage am 30. Spieltag in der Fußball-Bayernliga Nord gegen den direkten Konkurrenten ASV Cham. Die Blauen verloren, obwohl sie 70 Minuten in Überzahl waren. Ihnen droht die Verlängerung dieser Saison in der Relegation.
Foto: Dirk Meier | Enttäuschung beim FV 04 Würzburg (im Bild: Trainer Harald Funsch) nach der Niederlage am 30. Spieltag in der Fußball-Bayernliga Nord gegen den direkten Konkurrenten ASV Cham.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:46 Uhr

Gewinnen und sich die Chance bewahren, weiterhin um den Klassenerhalt in der Fußball-Bayernliga Nord mitzuspielen; verlieren und den steinigen Weg in die Relegation auf sich nehmen müssen: Nach dem 0:1 (0:0) des FV 04 Würzburg in Cham ist Letzteres wahrscheinlich.

Während Würzburgs Trainer Harald Funsch sowohl die Viererabwehrreihe als auch die Doppelsechs analog zum Sieg über Seligenporten im Nachholspiel am vergangenen Dienstag aufstellte, änderte er seine offensive Formation, indem die beiden schnellen Mohamed Conte über links und Jayson Tuda über rechts agierten, während vorne Dennie Michel gemeinsam mit Guðmundur Steinn Hafsteinsson den Sturm bildete.

Mitte der ersten Halbzeit sieht Chams Torhüter die Rote Karte

An der Einstellung mangelte es den Zellerauern nicht, beispielhaft grätschte Michel in einen Rückpass auf Julio Peutler, so dass der Chamer Torhüter den Ball danach nicht mehr kontrolliert nach vorne schlagen konnte (10.).

Als Lukas Imgrund einem abgewehrten Ball in Richtung Tor nachsetzte, stürmte Peutler aus diesem, um den Vorstoß abzuwehren, traf aber den Würzburger. Der Schiedsrichter zögerte nicht, dem Schlussmann die Rote Karte zu zeigen. Ersatzkeeper Lukas Faltermeier kam danach für Dustin Weikl aufs Feld (23.).

Die bis dato größte FV-Chance entstand kurz danach, als sich Jayson Tuda, ein Aktivposten bei den Blauen, energisch auf der rechten Seite durchgesetzt und vor das Tor geflankt hatte, doch Michel am Fünfer über den Querbalken köpfte (27.). Auf der Gegenseite näherte sich Ilhami Medineli mit einem Freistoß aus 25 Metern, der oben auf dem Netz aufsetzte, erstmals dem Würzburger Tor an (30.). Und Marco Pfabs tückischer Freistoß aus 25 Metern halblinker Position flog mit Effet knapp auf der langen Seite vorbei (41.).

Würzburg vor dem Tor zu ungenau, Freistöße wirkungslos

Torlos endete die erste Halbzeit: spielerisches Übergewicht der Blauen, die kämpferisch dagegenhielten, wodurch die Roten aus Cham nur durch Standards in Tornähe kamen. "Wir haben die Aufgabe angenommen", stellte Funsch fest.

Nach Michels Hereingabe ergab sich kurz nach der Pause die erste Gelegenheit für die Gäste, Hafsteinssons Schuss verpasste das Tor allerdings knapp (48.). Auf der Gegenseite setzte sich Daniel Ertel auf rechts durch, bugsierte den Ball zum mitgelaufenen Andreas Kalteis im Fünfer, der aber am sich ihm entgegenwerfenden André Koob scheiterte (55.).

Die Gäste hatten mehr Ballbesitz und größere Anteile gegen die in Unterzahl auf Konter ausgelegten Hausherren, doch kamen, außer durch wirkungslose Freistöße, nicht vor deren Tor. "Wir waren vor dem Tor nicht konsequent genug, zu ungenau", haderte Funsch und stellte fest: "Am Ende hat eine Standardsituation dieses Spiel entschieden."

Standardsituation entscheidet das Duell zugunsten von Cham

Nach Friedrich Lieders Ecke setzte sich der aufgerückte Außenverteidiger Michael Plänitz trotz vieler blauer Trikots, die ihn umringten, am Fünfer durch und traf per Kopf zur Chamer Führung (69.). Danach hätten Medineli (71.) den Vorsprung erhöhen sowie Pfab (83.) und Kalteis (90.) danach die Partie entscheiden können, doch scheiterten alle an Koob.

"Die Mannschaft ist sehr geknickt, wir hatten uns viel vorgenommen", gab Funsch Einblick in die Stimmungslage des Teams. "Diese Niederlage ist sehr bitter, denn wir haben hier alles probiert und es hat trotzdem nicht gereicht."

Auf den hinteren Plätzen in der Bayernliga-Tabelle gewann Vatan Spor Aschaffenburg gegen den FC Sand und Karlburg zog gegen Eintracht Bamberg den Kürzeren. Mit nun drei Punkten Rückstand auf den ASV Cham, der am Dienstag ein Nachholspiel gegen den Letzten SV Seligenporten bestreitet, und nur noch drei Partien vor sich, darunter gegen Ansbach und Erlangen, die um die ersten beiden Plätze spielen, befindet sich der FV auf dem Weg in die Relegation.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Bayernliga Nord, Männer
ASV Cham – FV 04 Würzburg 1:0 (0:0).
Cham: Peutler – Plänitz, Ertel, Lamecker, Brandl (80. Ettl) – Weikl (25. Lukas Faltermeier), Lieder (69. Leutner), Pfab, Marco Faltermeier – Kalteis (90.+2 Ostermayr), Medineli.
Würzburg: Koob – Hänschke, Drösler, Wagner, Reinhart (74. Tudor) – Tuda, Lotzen, Imgrund, Conte – Michel, Hafsteinsson.
Schiedsrichter: Ehrnsperger (Vilshofen).
Zuschauende: 350.
Tor: Michael Plänitz (69.).
Rot: Peutler (23., Cham, grobes Foul).
jst

Was zur Relegation zwischen Bayernliga und Landesliga bekannt ist

In der Relegation zum Aufstieg oder Verbleib in der Bayernliga treten zwölf Mannschaften an: vier aus der Bayernliga Nord, drei aus der Bayernliga Süd (weil der Tabellen-14. der Bayernliga Süd den besseren Quotienten gegenüber dem Tabellen-14. der Bayernliga Nord hat) und die fünf Landesliga-Zweiten (Nordwest, Nordost, Mitte, Südwest, Südost).

Die zwölf Mannschaften werden in drei regionale Gruppen eingeteilt. Somit ist es wahrscheinlich, dass es eine Nordwest-Gruppe geben könnte, die (Stand 1. Mai) aus dem FV 04 Würzburg, TSV Karlburg, Vatan Spor Aschaffenburg und TuS Röllbach als Zweiter in der Landesliga Nordwest besteht. Falls nicht Röllbach, aber Lichtenfels oder die FT Schweinfurt Landesliga-Zweiter werden, könnte sich die Zusammensetzung dieser Gruppe entsprechend noch ändern.

Gespielt wird die Relegation in zwei Runden mit Hin- und Rückspiel. Bei Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel zählt die Auswärtstorregel. Der Sieger der zweiten Runde spielt in der nächsten Saison in der Bayernliga. Weitere Plätze könnten nur ausgespielt werden, falls es weniger als insgesamt 36 Bayernligisten (zwei 18er-Ligen) geben würde.

Die Relegationspaarungen werden nach dem Toto-Pokal-Endspiel zwischen dem FV Illertissen und TSV Aubstadt am Samstag, 21. Mai, ausgelost. Folgende Spieltage sind in der Relegation zwischen Bayernliga und Landesliga vorgesehen: Mittwoch, 25. Mai, und Samstag, 28. Mai (erste Runde) sowie Mittwoch, 1. Juni, und Samstag, 4. Juni (zweite Runde).

 
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  • bernhard-doelling@t-online.de
    Die Leistung der Truppe ist seit der Wintervorbereitung eine totale Enttäuschung - dies liegt aber nicht in erster Linie an der Mannschaft, sondern am Trainer und dessen taktische Vorgaben. Die Mannschaft wirkt gehemmt und agiert ängstlich. Torchancen gleich null, Mut zum Risiko gibt es nicht - auffällig auch die Disziplinlosigkeiten. Was machen Funsch? Nix, ist wie Flasche leer! Der Kerl ist ne völlige Fehlbesetzung, traurig kann man da nur noch den Kopf schütteln aktuell..
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  • berndburgis
    Teil III
    kann den 18. Platz noch verlassen, dann wären wohl Vatanspor oder sand der Direktabsteiger. Seligenporten käme dann nicht in die "Unterfrankengruppe. Es kann sich also noch einiges ändern. Die vier Vereine der "Unterfrankengruppe" werden dann zu 2 Spielen ausgelost. Es gibt ein Vor- und ein rückspiel. Nur die beiden Sieger dieser Spiele kommen ins Spiel 3, das ebenfalls mit Vor- und rückspiel ausgetragen wird. Und nur der sieger von Spiel 3 ist dann Bayernligist für 22/23. Das hört sich wohl alles ziemlich kompliziert an, aber in kürzeren worten konnte ich es leider nicht erklären. Es wird also noch spannend, wie die letzten Spieltage in der Bayernliga Nord und der LL-Nordwest verlaufen. Aber am Modus wird sich wohl nichts mehr ändern?!
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  • woody
    Super erklärt von berndburgis und auch von Jürgen Sterzbach. Daumen hoch.

    Schön, dass Kommunikation (hier in Form von Kommentaren) auch so gut und helfend funktionieren kann. Ist ja leider häufig nicht der Fall, gerade beim Fussball.
    Bin zwar Kickers Fan, aber das hindert mich daran dem WFV viel Glück zu wünschen. Fände allerdings ein Derby mit Lengfeld auch nicht uninteressant, aber das würde Abstieg bedeuten.

    Denke der WFV hat von den voraussichtlichen Relegationsgegner mit Abstand den besten Kader und wird es packen.
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  • Einwohner
    Es wäre dem FV zu wünschen
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  • berndburgis
    Teil II. ... nur der Gruppensieger ist also "glücklich"! Drei vereine der 12 vereine spielen 22/23 in der Bayernliga und 9 vereine spielen Landesliga. Kommen wir zur Bayernliga Nord. Hier steht Seligenporten aus der Oberpfalz auf Platz 18 und wäre der Direktabsteiger. Die Vereine Sand, Vatanspor AB, Karlburg und der WFV stehen vor Seligenporten und könnten eine der drei Gruppen bilden. In der Landesliga Nordwest ist Geesdorf der direktaufsteiger zur bayernliga. Röllbach, FT Schweinfurt und Lichtenfeld spielen um den 2. Platz, der für die Regulation berechtigt ist. Das wären dann 5 ufr. Vereine, also einer zu viel ! Verein müßte dann also in eine andere Gruppe ausweichen. Vatanspor, Karlburg und der WFV kommen geografisch wohl in eine gruppe. Röllbach käme als vierter verein wohl dazu. Bei sand, FT Schweinfurt oder Lichtenfels wäre nur Lichtenfels in einer anderen Gruppe sicher. Zwischen den vereinen Sand und schweinfurt entscheidet der BFV die Einteilung. Aber Seligenporten kann
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  • berndburgis
    Hallo Woody, die Bayernliga Nord spielt mit 18 und die Bayernliga Süd mit 19 Vereinen. In der Süd gibt es zwei und in der Nord einen Festabsteiger. Aus beiden Bayernligen kommen die Vereine auf den Tabellenplätzen 15-17 in die Relegation, das sind also 6 Vereine. Die beiden Vereine, die jeweils auf Platz 14 stehen, werden durch die Quotientenregelung verglichen. Der schlechtere verein muss in die Relegation, der "bessere" ist gerettet. In der Düd ist der TSV Kottern auf Platz 14 und hat zur Zeit (kurz vor Schluss der Runde) in 33 spielen 38 Punkte erzielt, während in der Nord der WFV in bisher 31 Spielen nur 28 Punkte erzielt hat. Also derzeit Vorteil für die Südliga. Das sind also 7 Bayernligareleganten. Dazu kommen die fünf Tabellenzweiten der fünf Landesligen in Bayern. Man hat also 7+5 Vereine = 12! Diese 12 Vereine werden nach geografischen und spieltechnischen Gründen in 3 Gruppen zu je vier Vereinen aufgeteilt. So wie es zur Zeit aussieht, schafft aus jeder der 3 Gruppen nur
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  • woody
    Vielen Dank, Berndburgis !
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  • woody
    @Jürgen Sterzbach
    Es würde ihren Artikel aufwerten, wenn sie bitte noch das Abstiegs-Relegationsverfahren genauer erläutern würden. Wie viele Teams steigen ab? In welchem Modus wird die Relegation gespielt? Wie viele Teams aus welchen Ligen nehmen an der Relegation teil? Vielleicht als Antwortkommentar hier an dieser Stelle oder noch besser in ihren Spielbericht eingebaut.

    Schon im Voraus Dankeschön für die Antwort und Infos.
    Mit sportlichen Grüßen.

    PS. Es wäre übrigens ingesamt sehr interessant wenn die Main Post einen umfassenden Artikel zu den inzwischen sehr unübersichtlichen Regularien zu Auf- und Abstieg zu den Ligen ab Bayernliga abwärts bringen würde.
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  • jue.ster
    @woody
    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Wie von Ihnen vorgeschlagen, habe ich das, was wir derzeit über die Relegation zwischen Bayernliga und Landesliga wissen, im Artikel oben ergänzt. Gerne nehmen wir auch Ihre Anregung auf, den Auf- und Abstieg auf allen Ebenen in einem Artikel übersichtlich darzustellen.
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  • woody
    Peefekter Service. Herzlichen Dank.
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