Frust und Ärger waren den Fußballern des TSV Karlburg nach der 0:3 (0:0)-Heimniederlage im Bayernliga-Spiel gegen den FC Eintracht Bamberg am späten Samstagnachmittag deutlich anzumerken. "Wir machen ein gute Spiel, aber wir belohnen uns nicht", erklärte TSV-Trainer Markus Köhler. Denn seine Mannschaft hatte den Tabellendritten und Aufstiegsanwärter in der ersten Spielhälfte durchaus in Verlegenheit gebracht. Doch dann veränderte ein Platzverweis gegen den Karlburger Marvin Schramm die Verhältnisse auf dem Platz vollends.
Nachdem Referee Christopher Knauer beim Stand von 0:0 kurz vor der Pause dem TSV-Kapitän die Rote Karte gezeigt hatte, schimpfte der sonst eigentlich sehr ruhige TSV-Trainer Köhler lautstark. Was war passiert? Marvin Schramm war von einem Bamberger Gegenspieler gefoult worden und gemeinsam mit diesem zu Boden gegangen. Im Fallen hob Schramm seinen rechten Fuß. "Warum er mich vom Platz stellt, hat mir der Schiedsrichter nicht gesagt", sagte Schramm, als er nach der Partie auf der Bank am Spielfeldrand saß und der Referee bereits in die Kabine entschwunden war. Vermutlich hatte der Unparteiische ein Nachtreten gesehen. "Eine totale Fehlentscheidung. Ein Witz", kommentierte Schramm, auf den wohl nun eine Sperre wartet, die Rote Karte.
Cedric Fenske muss mit verletzter Leiste runter
Als dann drei Minuten später mit Cedric Fenske auch der zweite Karlburger Innenverteidiger wegen Leistenproblemen vom Feld musste, war die TSV-Abwehr komplett durcheinandergewürfelt. Und nachdem in der zweiten Hälfte auch noch Maurice Kübert ausgewechselt wurde, war in der Viererkette aus der Anfangsformation nur noch Fabio Gobbo übrig, der von der Außenposition ins Zentrum wechselte, so dass sich somit alle Abwehrpositionen gegenüber dem Anfang der Partie verändert hatten.
Nach der Pause steigerte sich der Tabellendritte, profitierte aber auch von der Überzahl und steten Umbesetzungen in der Karlburger Abwehr. Der bei den Gästen wegen starker Personalprobleme selbst spielende Trainer Julian Kolbeck brachte Bamberg nach einem Eckball per Kopf in Führung (53.), Franz Helmer (73.) und David Lang (88.) bauten den Vorsprung aus, nachdem sie bei Läufen in die Tiefe bedient worden waren und erfolgreich abschlossen.
Die beste Karlburger Chance hatte Marco Kunzmann bereits in der vierten Minute besessen, als er allein auf FC-Keeper Fabian Dellermann zulief, zunächst scheiterte. Beim zweiten Versuch des Karlburger Stürmers klärte dann ein Verteidiger auf der Linie. Auch in den folgenden Minuten boten sich für die Gastgeber mehrmals Möglichkeiten, doch immer wieder kam der letzte Pass nicht an.
Dann änderte die Rote Karte die Verhältnisse. Und TSV-Trainer Markus Köhler erklärte auch, was ihn so auf die Palme gebracht hatte: "Es ärgert einen, wenn die ganze gegnerische Bank aufspringt und eine Rote Karte fordert. Das ist einfach unsportlich."
Bereits am Dienstag, 3. Mai, geht es für die Karlburger im Nachholspiel beim SV Vatan Spor Aschaffenburg weiter, mit dem es in näherer Zukunft ein weiteres Wiedersehen geben könnte. Denn der TSV und Vatan Spor werden wohl in die am 25. Mai beginnende Relegation gehen und dann auch in einer Vierergruppe spielen. Ein weiterer heißer Kandidat für diese Vierergruppe ist nach der 0:1-Niederlage am Samstag beim ASV Cham der FV 04 Würzburg. Die Staffel könnte durch den FC Sand und den TuS Röllbach komplettiert werden.