"Das, was wir in der ersten Hälfte gezeigt haben, hat mit erwachsenen Männern in der Bayernliga nichts zu tun. Keine Körpersprache, keine Präsenz, kein Wille", war Matthias Strätz noch eine Stunde nach dem Abpfiff richtig sauer auf seine Mannschaft. Die 1:3-Pleite bei Vatan Spor in Aschaffenburg, für den FC Sand die neunte Niederlage in Folge, hält die Sander auf dem vorletzten Tabellenplatz der Fußball-Bayernliga Nord.
"In solch einem wichtigen Spiel so aufzutreten wie in der ersten Halbzeit – das darf nicht sein", zeigte sich Sands Trainer tief enttäuscht von seiner Elf. "Da musst du doch voll da sein und alles reinschmeißen", sprach Strätz seiner Mannschaft jegliche Attribute ab, mit denen der FC Sand in den letzten Wochen wenigstens versucht hatte, etwas zu reißen.
Ängstliche Sander lassen alles vermissen
"So viele Fehlpässe, ganz wenig Zweikämpfe gewonnen, viel zu viel Respekt oder sogar Angst vor dem Gegner", habe seine Mannschaft gehabt. Aschaffenburg hingegen sei von Beginn an präsent gewesen. Der Aufsteiger ging nach einer Ecke in Führung (14.) und erhöhte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sogar auf 2:0. "Verdammt schlimm, sich in solch einem Spiel so zu präsentieren", schimpfte Strätz.
Katastrophale Fehlpässe
Und tat das dann auch in der Kabine, in der es wohl ein wenig lauter zuging. Die deftige Ansprache zeigte Wirkung, denn die Sander kamen anders aus der Umkleide, als sie hineingegangen waren. Johannes Bechmann gelang dann auch per Kopf schnell der Anschlusstreffer (52.), doch nur fünf Minuten später markierte Aschaffenburg das 3:1.
"Trotzdem hatten wir sogar noch unsere Möglichkeiten", erkannte der 40 Jahre alte Coach, dass im zweiten Durchgang mehr möglich gewesen wäre, "wenn wir nicht weiterhin so viele katastrophale Fehlpässe im Zentrum gespielt hätten. Jeder Gegner lebt im Moment von unseren Fehlern". Insgesamt gehe der Sieg für Aschaffenburg völlig in Ordnung, "so ehrlich muss man sein".
Fernduell mit Seligenporten
Der FC Sand hat jetzt nur noch einen Gegner – den SV Seligenporten, mit dem sich die Korbmacher im Fernduell der letzten vier Spieltage im Kampf gegen den direkten Abstieg duellieren. "Wir dürfen aber nicht darauf setzen, dass die keinen Punkt mehr holen", so Strätz.
Gegen die DJK Gebenbach (Mittwoch, 4. Mai), Vilzing (7. Mai), in Karlburg (14. Mai) und schließlich gegen Neumarkt (21. Mai) geht es nur noch darum, wenigstens die Relegation, die bereits am 25. Mai beginnt, zu erreichen.