Handball, 2. Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe - Die Eulen Ludwigshafen
(Samstag, 19.30 Uhr, s.Oliver Arena)
Rund fünf Monate ist es her, dass Ceven Klatt zuletzt in der s.Oliver Arena war. Damals war er noch Trainer des Handball-Zweiligisten DJK Rimpar Wölfe (14./6:10). Es war der Abend des 21. Mai, als der 38-Jährige nach der Niederlage gegen Bietigheim von Geschäftsführer Roland Sauer überraschend freigestellt wurde. Für die letzten sechs Saisonspiele übernahm Rolf Brack seinen Job.
An diesem Samstag kehrt Klatt, der nach wie vor mit seiner Familie in Kitzingen lebt, an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück, als Trainer der Eulen Ludwigshafen (15./5:7). Nachdem die Wölfe am Mittwoch in Aue siegten und die Abstiegsplätze verließen, wird das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub ein Duell der Tabellennachbarn.
Vorher sprach Klatt am Telefon über falsche Planungen in Rimpar, seinen holprigen Einstand beim Erstliga-Absteiger, dessen Rückraumspieler Hendrik Wagner jüngst erstmals für die Nationalmannschaft nominiert wurde, und über Erfolgsdruck.
Ceven Klatt: Ja, ich bin auf dem Weg zum Training. Normalerweise ist die Strecke ganz entspannt zu fahren, aber gerade stecke ich im Stau.
Klatt: Etwa dreieinhalb. Aber das ist okay, mein Auto ist mein Büro, ich telefoniere meist. Aktuell haben wir jedenfalls keine Umzugspläne.
Klatt: Ich freue mich auf das Spiel und darauf, die Rimparer Jungs wiederzusehen. Mit einigen von ihnen hab ich zwischenzeitlich immer wieder mal telefoniert.
Klatt: Nein.
Klatt: Wie ich schon damals gesagt habe: Ich bin Roland dankbar, dass er mich vorzeitig aus meinem Vertrag gelassen hat. Bis dahin hatten wir ein gutes Arbeitsverhältnis. Dass es dann so zu Ende ging, war schade. Man hätte es sicher auch anders machen können. Aber das Thema ist durch.
Klatt: Alles gut. Rolf kam beim Lehrgang direkt auf mich zu. Wir haben das geklärt und uns dann auch gut verstanden. Wie schließlich der Übergang in Rimpar gelungen ist... na ja. Das müssen andere beurteilen.
Klatt: Sie war leider, unabhängig von Julian, zu befürchten angesichts des zu kleinen Kaders. Wenn Marino Mallwitz nicht in zwei Spielen so überragend gehalten hätte, wären die vielleicht auch noch verloren gegangen. In Anbetracht der Abgänge hätte Rimpar mehr Neuzugänge holen müssen.
Klatt: Das stimmt. Ich finde trotzdem, dass ich in der letzten Hinrunde die schwierigeren Bedingungen hatte, ganz ohne Lukas Siegler, weitgehend ohne Michael Schulz, Patrick Schmidt und auch Julian Sauer. Aber mit dem kleinen Kader jetzt wiegt gerade der Ausfall von Meyer natürlich schwer. Wie gesagt, hier wurde im Vorfeld falsch geplant.
Klatt: Sie kam zu spät. Aber sie ist wichtig, weil Baumgarten der Mannschaft mehr Breite gibt, mehr Pausen ermöglicht und Erfahrung mitbringt. Er kann Rimpar auf jeden Fall helfen.
Klatt: Wir hatten keinen guten Start, das ist richtig. Aber die Entwicklung der letzten Wochen ist gut und stimmt mich zuversichtlich. Wir wissen, woran es lag.
Klatt: Zum einen haben in der kompletten Vorbereitung zentrale Spieler gefehlt. Zum anderen haben manche in den ersten Spielen noch nicht so angenommen, dass Handball in der zweiten Liga anders ist als in der ersten, viel körperbetonter in der Abwehr. In Dessau und Aue haben wir dadurch 35 und 30 Treffer kassiert, deutlich zu viele. Jetzt machen wir schon einiges besser, bekamen gegen Essen und Nordhorn nur noch 24 und 25 Gegentore.
Klatt: Ben hat einen tollen Job gemacht, aber nach dem Abstieg nach vier Jahren, dem Weggang von Dominik Mappes als Führungsspieler und dem Umbruch der Mannschaft ist die Situation für mich eine andere.
Klatt: Es ist nicht mein Anspruch, Publikumsliebling zu werden, sondern erfolgreiche Arbeit zu leisten. Richtig anzukommen und die Fans kennenzulernen, das geht abgesehen davon auch nicht von heute auf morgen. Ben war sechs Jahre bei den Eulen.
Klatt: Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken, Druck ist ein Stück weit normal. Den verspürt Julian in Rimpar im Moment bestimmt auch.
Klatt: Wir kommen nach Würzburg, um die Punkte mitzunehmen. Allerdings – und das ist die Gefahr für uns – haben die Rimparer genug Qualität, um mit einer ordentlichen Leistung, mit ihrer Eingespieltheit und Erfahrung jeden Gegner zu schlagen. Druck hat also jeder, und jeder muss seine Art des Umgangs damit finden.
Es gibt wohl keinen im Umfeld der Wölfe und bei den Fans, der diese Probleme nicht voraus gesehen hat.
Herr Klatt hätte also mehr Neuzugänge geholt. Wahnsinns-Idee. Warum hat Mainpost nicht nachgefragt, wieviele, wen und für welche Position er jemanden geholt hätte und wie er sie finanziert hätte?
Ich denke, es war genau der richtige Zeitpunkt mit der Nachverpflichtung von Baumgarten zu reagieren, als klar war, dass auf dieser Position der meiste und langfristigste Bedarf besteht.
Im Übrigen: Lt. Herrn Klatt "haben die Rimparer genug Qualität, um mit einer ordentlichen Leistung ... jeden Gegner zu schlagen." Warum behauptet er dann, dass "im Vorfeld falsch geplant" worden sei???
Offensichtlich ist das Thema seines Abgangs in Rimpar doch noch nicht durch.