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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Ex-Trainer Ceven Klatt hat die Probleme der Wölfe kommen sehen
Nach seinem Rauswurf in Rimpar kehrt Klatt mit den Eulen Ludwigshafen in die s.Oliver Arena zurück. Und spricht vor dem Duell der holprig gestarteten Teams auch über Druck.
Wer holt die wichtigen zwei Punkte in der Zweiten Handball-Bundesliga am Samstag? Kapitän Patrick Schmidt (rechts) und die DJK Rimpar Wölfe oder sein ehemaliger Trainer Ceven Klatt mit seinem neuen Klub Die Eulen Ludwigshafen?
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Wer holt die wichtigen zwei Punkte in der Zweiten Handball-Bundesliga am Samstag? Kapitän Patrick Schmidt (rechts) und die DJK Rimpar Wölfe oder sein ehemaliger Trainer Ceven Klatt mit seinem neuen Klub Die Eulen ...
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:56 Uhr

Handball, 2. Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe - Die Eulen Ludwigshafen
(Samstag, 19.30 Uhr, s.Oliver Arena)

Rund fünf Monate ist es her, dass Ceven Klatt zuletzt in der s.Oliver Arena war. Damals war er noch Trainer des Handball-Zweiligisten DJK Rimpar Wölfe (14./6:10). Es war der Abend des 21. Mai, als der 38-Jährige nach der Niederlage gegen Bietigheim von Geschäftsführer Roland Sauer überraschend freigestellt wurde. Für die letzten sechs Saisonspiele übernahm Rolf Brack seinen Job.

An diesem Samstag kehrt Klatt, der nach wie vor mit seiner Familie in Kitzingen lebt, an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück, als Trainer der Eulen Ludwigshafen (15./5:7). Nachdem die Wölfe am Mittwoch in Aue siegten und die Abstiegsplätze verließen, wird das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub ein Duell der Tabellennachbarn. 

Vorher sprach Klatt am Telefon über falsche Planungen in Rimpar, seinen  holprigen Einstand beim Erstliga-Absteiger, dessen Rückraumspieler Hendrik Wagner jüngst erstmals für die Nationalmannschaft nominiert wurde, und über Erfolgsdruck.

Hallo Herr Klatt, klingt, als fahren Sie gerade Auto. 

Ceven Klatt: Ja, ich bin auf dem Weg zum Training. Normalerweise ist die Strecke ganz entspannt zu fahren, aber gerade stecke ich im Stau. 

Von Kitzingen nach Ludwigshafen sind es einfach rund 200 Kilometer. Wie viele Stunden sitzen Sie jeden Tag im Auto?

Klatt: Etwa dreieinhalb. Aber das ist okay, mein Auto ist mein Büro, ich telefoniere meist. Aktuell haben wir jedenfalls keine Umzugspläne. 

Mit welchen Gefühlen kehren Sie am Samstag in die s.Oliver Arena zurück?

Klatt: Ich freue mich auf das Spiel und darauf, die Rimparer Jungs wiederzusehen. Mit einigen von ihnen hab ich zwischenzeitlich immer wieder mal telefoniert. 

Hatten Sie auch noch mal Kontakt mit Roland Sauer?

Klatt: Nein.

Empfinden Sie rückblickend Ärger über Ihren Rauswurf?

Klatt: Wie ich schon damals gesagt habe: Ich bin Roland dankbar, dass er mich vorzeitig aus meinem Vertrag gelassen hat. Bis dahin hatten wir ein gutes Arbeitsverhältnis. Dass es dann so zu Ende ging, war schade. Man hätte es sicher auch anders machen können. Aber das Thema ist durch.

Rolf Brack, der Sie ersetzte, war dann einer Ihrer EHF-Mastercoach-Ausbilder. Wie war das für Sie?

Klatt: Alles gut. Rolf kam beim Lehrgang direkt auf mich zu. Wir haben das geklärt und uns dann auch gut verstanden. Wie schließlich der Übergang in Rimpar gelungen ist... na ja. Das müssen andere beurteilen. 

Wie beurteilen Sie die Entwicklung unter Julian Thomann?

Klatt: Sie war leider, unabhängig von Julian, zu befürchten angesichts des zu kleinen Kaders. Wenn Marino Mallwitz nicht in zwei Spielen so überragend gehalten hätte, wären die vielleicht auch noch verloren gegangen. In Anbetracht der Abgänge hätte Rimpar mehr Neuzugänge holen müssen. 

"In Anbetracht der Abgänge hätte Rimpar mehr Neuzugänge holen müssen."
Ceven Klatt, Trainer des Handball-Zweitligisten Die Eulen Ludwigshafen
Es kamen ja auch noch die Verletzungen von Philipp Meyer und Valentin Neagu dazu. 

Klatt: Das stimmt. Ich finde trotzdem, dass ich in der letzten Hinrunde die schwierigeren Bedingungen hatte, ganz ohne Lukas Siegler, weitgehend ohne Michael Schulz, Patrick Schmidt und auch Julian Sauer. Aber mit dem kleinen Kader jetzt wiegt gerade der Ausfall von Meyer natürlich schwer. Wie gesagt, hier wurde im Vorfeld falsch geplant.

Wie schätzen Sie die Nachverpflichtung von Simon Baumgarten ein?

Klatt: Sie kam zu spät. Aber sie ist wichtig, weil Baumgarten der Mannschaft mehr Breite gibt, mehr Pausen ermöglicht und Erfahrung mitbringt. Er kann Rimpar auf jeden Fall helfen.  

Fast so schwierig wie der Saisonstart der Wölfe war der der Eulen mit nur einem Sieg aus fünf Spielen. Sie hatten sich das sicher anders vorgestellt.

Klatt: Wir hatten keinen guten Start, das ist richtig. Aber die Entwicklung der letzten Wochen ist gut und stimmt mich zuversichtlich. Wir wissen, woran es lag. 

Woran denn?

Klatt: Zum einen haben in der kompletten Vorbereitung zentrale Spieler gefehlt. Zum anderen haben manche in den ersten Spielen noch nicht so angenommen, dass Handball in der zweiten Liga anders ist als in der ersten, viel körperbetonter in der Abwehr. In Dessau und Aue haben wir dadurch 35 und 30 Treffer kassiert, deutlich zu viele. Jetzt machen wir schon einiges besser, bekamen gegen Essen und Nordhorn nur noch 24 und 25 Gegentore.

Wie leicht oder schwer ist es für Sie, einen Publikumsliebling wie Ben Matschke als Trainer zu beerben?

Klatt: Ben hat einen tollen Job gemacht, aber nach dem Abstieg nach vier Jahren, dem Weggang von Dominik Mappes als Führungsspieler und dem Umbruch der Mannschaft ist die Situation für mich eine andere.

"Es ist nicht mein Anspruch, Publikumsliebling zu werden, sondern erfolgreiche Arbeit zu leisten."
Ceven Klatt, Trainer des Handball-Zweitligisten Die Eulen Ludwigshafen
Das stimmt. Aber was heißt das? 

Klatt: Es ist nicht mein Anspruch, Publikumsliebling zu werden, sondern erfolgreiche Arbeit zu leisten. Richtig anzukommen und die Fans kennenzulernen, das geht abgesehen davon auch nicht von heute auf morgen. Ben war sechs Jahre bei den Eulen.

Ist der Erfolgsdruck für einen Trainer bei einem Klub, der davor vier Jahre in der ersten Liga gespielt hat, größer als bei einem etablierten Zweitligisten wie Rimpar? 

Klatt: Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken, Druck ist ein Stück weit normal. Den verspürt Julian in Rimpar im Moment bestimmt auch.

Wenn Sie mit Ludwigshafen am Samstag siegen, steigt der Druck auf Rimpar wieder. Gewinnen die Wölfe, wird es für die Eulen und Sie ungemütlicher. Wie gehen Sie mit der Situation um?

Klatt: Wir kommen nach Würzburg, um die Punkte mitzunehmen. Allerdings – und das ist die Gefahr für uns – haben die Rimparer genug Qualität, um mit einer ordentlichen Leistung, mit ihrer Eingespieltheit und Erfahrung jeden Gegner zu schlagen. Druck hat also jeder, und jeder muss seine Art des Umgangs damit finden.  

 
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    Wahnsinns-Erkenntnis eines EHV-Master Coaches ist der Mainpost eine Überschrift wert.

    Es gibt wohl keinen im Umfeld der Wölfe und bei den Fans, der diese Probleme nicht voraus gesehen hat.
    Herr Klatt hätte also mehr Neuzugänge geholt. Wahnsinns-Idee. Warum hat Mainpost nicht nachgefragt, wieviele, wen und für welche Position er jemanden geholt hätte und wie er sie finanziert hätte?
    Ich denke, es war genau der richtige Zeitpunkt mit der Nachverpflichtung von Baumgarten zu reagieren, als klar war, dass auf dieser Position der meiste und langfristigste Bedarf besteht.

    Im Übrigen: Lt. Herrn Klatt "haben die Rimparer genug Qualität, um mit einer ordentlichen Leistung ... jeden Gegner zu schlagen." Warum behauptet er dann, dass "im Vorfeld falsch geplant" worden sei???

    Offensichtlich ist das Thema seines Abgangs in Rimpar doch noch nicht durch.
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