Handball, Zweite Bundesliga
DJK Rimpar Wölfe – TuSEM Essen 20:25 (13:14)
Die DJK Rimpar Wölfe sind nach der fünften Niederlage im siebten Saisonspiel auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen. Gegen den Erstliga-Absteiger TuSEM Essen präsentierten sich die Mainfranken vor knapp 800 Zuschauern in der s.Oliver Arena zumindest eine Halbzeit verbessert. Nach dem Seitenwechsel gelang dann jedoch elendig 14 Minuten lang kein eigener Treffer.
Kreisläufer Simon Baumgarten stößt zum Kader
Als sich die Rimparer eine gute Viertelstunde vor dem Start einwarfen, weilten zwei neue Gesichter unter den Grün-Weißen, zumindest eineinhalb. DJK-Abwehrchef Philipp Meyer ist nach rund zwei Monaten Verletzungspause zurück. Und dann war da noch ein gänzlich unbekannter Spieler im Wölfe-Rudel. Erst am Samstag hatten die Neuverpflichtung von Simon Baumgarten klar gemacht. Der 36-jährige Kreisläufer hat zahlreiche Bundesliga-Spiele für FrischAuf Göppingen und dem TVB Stuttgart auf dem Buckel. Eigentlich wollte Baumgarten seine Karriere nun bei Waiblingen in der Württemberg-Liga ausklingen lassen. Doch nun ließ er sich zumindest bis Ende des Jahres noch einmal auf ein Engagement in der zweiten Liga bei Rimpar ein – und war bereits gegen Essen spielberechtigt.
Die Wölfe begannen zunächst mit ihrem etatmäßigen Kreisläufer David Kovacic, der allerdings gleich am starken TuSEM-Torwart Sebastian Bliß scheiterte. Wenige Aktionen später brachte Benedikt Brielmeier, der sein 250. Spiel für die DJK bestritt, die DJK mit 1:0 in Führung, die auf 3:1 und 5:2 ausgebaut werden konnte. In dieser frühen Phase kam auch Baumgarten erstmals als zweiter Kreisläufer dazu. Die Wölfe zeigten ein anderes Gesicht als zuletzt in Hüttenberg, auch wenn die Gäste mit ihrem Tempohandball immer wieder ausgleichen konnten. DJK-Trainer Julian Thomann brachte schließlich Meyer zur Stabilisierung der Defensive. Last-Minute-Neuzugang Baumgarten machte den ersten Treffer für seinen neuen Klub zum 10:9 (22.).
Brachiale Würfe leiten die Wende ein
Die selbst ernannte Ruhrgebiets-Schmiede konterte mit einem 4:0-Lauf. Allen voran gegen die brachialen Würfe von Lucas Firnhaber, der beim THW Kiel ausgebildet worden ist, war kein Kraut gewachsen. Bei den Grün-Weißen entpuppte sich gegen Ende der ersten Halbzeit auch Felix Jaeger als formidabler Distanzschütze. Weil zudem Andreas Wieser im DJK-Kasten so einige Würfe entschärfen konnte, gingen die Wölfe gegen den Tabellendritten mit nur einem Treffer Rückstand in die Kabine. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt", sagte Thomann später. Trotzdem musste auch der 29-Jährige einräumen, dass "wir noch Glück haben, dass die Niederlage am Ende nicht höher ausgefallen ist."
Der Erstliga-Absteiger hatte den weitaus besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischt. Vier Tore in Serie bedeuteten eine 18:13-Führung für den TuSEM (35.), die Thomann zu einer schnellen Auszeit zwang. Doch den Wölfen wollte weiter kein Treffer gelingen. Selbst der bis dato sichere Siebenmeterschütze Dominik Schömig vergab einen Strafwurf. Auf der anderen Seite erzielten die Essener bereits das 20:13. Das TuSEM-Tor blieb für die Wölfe indes weiter wie vernagelt. Nur weil die Gäste nun plötzlich auch eine Reihe freier Bälle verwarfen, kam es zu keinem Debakel.
26 Fehlwürfe sind nicht zu kompensieren
DJK-Kapitän Patrick Schmidt beendete erst in der 44. Minute die Durststrecke. Wer auf diesem Niveau in einer solch langen Zeit den Ball nicht im Netz unterbekommt, kann eigentlich kein Match für sich entscheiden. Oder wie es Thomann ausdrückte: "Mit 26 Fehlwürfen gewinnt man kein Spiel gegen die Großen in der Liga." Mit dem Mute der Verzweiflung bäumte sich die Heimsieben noch einmal auf. Doch Essen wurde kein Fressen mehr für die Wölfe. "Nach den schnellen TuSEM-Toren zu Beginn der zweiten Halbzeit war das Ding gegessen", sagte DJK-Schlussmann Andreas Wieser, der diesmal begonnen hatte. "Wir sind wieder an der Chancenverwertung gescheitert." Schon am Mittwochabend haben die Grün-Weißen beim EHV Aue die nächste Chance auf Punkte. Sie sollten sie beim Schopfe packen.