Handball, Zweite Bundesliga
DJK Rimpar Wölfe – SG BBM Bietigheim 21:25 (9:16)
Die bessere Mannschaft hat dieses Duell der gesicherten Mittelfeld-Zweitligisten gewonnen. Und das war nicht die DJK Rimpar Wölfe. Mit 21:25 (9:16) unterlag das Team von Trainer Ceven Klatt – in dessen letztem Spiel, was der 37-Jährige aber erst danach erfuhr – am Freitagabend in der s.Oliver Arena der SG BBM Bietigheim. Eine insgesamt verdiente Start-Ziel-Niederlage, trotz einer Leistungssteigerung nach der Pause.
"Wir haben die erste Halbzeit verschlafen", wusste Klatt. In der Kabine habe er seine Spieler gefragt, ob sie so weitermachen wollen. "Wenn ja, hätten wir mit 15 verloren." Es folgte ein Aufbäumen vor allem in der Abwehr, doch zu einem Punkt reichte es nicht.
Bietigheim kontert Rimpar aus
Die Unterfranken gerieten von Beginn an in Rückstand. Die stark verteidigenden Schwaben kamen durch ihr schnelles Umschaltspiel teils zu einfachen Toren, der Rimparer Rückzug: zu langsam. Nach zwölf Minuten hieß es 3:7.
Ein Fünkchen Hoffnung keimte bei den Wölfen auf, als sie fünf Minuten später auf 7:8 dran waren. Doch es war nur ein kurzes Strohfeuer, das Bietigheim um seinen Liga-Toptorjäger Christian Schäfer mit einem 5:0-Lauf löschte.
Unterschiede im Rückraum und Tor
Die Gäste, sie agierten wacher und williger, agiler und aggressiver, druckvoller und durchschlagskräftiger. Vor allem machten sie weniger Fehler. Der einzige Hundertprozent-Werfer der Gastgeber war diesmal Rechtsaußen Julian Sauer mit vier Toren. Er meinte hinterher: "Hätten wir 60 Minuten den Handball gespielt, den wir spielen können, wäre Bietigheim zu schlagen gewesen."
Doch deutliche Unterschiede machten sich nicht nur in der Effektivität der Rückraumreihen, sondern auch zwischen den Pfosten bemerkbar: Während DJK-Keeper Marino Mallwitz auf eine einzige Parade kam und der nach 20 Minuten für ihn eingewechselte Andreas Wieser auf keine, hielt SG-Schlussmann Aron Rafn Edvardsson in der gleichen Zeit elf Bälle. Die folgerichtige Konsequenz: ein 9:16 zur Pause. Und eine "hohe Hypothek", so Klatt.
Rimpar kämpft sich auf drei Tore ran
In Halbzeit zwei kam bei Rimpar der selten eingesetzte Yannik Bialowas für Benedikt Brielmeier auf halblinks. Der Allrounder mit zwei und Abwehrchef Philipp Meyer, der mehrere zweite Wellen lief, mit drei Treffern sorgten dafür, dass ihre Farben im Spiel blieben. Überhaupt kämpften die Wölfe nun mehr, deckten bissiger. Nach 44 Minuten hatten sie auf 17:20 verkürzt. Man habe nun gesehen, wie es ist, wenn man "100 statt nur 80 Prozent" investiere, fand Klatt.
Doch die Gäste hatten immer eine Antwort parat. Wann immer möglich, war diese ein Konter. Und notfalls halfen die Gastgeber selbst mit – etwa mit Fehlwürfen wie dem frei verworfenen Gegenstoß von David Kovacic (49.), der das 20:22 hätte sein können. Als Bietigheim wieder auf 25:19 davongezogen war (55.), war der Deckel drauf. Eine Rote Karte gab es als Schlusspunkt: Jan Asmuth foulte Sauer bei einem Gegenstoß, der den Endstand bedeutete.
Nachholspiele terminiert
Der erhoffte Pfingsturlaub fällt aus für die Wölfe – nur Klatt darf sich unfreiwillig erholen. Die Handball-Bundesliga hat das Nachholspiel beim HC Elbflorenz in Dresden auf kommenden Freitag, 28. Mai (19.30 Uhr), terminiert. Auch das verlegte Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV ist inzwischen neu angesetzt für Dienstag, 8. Juni (20 Uhr). Insgesamt sind es für Rimpar noch sechs Partien bis zum Saisonende am 26. Juni.