Zweite Bundesliga, Männer
EHV Aue – DJK Rimpar Wölfe 30:34 (13:15)
Rimpars Zweitliga-Handballer haben am Mittwochabend in der Englischen Woche einen ganz wichtigen Sieg im Erzgebirge geschafft. Vor 768 Zuschauern in der Erzgebirgshalle Lößnitz setzten sich die Unterfranken nach einer konstant guten Leistung mit 34:30 (15:13) beim EHV Aue durch – und verließen damit wieder die Abstiegsränge. Bereits an diesem Samstag (19.30 Uhr) erwarten die Wölfe den Erstliga-Absteiger Eulen Ludwigshafen mit ihrem Ex-Trainer Ceven Klatt in Würzburg.
DJK-Coach Julian Thomann war nach dem Auswärtssieg hörbar erleichtert: "Wir waren emotional voll auf der Höhe und haben wirklich tolle Lösungen gefunden. Ich bin sehr glücklich und stolz. Jetzt müssen wir nachlegen, auch wenn wir den kommenden Spielen immer Außenseiter sind."
Sattelfeste DJK-Abwehr
Während die Sachsen auf ihre Leistungsträger Adrian Kammlodt und Kapitän Kevin Roch, die in Quarantäne sind, sowie den verletzten Abwehrrecken Kevin Lux verzichten mussten, fehlten bei Rimpar neben Valentin Neagu die grippeerkrankten Benedikt Brielmeier und Alexander Merk.
Felix Jaeger markierte das 1:0 für die Gäste. Zunächst konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen. Bis zum 8:8 war das Match völlig offen. Die Rimparer hatten zwar mehrmals Pech bei Aluminiumtreffern, gingen aber schließlich durch Tore von Dominik Schömig und Yonatan Dayan mit 10:8 in Führung (20.). Die durch Rückkehrer Philipp Meyer und Neuzugang Simon Baumgarten verstärkte DJK-Abwehr zeigte sich sattelfest – und vorne nutzte allen voran Patrick Schmidt die Räume der passiv wirkenden Auer.
"Wie Airbodys im Training"
Die beiden EHV-Torhüter bekamen in der ersten Halbzeit keinen einzigen Ball zu fassen. "Das ist keine Abwehrleistung, sondern wir stehen da wie die Airbodys beim Training", fand EHV-Trainer Stephan Swat zur Pause deutliche Worte. "Wir brauchen jetzt hinten eine 180-Grad-Drehung und viel mehr Emotionalität." Swat verfolgt die Partien derzeit wegen der Nachwirkungen einer schweren Corona-Erkrankung von der Tribüne aus und wird auf der Bank von seinen zwei Kollegen vertreten.
Der zweite Durchgang begann recht zerfahren. Genau wie am Ende der ersten Hälfte hielt DJK-Schlussmann Marino Mallwitz zu Beginn der zweiten einen von Bengt Bornhorm geworfenen Siebenmeter. Weil der Auer Kreisläufer beim Wurf das Gesicht von Mallwitz anvisiert haben soll, bekam er eine Rote Karte gezeigt. Rimpar erhöhte durch Schömig auf 17:14 (34.).
Schmidt verwandelt alle fünf Siebenmeter
Die Gastgeber stellten ihre Deckung auf eine offensivere 5:1-Variante um und versuchten, sich ins Match zu beißen. Rimpar hielt dagegen und bewahrte die Drei-Tore-Führung. Ein Erfolgsfaktor: Schmidt verwandelte alle fünf Siebenmeter für die Gäste.
Die Partie nahm nun noch einmal so richtig an Fahrt auf – mit sehenswerten Durchbrüchen auf beiden Seiten. Weil die Auer immer wieder auf zwei Treffer verkürzen konnten, blieb es spannend – bis zur 54. Minute. Dann machte Leitwolf Schmidt mit seinem zehnten Treffer das 29:25. Diesen Vorsprung ließen sich die Grün-Weißen nicht mehr nehmen.
"Paddi war der Matchwinner. Er hat ein perfektes Spiel abgeliefert, von überall Torgefahr ausgestrahlt und gute Anspiele gegeben", lobte Thomann den 29-Jährigen. So gewannen die Rimparer zum zweiten Mal in der Fremde nach dem 25:24-Auftaktsieg in Dessau-Roßlau. Der Wölfe-Coach ist sich sicher: "Wenn wir im Abschluss noch besser werden, können wir auch in den nächsten Spielen punkten."