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Fußball: Regionalliga Bayern
BFV-Präsident zur Aufstiegsregelung in der Regionalliga: "Das ist eine unbefriedigende Lösung"
Christoph Kern versteht, dass viele Anhänger der Würzburger Kickers nach dem verpassten Drittliga-Aufstieg gefrustet sind, hält eine Reform aber für schwer umsetzbar.
Feuerte die Würzburger Kickers im entscheidenden Spiel gegen Hannover II an: BFV-Präsident Christoph Kern
Foto: Frank Scheuring | Feuerte die Würzburger Kickers im entscheidenden Spiel gegen Hannover II an: BFV-Präsident Christoph Kern
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 09.06.2024 02:30 Uhr

Das tragische Elfmeterschießen der Würzburger Kickers gegen Hannover 96 II am Sonntagnachmittag war kaum beendet, der verpasste Drittliga-Aufstieg der Unterfranken noch nicht richtig realisiert, da wurde einmal mehr Kritik an der von vielen nicht als fair empfundenen Aufstiegsregelung laut. Dass nicht alle Regionalliga-Meister automatisch in die 3. Liga hochgehen, sorgt seit der Einführung der fünf Staffeln (Nord, Nordost, Bayern, West, Südwest) in der Saison 2012/13 immer wieder für Diskussionen.

Während sich die Tabellenersten im Westen und Südwesten automatisch für die 3. Liga qualifizieren, müssen sich der Norden, Nordosten und Bayern zwei Aufstiegsplätze teilen. So rotiert der Direktaufsteiger von Saison zu Saison. In diesem Jahr war der Osten dran, nächstes Jahr ist es Bayern. Die jeweils anderen beiden Ligen spielen den letzten Platz in einer deutschen Profiliga in Hin- und Rückspiel aus. Über Wohl und Wehe entscheidet also allein der sportliche Auftritt in diesen beiden Aufstiegspartien. Die Leistung einer ganzen Saison – sie ist in diesem Moment nichts mehr wert.

Dass ein Team wie die Würzburger Kickers, das mit 13 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Vilzing Meister wurde, am Ende mit leeren Händen da steht, führt vielen die Ungerechtigkeit des aktuellen Systems noch einmal vor Augen – unabhängig davon, dass die Rothosen in den beiden Aufstiegsspielen ihre Leistung aus der Runde nicht bestätigen konnten und sportlich gesehen Hannover II zu Recht unterlagen.

"Das ist eine unbefriedigende Lösung", bekennt auch Christoph Kern mit Blick auf die aktuell geltenden Regeln. Der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) hat die beiden Spiele der Kickers gegen Hannover II in den Stadien verfolgt und versteht den Frust der Anhänger. Hoffnung machen, dass sich etwas ändert, kann er hingegen nicht.

Erst im vergangenen Jahr, sagt Kern, habe es wieder einmal den Versuch gegeben, Deutschlands vierte Liga zu reformieren. In der sogenannten "Wendelsteiner Vorlage" haben die bayerischen Spitzenvereine diesbezüglich bereits 2018 ihre Vorstellungen formuliert. Sie gilt bis heute. Demnach ist eine viergleisige Regionalliga für die bayerischen Klubs dann vorstellbar, wenn die Regionalliga Bayern mit den nordostdeutschen Teams aus Sachsen und Thüringen zu einer Regionalliga Südost zusammengelegt und zudem der Regionalliga Nord die nordostdeutschen Mannschaften aus Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zugeschlagen werden würde.

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"Diesen Vorschlag lehnen die Verantwortlichen der Regionalliga Nordost aber ab", sagt Kern. Der Verband im Norden signalisiere, dass er mit der aktuellen Regelung zufrieden sei. "Und solange nicht einmal wir drei betroffenen Verbände uns einig sind, wie wollen wir da etwas erreichen? Wir haben für eine Veränderung schlichtweg keine Mehrheit", sagt der BFV-Präsident.

Petition fordert eigene Liga für Reserve-Teams

Eine Kritik der ganz anderen Art, die viele Kickers-Anhänger wohl teilen dürften, fand ihren Ausdruck noch am Sonntag in Form einer Petition, die auf der Plattform change.org eingereicht wurde. Dort heißt es: "Die Zweitvertretungen der Profivereine setzen regelmäßig Spieler aus der ersten Mannschaft ein, was unter anderem den Wettbewerb verzerrt. Dies führt zu unfairen Bedingungen für die anderen Teams in den Ligen, die nicht über dieselben Ressourcen verfügen, mal eben einen Profi einzusetzen, der eine höheren Marktwert hat als die gesamte eigene Mannschaft. Eine eigene Liga für mindestens eine Zweitvertretung der Mannschaft der Bundesliga, 2. Bundesliga und gegebenenfalls 3. Liga und den Regionalligen würde sicherstellen, dass alle Mannschaften unter gleichen Voraussetzungen antreten können und der Wettbewerb fair bleibt."

Aussichten auf Erfolg hat diese Eingabe freilich nicht. Dass sie bis Montagnachmittag aber rund 1500 Unterschriften bekam, spricht dafür, dass das Thema durchaus den ein oder anderen Fan bewegt. Sicher auch in Würzburg, schließlich wurde Hannover II mit Leo Weinkauf, Kolja Oudenne, Julian Börner, Brooklyn Ezeh und Christopher Scott auch von fünf Zweitliga-Profis unterstützt.

 
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  • Marion Zoellner
    Als Fan der Würzburger Kickers habe ich beide Relegationsspiele besucht und finde diese Aufstiegsregelung ungerecht und unfair.
    Die Leistung einer gesamten Saison wird nicht anerkannt.
    Finanzstarke Vereine wie Hannover verstärken sich einfach mit Spielern aus ihrer ersten Mannschaft und verzerren damit den gesamten Wettbewerb.
    Das eine Zusammenlegung oder Neugliederung der bestehenden Regionalligen schwierig ist kann ich nachvollziehen.
    Warum aber so kompliziert?
    Warum werden nicht am Ende der Saison die jeweiligen Meister der Regionalligen verglichen und die mit den meisten Punkten, geschossen Toren steigen auf.
    Eine solche Regelung erkennt die Saisonleistung an, macht Relegation überflüssig und wäre fair.
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  • Wolfgang Benkert
    Vergleichen sie bitte einmal das sportliche Niveau ihrer umbenannten Bayernliga mit der RL West oder RL Südwest.
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  • Fred Reinshagen
    "Wendelsteiner Vorlage" für eine RL Südost hieße:
    Erfurt & Jena müssten statt geg. Cottbus & Rostock geg. Aubstadt & Illertissen antreten - da dreht sich bei jedem mit einfachsten geografischen & kulturellen Grundwissen der Magen um. Aber der BFV wundert sich, dass die RL Nordost so was nicht will.

    Das Gebiet einer RL sollte immer auch einen zusammengehörigen geografischen Raum abbilden, mit dem sich die Fans identifizieren können. Eine RL Bayern & Thüringen & Sachsen wäre wie eine Retortengemeinde der Gebietsreform.

    In der RL Nordost gibts Großstadt-Derbys mit bis zu 10.000 Zuschauern, von denen es dann manche nicht mehr gäbe - stattdessen gings nach Aubstadt.
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  • Fred Reinshagen
    Soll aber nicht heißen, dass die derzeitige Situation gut ist. Eine RL Nord, Ost, West & Süd könnte das Problem lösen - in der Illertissen nicht geg. Jena & Erfurt spielt, sondern geg. Bahlingen & Stuttgarter Kickers ( i. Ggs. zum problematischen Vorschlag v. Marion Zoellner)
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  • Arno Molinari
    Herr Kern, Ihre Äußerungen zeugen von Handlungsschwäche und Unbeholfenheit.
    Die allermeisten denken sportlich fair in die Richtung, die hier und in anderen Foren schon vielfach kundgetan worden sind.
    Sie und Ihre Mitstreiter im BFV, allen voran der Präsident sind für diese Ungerechtigkeiten verantwortlich.
    Sportlich unfair und mit der großen Bürde der verzögerten Vertragsverhandlungen kann ein Verein für eine folgende Saison kaputtgemacht werden.
    Ich könnte an Ihrer Stelle in keinen Spiegel mehr guten Gewissens schauen.
    Handeln Sie endlich und stellen Sie ein Konzept für die nahe Zukunft vor, damit sich das Geschehene nie mehr wiederholt.
    Aber dazu sind Sie und Ihre Kompagnons wahrscheinlich nicht in der Lage.
    Es ist schwierig......
    Es geht aus folgenden Gründen nicht......
    Mann o Mann.
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  • Gertraud Behringer
    Die vom BFV sollen endlich zugeben, dass die rein bayrische Regionalliga ein Blödsinn ist. Die sind doch vor allem Schuld an der "unbefriedigenden" Situation . Nur weil man aus Prestige Gründen eine eigene Bayerische Regionalliga haben wollte.
    Zwei mal waren Teams aus Unterfranken die Leidtragenden, dass der Meister aus Bayern in die Relegation muss.
    Schweinfurt vor ein paar Jahren gegen Havelse.
    Und Würzburger Kickers jetzt gegen Hannover.
    Dann lieber den Radius nach Hessen oder Thüringen oder Baden Württemberg erweitern und in einer langen Saison in 4 Regionalligen ermitteln, wer letztendlich Meister wird und aufsteigt.
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  • Wolfgang Benkert
    Es ist doch einzig und allein der BFV mit seinem ehemaligen größenwahnsinnigen Präsidenten Koch für diese bescheidene Aufstiegsregelung verantwortlich! Er musste ja unbedingt seine Wald- und Wiesenliga zu einer Regionalliga hochstufen.
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  • Matthias Gräder
    Es liegt nur an Kern und seinen Kumpanen vom „ober“bayerischen Fußball Verband! Die Regionalliga Bayern ist mehr als überflüssig, wenn Herr Kern nicht so engstirnig wäre könnte man zu den Regionalligen wie vor 2012 ( Süd, West, Nord und Ost) zurückkehren. Eine Regionalliga Südost braucht niemand, weniger oberbayrische Dorfklubs in einer Regionalliga Süd und alles wäre in Ordnung. Ich kann Sachsen und Thüringen verstehen, was will Rot-Weiß Erfurt oder Carl-Zeiss Jena mit 50 Anhängern aus Illertissen oder keinem aus Buchbach (so war es die letzte Saison in Würzburg).

    In Bayern gibt es nicht mehr als eine Handvoll Vereine die den Sprung in der dritte Liga anstreben und überhaupt stemmen können.

    Selbst wenn die Würzburger Kickers den Sprung über die Landesgrenze wagen könnten, wie seinerseits Viktoria Aschaffenburg die als bayerischer Verein einige Jahre in Hessen gespielt haben, wäre es noch tausend mal lukrativer als die Regionalliga Bayern. Auch wenn der Aufstieg komplizierter wird.
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  • Florian Stenger
    Warum nicht, ist ja wenn man am der Landesgrenze wohnt meistens möglich den Verband zu wechseln. Aber wenn man dann nach Baden Württemberg geht weiß ich aber nicht ob man dann auch direkt in der Regio Südwest starten dürfte. Aber lukrativer für Fans, Sponsoren und Verein wäre es.
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