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Schwimmen
ARD-Doku zu Missbrauch im Schwimmsport: Nach heftiger Kritik kündigt Stefan Lurz nun beim SV Würzburg 05
Dass der verurteilte Sexualstraftäter als kaufmännischer Angestellter weiter beim SV Würzburg 05 angestellt war, sorgte für Empörung. Jetzt hat Stefan Lurz gekündigt.
Stefan Lurz ist nicht mehr als kaufmännischer Mitarbeiter beim SV Würzburg 05 angestellt.
Foto: Frank Peters, Witters | Stefan Lurz ist nicht mehr als kaufmännischer Mitarbeiter beim SV Würzburg 05 angestellt.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:30 Uhr

Stefan Lurz arbeitet nicht mehr als kaufmännischer Angestellter beim SV Würzburg 05. Der 45-jährige ehemalige Schwimmtrainer, der Ende Januar wegen des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war, kündigte nach massiver Kritik am Montag seine Stelle im Verein.

"Im gegenseitigen Einvernehmen wurden das Arbeitsverhältnis sowie die Mitgliedschaft im Verein zwischen Stefan Lurz und dem SV Würzburg 05 aufgehoben", erklärte sein Bruder Thomas Lurz, der zugleich Präsident des SV Würzburg 05 ist, am Dienstag gegenüber dieser Redaktion. "Damit ist die Angelegenheit für den Verein abgeschlossen", sagte der ehemalige Weltklasse-Schwimmer. Der Fokus richte sich nun wieder "vollumfänglich auf die sportlichen Bereiche und das Fortbestehen des Adami-Bades in Zusammenhang mit der Energiekrise".

Heftige Kritik am SV Würzburg 05 nach dem Erscheinen einer ARD-Dokumentation

In den vergangenen Tagen hatte es, unter anderem auf mainpost.de, heftige Kritik daran gegeben, dass Stefan Lurz, ehemals Freiwasser-Bundestrainer, als kaufmännischer Angestellter weiter beim SV Würzburg 05 beschäftig ist, obwohl er Ende Januar wegen des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen in zwei Fällen zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden war.

Losgetreten hatte die Diskussion um die Anstellung eine ARD-Dokumentation des renommierten TV-Journalisten Hajo Seppelt, die seit Donnerstag in der ARD-Mediathek zu sehen ist, und in der thematisiert wird, dass der heute 45-jährige Stefan Lurz sich nach wie vor auf dem Vereinsgelände des SV Würzburg 05 bewegt.

Rechtlich gab es gegen seine Anstellung keine Einwände. Thomas Lurz betonte vergangene Woche auch, dass sein Bruder "rein gar nichts mit dem sportlichen Betrieb" im Verein zu tun habe. Stefan Lurz' Bewährungsauflagen sehen vor, dass er nicht mehr als Schwimmtrainer arbeiten darf. Er hat, so zitierte es sein Anwalt Reinhart Stumpf auf Nachfrage dieser Redaktion, "jegliche berufliche und/oder ehrenamtliche Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Schwimmsport zu unterlassen, insbesondere Tätigkeiten als Schwimmtrainer, Schwimm- und Badeaufsicht, Badewärter, Rettungsschwimmer und Übungsleiter".

Seine Aufgaben als kaufmännischer Angestellter waren laut Thomas Lurz davon streng getrennt. Doch mehrten sich die Stimmen, die dem Verein mangelnden Opferschutz und moralisches Fehlverhalten vorwarfen.

Dem Deutschen Schwimm-Verband droht die Streichung von Fördergeldern

Seit den Enthüllungen Seppelts, die sich vor allem mit dem mutmaßlich schweren Missbrauch des früheren Weltklasse-Wasserspringers Jan Hempel durch seinen damaligen Trainer befassen und den Verantwortlichen Untätigkeit vorwerfen, steht der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) unter starkem Druck. So droht aktuell die Streichung von Fördergeldern durch den Bund.

Ein Verband, "der sexualisierte Gewalt, Doping oder andere interpersonelle Gewalt duldet, nicht aufklärt, vertuscht – solche Verbände dürfen keinen Cent von Steuermitteln bekommen", sagte Mahmut Özdemir (SPD), der für den Sport zuständige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, am Sonntagabend in der Sportschau.

Der DSV hatte sich am Montag bei den Opfern entschuldigt. "Wir können Taten aus der Vergangenheit leider nicht mehr ungeschehen machen, aber als die aktuell Verantwortlichen tun wir alles in unserer Macht Stehende, um solche unfassbaren Taten jetzt und in Zukunft zu verhindern", heißt es in einer Stellungnahme. Als eine konkrete Maßnahme fordert der DSV-Vorstand Stellungnahmen aller Verbandsverantwortlichen seit 1997 ein, "um herauszufinden, ob Kenntnis über die Vorwürfe Jan Hempels bestand".

Lutz Buschkow wurde vom Verband vorzeitig beurlaubt

Einer, der von dem Missbrauch gewusst haben soll, ist Lutz Buschkow. Er war bereits vergangenen Donnerstag, direkt nach Erscheinen der Dokumentation, während der noch laufenden Schwimm-Europameisterschaft in Rom von seinem Amt als Bundestrainer für die Wasserspringerinnen und -springer freigestellt worden. 

Mit Material von dpa

 
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  • S. J.
    Na wie gut, dass das jetzt für den Verein „abgeschlossen“ (O-Ton) ist. Scheint also nichts zu geben, was es aufzuarbeiten gilt!
    Einfach unfassbar, wie unsensibel und vollkommen ohne Schuldbewusstsein dort vorgegangen wird.

    Wie das wohl Opfer solcher Taten und möglicherweise somit auch ehemalige Mitglieder dieses Vereins sehen? Und wie die Eltern der aktuell dort trainierenden Kinder und Jugendlichen?
    Wie mutig muss ein Kind oder Jugendliche(r) in diesem Verein nun eigentlich sein, um sich zukünftig zu trauen, Missverhalten mitzuteilen. Das ist genau die Melange, die es braucht, damit so etwas wieder passieren kann.
    Aber gut: Hauptsache für den Verein ist es nun „abgeschlossen“ und er kann sich wieder um seine sportlichen und wirtschaftlichen Belange kümmern! Immerhin muss man dem Vereinspräsidenten seine Ehrlichkeit zugute halten: Zumindest, was die Transparenz seiner Gewichtung zwischen Kinderseelen und Ökonomie angeht, besteht jetzt Klarheit.
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  • H. S.
    Vielleicht hat jemand gestern die br24 Nachrichten gesehen. der halbe Bildschirm war einFoto von Lurz. Üblich ist allerrdings, dass selbst Kleinerbrecher , Betrüger u.ä."Kleinverbrecher ihre Gesichter durch Verzerrung oder schwarze Balken unkenntlich gemacht bekommen. Ein Narr, wer sich angesichts des bildschirmgroßen Bildes was denkt
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  • K. K.
    Das ist typisch für unsere Medien. Da muss wiedereinmal einer fertiggemacht werden. Was Stefan Lurz gemacht hat ist nicht zu entschuldigen. Den Menschen jedoch ein für alle Mal fertig zu machen ist auch nicht in Ordnung.
    Jeder Schwerverbrecher hat nach unserem Rechtsempfinden eine 2. Chance verdient. Stefan Lurz jedoch anscheinend nicht.
    Da wird doch tatsächlich in der Mittwochausgabe dieses Blattes 2 Seiten nach dem Bericht über Stefan Lurz berichtet, daß einer, der mit Kinderpornografie eine letzte Chance vor Gericht bekommt.
    O, welch objektive Presse.
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  • G. L.
    Einen Bankräuber wird man auch nicht in einer Bank beschäftigen, die er ausgeraubt hat. Wohl auch nicht in einer andern Bank hätte man dann eine Chance.

    Darum geht es bei der Sache im Wesentlichen. Was hier abgelaufen ist ist schon dreist und nicht sehr intelligent, wahrscheinlich auch pure Arroganz und Ignoranz aller Verantwortlichen im Verein. Noch dazu läuft die „Bewährung“ noch zweieinhalb Jahre!

    Dann kommt so etwas halt noch mal in die Öffentlichkeit, was ich richtig finde.

    Mich würde auch mal sein Gehalt interessieren, welches er bezogen hat und ob das dann vergleichbar ist mit anderen Angestellten, welche einer ähnlichen Tätigkeit nachgehen.

    Mal sehen ob die Stelle nun auch wieder ausgeschrieben wird.
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  • H. B.
    Heute in der MP liest man 3 mal über sexuellen Missbrauch mit Kindern und Jugendlichen…….. Was haben wir für eine Gesellschaft, welche diese Täter auch noch schützt. Die meisten dieser Individuen sind nicht therapierbar bzw. kann ihnen das nicht zugemutet werden.
    Trotzdem laufen sie - ausgestattet mit hübschen Bewährungsstrafen - frei in unserer Gesellschaft herum. Mögen all diejenigen, welche dafür verantwortlich sind, keine Kinder im opferfähigen Alter haben !
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  • H. E.
    Lauter besserwissende Freizitadvocaden und -richter, die nicht nur urteilen sondern vernichten! Man hätte, müsste und dürfte... und vor allem man legalisiert eine (trotz allen Tatbestandteilen) "Vernichtung" eines Menschen durch die Presse!
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  • G. B.
    Vernichtet hat S. Lutz.....seine schutzbefohlenen. Aus sexuellem Trieb.
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  • R. Ö.
    Der heißt LURZ!!!
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  • R. B.
    Sagen Sie mal, sind Sie eigentlich noch zu retten? Herr Lurz hat in den ersten Vernehmungen jegliche Vorwürfe abgestritten, bis er eingräumt hat, dass er sich zwar nicht mehr an den sexuellen Missbrauch erinnern könne, er es aber auch nicht ausschließe. Nach und nach meldeten sich 4 weitere junge Schwimmerinnen und bezichtigten Herrn Lurz des sexuellen Missbrauchs. Dass Herr Lurz eine Bewährungsstrafe erhalten hat, ist teileweise der Tatsache geschuldet, dass einzelne Vorgänge verjährt waren. Was Sie hier schreiben ist eine bodenlose Frechheit und ich frage mich, warum die Main-Post einen derartigen Beitrag, welcher für die betroffenen jungen Frauen eine Ohrfeige ist, veröffentlich.
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  • A. B.
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  • G. L.
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  • W. B.
    Das System Kirche funktioniert auch hier.....
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  • K. F.
    was hat dieser fall wohl mit kirche zu tun? hauptsache was loslassen!
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  • W. V.
    Es gibt schon eine Abweichung zum System Kirche. Bei der Kirche wurden die Priester ganz woanders hin versetzt und nicht an gleichem Ort anders beschäftigt.
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  • W. S.
    Wenn ihm dass Leid der Opfer bewusst wäre und er an die Opfer gedacht hätte - wäre er gar nicht erst dort geblieben. Wie schon geschrieben wurde - die Vereinsbosse haben dochBeziehungen. Warum haben die ihm keine andere Stelle vermittelt?
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  • G. W.
    Und jetzt zerreißt sich da Christenvolk wieder das Maul,
    ohne die Grundlagen des eigenen Glaubens an sich nur ansatzweise zu befolgen!

    Herr Lutz, gehen Sie in Frieden,
    aber gehen Sie irgendwo hin,
    wo Sie in Ruhe und mit Selbstachtung leben können!

    Franken wird dieser Ort wohl kaum sein!

    Alles Gute und eine Zukunft wünsche ich Ihnen 🖐️.
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  • E. S.
    Gut dass es nicht einem Ihrer Kinder widerfahren ist…
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  • K. F.
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  • R. Ö.
    Sie kennen ja nicht mal seinen Namen - aber Kommentare schreiben🤦‍♂️
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  • K. F.
    war da auch wieder "Vetterles-Wirtschaft" im spiel, der eine Bruder schützt den anderen?
    Normaler Weise hätte da eine sofortige Kündigung, Ausschluss aus dem Verein, sowie Verbot
    beim Betreten des Geländes folgen müssen. Allein, dass er eine Strafe auf Bewährung erhielt ist schon ein Schlag ins Gesicht für die Missbrauchsopfer. Andere werden wegen durchaus geringeren Vergehen eingesperrt und nur weil es Stefan Lurz ist, läuft dieser in würzburg frei herum, kaum zu glauben. An seiner Stelle wäre ich ausgewandert.
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