Handball-Zweitligist Wölfe Würzburg muss weiter auf den ersten Auswärtspunkt in dieser Saison warten. Beim 35:37 (17:22) am Mittwochabend in Potsdam entschied der bereits feststehende Absteiger vor 550 Zuschauenden nach einem deutlichen Rückstand zur Pause die zweite Hälfte für sich. Doch schließlich gingen die Gäste einmal mehr als Verlierer vom Feld.
"Die Niederlage ist ärgerlich, weil wir uns gut rangekämpft und Charakter gezeigt haben", sagte Trainer Julian Thomann: "Doch am Ende sind wir nicht mehr in Reichweite gekommen, weil wir hinten nicht konstant genug waren."
Fünfstellige Zahl an Kilometern ohne ein Erfolgserlebnis
Wenn man mal die Kilometer zusammenrechnen würden, die die Mainfranken auf der Straße gelassen haben, ohne ein Erfolgserlebnis in anderen Hallen einzufahren, man wäre längst bei einer fünfstelligen Zahl. Am 2. April 2022 haben die Wölfe letztmals einen Auswärtssieg errungen. Seither setzte es saisonübergreifend 19 Pleiten hintereinander in fremden Arenen.
Sicher, es waren so wie am Mittwoch ein paar knappe Dinger dabei. Doch allzu häufig waren die Wölfe schlichtweg chancenlos – und haben damit die Qualifikation für eine elfte Spielzeit im Handball-Unterhaus deutlich verfehlt.
Torhüter und Rückzug zunächst mangelhaft
Auch im ersten Gastspiel überhaupt in der Stadt der Schlösser und Gärten ließen die Würzburger zunächst die nötige Abwehrqualität vermissen. Wie schon bei der 25:41-Rekordpleite beim ThSV Eisenach bekamen die Schlussmänner Jonas Maier und Andreas Wieser praktisch keinen Ball zu halten. Das Rückzugsverhalten war mangelhaft. So hagelte es bereits in der ersten Hälfte 22 Gegentreffer.
Immerhin zeigten sich die Wölfe vorne durchaus abschlussstark. Valentin Neagu traf vor der Pause viermal, Außen Felix Karle dreimal. Nach dem Seitenwechsel lieferte Wieser zunächst – und konnte ein paar Mal im Eins-gegen-Eins parieren.
Aufholjagd der Wölfe zwingt Bob Hanning zur Auszeit
Im Angriff versuchten es die Wölfe immer wieder mit zwei Kreisläufern, hinten mit einer offensiveren Abwehr. Nach einem Doppelpack von Benedikt Brielmeier stand es plötzlich nur noch 26:24 für Potsdam, deren bekannter Trainer Bob Hanning daraufhin die Auszeit zog. Danach setzten sich die Brandenburger wieder etwas ab. Doch die Wölfe fanden weiter ihre Kreisläufer, zuvorderst Oliver Seidler. Ein Traumpass auf ihn von Patrick Schmidt bescherte das 34:36 kurz vor Schluss (59.). Doch näher kamen die Wölfe nicht heran. So fuhren sie die 450 Kilometer wieder ohne ein Erfolgserlebnis zurück.
Am Samstagabend (19.30 Uhr, tectake Arena) steigt das Heimderby gegen den HSC 2000 Coburg. Da spricht die Bilanz für die Wölfe.
Die Statistik des Spiels
1. VfL Potsdam – Wölfe Würzburg 37:35 (22:17)