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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA MÄNNER
Der Abstieg der Wölfe Würzburg aus der 2. Handball-Bundesliga steht fest
Die 36:37-Heimniederlage gegen die SG BBM Bietigheim besiegelt am Freitagabend das Schicksal der Unterfranken. Künftig geht es für sie in der 3. Liga weiter.
Die Spieler der SG BBM Bietigheim bejubeln ihren Auswärtssieg, während Felix Karle (vorne) und seine Wölfe Würzburg nicht nur eine Niederlage, sondern den Zweitliga-Abstieg quittieren müssen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die Spieler der SG BBM Bietigheim bejubeln ihren Auswärtssieg, während Felix Karle (vorne) und seine Wölfe Würzburg nicht nur eine Niederlage, sondern den Zweitliga-Abstieg quittieren müssen.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:06 Uhr

Als am Freitagabend des 12. Mai 2023 um 21.07 Uhr in der Würzburger tectake Arena die Schlusssirene ertönte, war klar, dass die gastgebenden Wölfe Würzburg nicht nur ihr Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim mit 36:37 (14:16) verloren hatten, sondern auch, dass nach zehn Jahren Zugehörigkeit zur 2. Handball-Bundesliga ihr Abstieg besiegelt war.

Sekunden zuvor war Wölfe-Rechtsaußen Felix Karle mit dem finalen Wurfe der Partie an Bietigheims Keeper Fredrik Genz gescheitert, der mit dem gehaltenen zumindest einen Punktgewinn für den Tabellenletzten verhinderte. Doch ein Unentschieden hätte den Abstieg der Wölfe wohl nur aufgeschoben bis zum nächsten Spiel am Mittwoch, 17. Mai, in Potsdam.

Ein Abgang in Würde

Weil der Abstieg nach Wochen der sportlichen Talfahrt nicht unerwartet gekommen war, hielt sich das Entsetzen nach dem Abpfiff auch in Grenzen. Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer umarmte in der bitteren Stunde seinen Trainer Julian Thomann und auch viele seiner Spieler, die sich nach der Begegnung applaudierend vom Anhang verabschiedeten. Es war ein Abgang in Würde in einer schweren Stunde.

"Wir sind nicht heute abgestiegen", stellte der zu Saisonende scheidende Trainer Thomann fest. Gleichwohl war dem Spiel der Gastgeber auch anzusehen, warum es in dieser Saison nicht gereicht hatte. Obwohl die Würzburger gerade in der zweiten Hälfte vorne ein durchaus gutes Spiel zeigten, war ihre Abwehr über weite Strecken nicht vorhanden. Die flinken Bietigheimer spazierten ein ums andere Mal nahezu unbehelligt durch den Deckungsverband und warfen so insgesamt 37 Tore. "Wenn wir hinten Zugriff kriegen, dann holen wir hier was", deutete Thomann an, wie es hätte gehen können.

Ihm ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Oliver Seidler von den Wölfen Würzburg.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Ihm ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Oliver Seidler von den Wölfen Würzburg.

Nun aber geht es für die Wölfe in eine sechs Spiele währende Abschiedstour in der 2. Bundesliga. Und danach beginnt mit dem neuen Trainer Johannes Heufelder und einer auf vielen Positionen veränderten Mannschaft die Vorbereitung auf die Drittliga-Saison. "Dafür, so denke ich, sind wir gut aufgestellt", betonte Geschäftsführer Roland Sauer.

Auch in der 3. Liga werden die Wölfe ihre Heimspiele in Würzburg austragen und nicht in ihre frühere Heimat Rimpar zurückkehren. Ein Selbstläufer, so macht Roland Sauer allerdings klar, werde die Rückkehr in die Zweitklassigkeit nicht werden. Denn anders als beim ersten Wölfe-Aufstieg vor zehn Jahren steigen die Drittliga-Meister nicht direkt auf. Die jeweils ersten beiden Teams der vier Drittliga-Staffeln gehen nach der regulären Saison in eine Aufstiegsrunde, aus der nur zwei von acht Mannschaften den Sprung in die Zweitklassigkeit schaffen. "Den sofortigen Wiederaufstieg können wir deshalb nicht garantieren. Unser Ziel ist erst einmal das Erreichen der Aufstiegsrunde", erklärt der Wölfe-Geschäftsführer.

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Mit wieder häufigeren Siegen in der Zukunft hofft Sauer, dass auch die Zuschauerzahl wieder wächst. Gegen Bietigheim waren lediglich 683 Menschen in der Halle. Eine Zahl, die kaum Basis für professionellen Handball sein kann. "Ich glaube, dass wir mit 600 bis 800 Leuten eine gute Basis haben. Darauf können wir aufbauen", so Roland Sauer, der darauf hofft, dass bei sportlichen Erfolgen in der 3. Liga auch wieder mehr Menschen als zuletzt in die Halle kommen.

Die Statistik des Spiels

Handball: 2. Bundesliga Männer
Wölfe Würzburg – SG BBM Bietigheim 36:37 (14:16)
Würzburg: Maier (1. – 41., 11 Paraden), Wieser (41. – 60, 2) – J. Krenz, Schömig 5/1, Böhm (n. e.), Karle 7, Neagu 3, Schmidt 5, Kaufmann 4, Dürr (n. e.), Hack (n. e.), Geis, Brielmeier 1, Rose (n. e.), Seidler 8, Franke 3.
Bietigheim: Genz (1. – 39., 44. – 60, 9), Kanters (39. – 44., 0) – Vlahovic 2, Claus 8, Öhler 1, Schäfer 11/7, de la Pena 7, Wiederstein 2, Velz 3, Hejny, Bader, Clarius 1, Pfeifer 1, Kaulitz, Fischer 1.
Spielfilm: 2:1 (4.), 2:6 (10.), 5:7 (13.), 5:10 (15.), 9:10 (19.), 11:14 (25.), 14:15 (29.), 14:17 (31.), 20:22 (39.), 23:27 (43.), 30:31 (49.), 33:35 (55.), 35:35 (57.), 36:37 (58.).
Schiedsrichter: Hörath/Hofmann (Zirndorf/Bamberg). Zeitstrafen: 2:4. Rot: Brielmeier (51., Würzburg, Foulspiel). Siebenmeter: 1/1 – 8/7. Zuschauende: 683.
Quelle: hbl
 
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