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Fußball: Kreisliga WÜ 1
120 Tage Fußball, 687 Tore und 5 Fakten: So ist die Lage zur Winterpause in der Kreisliga Würzburg 1
Giebelstadt führt die Tabelle an und wird seinem Ruf gerecht. Dahinter tobt ein Kampf um die Plätze zwei und drei. Eine Zwischenbilanz für die Kreisliga 1.
Gestoppt: Vincent Fürst (vorne) von der SpVgg Giebelstadt bremst den Lauf von Nicolas Pfarr (Mitte) vom FC Hopferstadt. Niklas Pfarr (links) und Noah Ratsch müssen nicht eingreifen. Einen Sieger gab es Anfang August in dieser Partie nicht. Die Begegnung endete 1:1.
Foto: Julien Becker | Gestoppt: Vincent Fürst (vorne) von der SpVgg Giebelstadt bremst den Lauf von Nicolas Pfarr (Mitte) vom FC Hopferstadt. Niklas Pfarr (links) und Noah Ratsch müssen nicht eingreifen.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 24.12.2024 02:37 Uhr

Die Fußball-Kreisliga Würzburg 1 ist 120 Tage nach dem Start der Saison 2024/25 in eine mehr als drei Monate lange Winterpause gegangen. In den 170 (von 272) bis dorthin absolvierten Partien fielen 687 Tore, was einen attraktiven Schnitt von 4,0 Toren pro Spiel ergibt. Die häufigsten Ergebnisse waren 2:1 (19-mal), 3:1 (15-mal) sowie 1:0 und 1:1 (je 14-mal).

Der erste Trainerwechsel fand dabei schon vor dem ersten Spieltag statt: Beim TSV Grombühl trat Reiner Neumann wenige Tage vor dem Saisonstart zurück. Simon Adler übernahm die Mannschaft zunächst interimsmäßig, seit September steht Okan Delihasan bei den Lila-Weißen an der Seitenlinie. Im Oktober erklärte auch Stefan Roth beim SV Sonderhofen seinen Rücktritt. Georg Zehnter führte die Mannschaft übergangsweise in die Winterpause.

Wie sieht es in der Tabelle vorne und hinten aus? Wer schoss die meisten Tore? Welche Besonderheiten gab es und wie geht es weiter? Eine Kreisliga-Zwischenbilanz in fünf Punkten:

1. Titelfavoriten

Sechs Teams hatten die Verantwortlichen vor dieser Saison als Meistertipp genannt. Die meisten Nennungen staubte die SpVgg Giebelstadt ab, die dem ihr mitgegebenen Ruf bislang gerecht wird. Mit 43 Punkten aus 19 Spielen führt die Mannschaft der Trainer Martin Lang und Christian Steinmetz die Tabelle an, hat sieben Zähler Vorsprung auf die punktgleichen Verfolger FC Eibelstadt und TSV Kleinrinderfeld (beide 36), aber zwei Partien weniger als diese absolviert. Was ebenfalls für die Giebelstädter spricht: die Abwehr. Nur 15 Gegentore haben sie bislang zugelassen.

Während der Weg zur Meisterschaft wohl über den Giebelstädter Güßgraben führen dürfte, ist der Kampf um die Plätze zwei und drei offen. Es folgen sieben Teams mit 36 bis 31 Punkten, die aber eine unterschiedliche Anzahl an Spielen bestritten haben.

Geht es nach den noch zu vergebenden Zählern, befinden sich der FC Hopferstadt mit 19 Partien und 35 Punkten sowie die FG Marktbreit-Martinsheim mit 18 Partien und 34 Punkten in aussichtsreichen Positionen. Beide bestreiten jedoch eines ihrer Nachholspiele auch gegeneinander, sodass nur eines der beiden Teams das volle Potenzial ausschöpfen kann.

2. Abstiegskandidaten

Spätestens ab Platz neun sollten die Teams nach der Winterpause auch noch nach unten schauen. Das betrifft auch die vor der Saison höher gehandelten TSG Sommerhausen und ETSV Würzburg mit 28 Punkten sowie den TSV Lengfeld mit 26 Punkten.

Ist es auf deren Positionen allenfalls warm, wird es auf den unteren sechs Plätzen dagegen heiß. Fünf Teams (Dettelbach, Gelchsheim, Versbach, Sonderhofen und Grombühl) stehen dort noch eng beisammen, nur Schlusslicht TSV Gerbrunn hat bereits einen Rückstand von neun Punkten auf einen Relegationsplatz. Was auch gegen die Gerbrunner spricht: Mit 72 Gegentoren haben sie mit Abstand die meisten kassiert. Mehr als jedes zehnte Kreisliga-Tor fiel gegen den TSV.

Seltener Jubel beim TSV Gerbrunn mit (von links) David Kessie, Torschütze Marian Glock, Jeremias Maier und Yanick Kloß. Zuvor erzielte Glock das 4:0. Einen von erst zwei Siegen feierten die Gerbrunner mit einem 4:1 im Aufsteigerduell gegen den TSV Grombühl.
Foto: Julien Becker | Seltener Jubel beim TSV Gerbrunn mit (von links) David Kessie, Torschütze Marian Glock, Jeremias Maier und Yanick Kloß. Zuvor erzielte Glock das 4:0.

3. Torjäger

Er kam, sah und traf: Timo Eisenmann hat für Aufsteiger Gülchsheim 26 Tore in 19 Spielen erzielt – und somit schon jetzt mehr als in der gesamten vergangenen Saison in der Kreisklasse. Der 24-Jährige war für den Würzburger FV schon in der Bayernliga sowie für Unterpleichfeld und Geesdorf in der Landesliga im Einsatz.  Er schoss die Hälfte seiner Tore in nur drei Partien: sechs in Gerbrunn (6:1), vier gegen Sommerhausen (4:1) und drei gegen Dettelbach (3:3).

Auf Platz zwei der Torschützenliste folgt Michaele Mehari vom TSV Lengfeld mit 23 Toren, auf Platz drei steht Fabian Haas vom TSV Kleinrinderfeld mit 22 Treffern. Mit Alex Dan (TSV Lengfeld) und Igor Mikic (FC Eibelstadt) finden sich auch zwei "alte Hasen" unter den Torjägern. Der 37-jährige Dan traf 16-mal, der 40-jährige Mikic 12-mal.

Ein Schuss, ein Tor: Timo Eisenmann (Mitte) von der SpVgg Gülchsheim trifft zum 1:0 gegen die TSG Sommerhausen. In dieser Partie erzielte der 24-Jährige alle vier Tore seiner Mannschaft. Die SpVgg gewann die in Winterhausen ausgetragene Begegnung mit 4:1.
Foto: Hans Will | Ein Schuss, ein Tor: Timo Eisenmann (Mitte) von der SpVgg Gülchsheim trifft zum 1:0 gegen die TSG Sommerhausen. In dieser Partie erzielte der 24-Jährige alle vier Tore seiner Mannschaft.

4. Besonderheiten

Negativer Höhepunkt der bisherigen Runde waren die Ausschreitungen nach der Partie zwischen dem TSV Lengfeld und dem TSV Kleinrinderfeld, die in der Folge das Kreis-Sportgericht des Bayerischen Fußball-Verbands und die Polizei beschäftigten. Drei Spieler wurden für acht, sechs und vier Partien gesperrt, ein Verantwortlicher für vier. Zudem verhängte das Sportgericht gegen die Klubs je eine Geldstrafe über 500 und 300 Euro. Noch nicht abgeschlossen sind die strafrechtlichen Ermittlungen seitens der Polizei, der Anzeigen von beiden Seiten vorliegen.

Die Partie taucht noch in einer zweiten Kategorie auf: Das Lengfelder 8:0 war der höchste Sieg einer Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf. Mehr Tore fielen woanders: Bei Gelchsheim und Dettelbach, Lengfeld und Gelchsheim (beide 8:1), Gerbrunn und Sommerhausen (6:3) sowie Eibelstadt und Gerbrunn (5:4) zappelte der Ball je neunmal im Netz.

Ältester eingesetzter Spieler war Kleinrinderfelds Co-Trainer Hans-Jürgen Meyer mit 59 Jahren. Das Besondere: Er erzielte beim 5:3 gegen Dettelbach auch ein Tor. Der ungeplante Einsatz, der sich am Spieltag wegen mehrerer Ausfälle ergeben hatte, für den TSV, für den auch Meyers Söhne Lukas und Julian spielen, blieb aber eine einmalige Sache.

5. Ausblick

Ein Nachholspiel zwischen der (SG) SV Gelchsheim und der SpVgg Giebelstadt steht am Samstag, 1. März 2025, im Kalender. Eine Woche später endet für 14 weitere Mannschaften nach 104 Tagen die Winterpause. Nur der SB Versbach ist spielfrei. Fünf weitere Nachholspiele finden Anfang April statt. Der Ostermontag, 21. April 2025, ist als Spieltag vorgesehen.

Das Saisonfinale steigt am Freitag, 16. Mai 2025. Die auf den Plätzen zwei und drei stehenden Mannschaften nehmen in den folgenden zwei Wochen an der Bezirksliga-Relegation teil – davon ausgenommen sind Spielgemeinschaften, von denen es in der Kreisliga 1 in dieser Saison nur eine gibt. Die Teams auf den Plätzen 13 bis 15 spielen in der Kreisliga-Relegation um den Klassenerhalt, die Teams auf den Plätzen 16 und 17 steigen direkt ab.

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