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Fußball: 3. Liga
0:3 - Die Kickers verlieren auch das letzte Spiel des Jahres
2021 endet für die Würzburger Kickers mit einer 0:3-Niederlage gegen die Münchner Löwen. Die Rothosen bleiben vor dem gegnerischen Tor mal wieder zu harmlos.
Wieder eine Niederlage: Frust und Resignation sind Kickers-Abwehrspieler Tobias Kraulich nach dem dritten Treffer der Münchner Löwen deutliche anzusehen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Wieder eine Niederlage: Frust und Resignation sind Kickers-Abwehrspieler Tobias Kraulich nach dem dritten Treffer der Münchner Löwen deutliche anzusehen.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Das war bitter! Die Würzburger Kickers haben das Kalenderjahr 2021 mit einer 0:3 (0:2)-Niederlage gegen den TSV 1860 München beendet und stecken nach nunmehr sechs Spielen ohne Sieg fest auf dem vorletzten Tabellenrang. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Der Frust sitzt tief. "Das war heute ein Schlag ins Gesicht", sagte Kickers-Akteur Fanol Perdedaj nach der Partie.

Manchmal kommt es eben knüppeldick. Als ob die in der Abstiegsregion darbenden Würzburger Kickers nicht schon genug Probleme hätten, mussten sie am Montagabend noch eine ganz bittere Pille schlucken. Marvin Pourié war kurzfristig erkrankt. Der Angreifer konnte gegen seinen Ex-Klub, bei dem sein spektakulärer Abgang nach einer Trainingskeilerei als damals 18-jähriger Leihspieler noch immer für Gesprächsstoff sorgt, nicht mitwirken. Und so war es eine ziemlich dezimierte Rothosen-Mannschaft, die Trainer Danny Schwarz zum Jahresabschluss zur Verfügung stand.

Nicht nur, dass mit Innenverteidiger Lars Dietz eine der wenigen Säulen im Kickers-Vorrunden-Team wegen einer Gelb-Sperre zuschauen musste. Weil mit Maximilian Breunig (Verletzung am Halswirbel) und Saliou Sané (Hexenschuss) zwei Angreifer ohnehin fehlten, herrschte im Sturm nach Pouriés Ausfall personell eine große Flaute. Der einzige verbliebene nominelle Angreifer Vladimir Nikolov saß auf der Bank und blieb bis zum Schluss außen vor.

Trainer Schwarz reagierte auf die Personalprobleme mit einer taktischen Umstellung, brachte mit David Kopacz den mit zwei Saisontreffern bis dahin torgefährlichsten Mittelfeldspieler im Sturmzentrum und ließ Moritz Heinrich (rechts) und Robert Herrmann (links) über die Flügel stürmen.

Angesichts der Nöte erstaunte es, wie selbstbewusst und mutig die Kickers in den ersten Minuten agierten. Die Gäste aus München-Giesing agierten abwartend und defensiv, versuchten mit einer kompakten Fünfer-Abwehrkette erst einmal hinten dicht zu machen. Das hatte Trainer Michael Köllner so angekündigt.

Da hätten die Kickers in Führung gehen können. Löwen-Keeper Marco Hiller pariert einen Kopfball von Niklas Hoffmann.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Da hätten die Kickers in Führung gehen können. Löwen-Keeper Marco Hiller pariert einen Kopfball von Niklas Hoffmann.

Die Kickers ergriffen die Initiative und und hatten durchaus Chancen, in Führung zu gehen: In der achten Minute strich ein Flachschuss von Kopacz knapp am Gäste-Kasten vorbei. Nach zehn Minuten scheiterte Pepic aus fünf Metern an 1860-Torhüter Hiller. Ein Goalgetter wird der 26-Jährige wohl nicht mehr werden. In 88 Drittligaspielen erzielte er gerade einmal zwei Treffer. Kurz darauf lag der Ball sogar im Tor, aber Kopacz stand beim Anspiel von Pepic im Abseits (13.).

Die Löwen zeigten offensiv wenig, dabei aber waren die Münchner an diesem frostigen Abend auf dem Dallenberg eiskalt. Zwei blitzgescheite Konter reichten aus, um die Kickers schon in der ersten Halbzeit bis ins Mark zu treffen. In der 32. Minute war es Marcel Bär, der bereits im Juli beim Hinrunden-Sieg der Oberbayern getroffen hatte, der mit der ersten Torchance der Gäste die Führung für 1860 besorgte. Nur fünf Minuten später erhöhte Stefan Lex auf 2:0. Wieder hatte ein exakter Steilpass ausgereicht, um die Kickers-Abwehr aus den Angeln zu heben. Die Löwen jubilierten lautstark im leeren Stadion.

Marcel Bär (Mitte) bejubelt seinen Treffer zum 1:0. 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Marcel Bär (Mitte) bejubelt seinen Treffer zum 1:0. 

Die Partie nahm einen schmerzhaften Verlauf für die gebeutelten Kickers. Doch die Moral konnte man ihnen wirklich nicht absprechen. Trotz aller Rückschläge schalteten die Würzburger nach einigen Minuten des Schocks noch einmal auf Offensive und forderten kurz vor der Pause Elfmeter. Kopacz war nach einem Zweikampf mit dem Ex-Schweinfurter Marius Willsch zu Boden gegangen. Schiedsrichter Florian Badstübner (Windsbach) ließ weiterlaufen - eine Fehlentscheidung. Dass Löwen-Keeper Hiller den folgenden Schuss von Alexander Lungwitz bravourös abwehrte, passte ins Bild einer aus Würzburger Sicht höchst unglücklich verlaufenen ersten Spielhälfte.

Ein Bild des Jammers nach der Halbzeitpause

Es war ein Bild des Jammers, das die Kickers dann aber nach der Halbzeitpause abgaben. Nicht, dass das Schwarz-Team nun aufgesteckt hätte. Es versuchte weiter beharrlich, die Löwen in Verlegenheit zu bringen. Doch umso länger die Kickers anrannten, umso deutlicher zeigte sich, warum der Zweitliga-Absteiger in der gesamten Hinrunde nur 14 Tore erzielen konnte.

Der Kickers-Coach hatte vor der Partie betont, dass er auch im Abstiegskampf mit feiner Klinge kämpfen wolle, den spielerischen Ansatz bevorzuge. Das sah man auch im letzten Spiel des Jahres. Nur fehlten den Gastgebern in den entscheidenden Zonen des Spielfelds die Wucht und der letzte Funke Überzeugung. Die Kickers hätten, so machte es den Eindruck, noch ewig spielen können, ohne zu treffen. Kurz vor Abpfiff brachte Pepic den Ball noch einmal den Ball nicht im Kasten unter. Da war die Begegnung allerdings ohnehin schon gelaufen. 

Vor trostloser Kulisse zeigten die Würzburger Kickers gegen 1860 München eine trostlose zweite Hälfte.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Vor trostloser Kulisse zeigten die Würzburger Kickers gegen 1860 München eine trostlose zweite Hälfte.

Ganz anders die Gäste. Die zeigten den Rothosen auf eindrucksvolle Art und Weise, wie man Fehler des Gegners im Profifußball umgehend bestraft. Nach einem Fehlpass von Pepic reichte erneut ein weiter Ball auf Bär, um die Kickers zu übertölpeln. Tobias Kraulich war im Zweikampf schlicht zu langsam und Bär erzielte mit seinem zweiten Treffer das 3:0 für die Blauen aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Die Sache war damit gelaufen und die Kickers ließen die Köpfe hängen. Sie wankten nun bedenklich und die Löwen hätten, wären sie in der Endphase der Partie genauso effizient gewesen wie in Halbzeit eins, den Rothosen eine noch deutlichere Niederlage beibringen können. Der Schlusspfiff war für die Würzburger die Erlösung am Ende eines Horror-Jahres. Die Hoffnung auf eine Trendwende 2022 ist nach diesem Hinrundenabschluss noch einmal deutlich kleiner geworden. "Heute kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Trainer Schwarz: "Aber vorne können wir uns einfach nicht entscheidend durchsetzen. Da fällen wir zu viele falsche Entscheidungen. Da fehlt uns der letzte Punch. Das beschäftigt uns eine ganze Weile. Aber jetzt ist das Jahr vorbei. Wir schütteln uns und stellen uns neu auf." Am 2. Januar startet die Vorbereitung auf die Restsaison.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Dritte Liga
Würzburger Kickers - TSV 1860 München 0:3 (0:2)
Würzburg: Bonmann - Waidner (68. Adigo), L. Schneider, Kraulich, Lungwitz (68. Hägele) - N. Hoffmann (83. Meisel) - M. Pepic, Perdedaj (83. L. Breunig) - Heinrich, R. Herrmann - Kopacz.
München: Hiller - Belkahia, Salger, Steinhart - Willsch (86. Goden), Dressel, Deichmann, Greilinger - Linsbichler (69. Moll) - Lex (86. Tallig), Bär.
Schiedsrichter: Badstübner (Windsbach).
Tore: 0:1 Bär (32.), 0:2 Lex (37.), 0:3 Bär (71.).
Gelbe Karten: Perdedaj (6), Heinrich (4), L. Schneider (4) / -
Quelle dpa
 
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  • Kael
    Ist Magath noch tragbar?
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  • goldinger1980
    Kael: der neuste Plan ist nun Magath als Spieler einzusetzen, damit er noch näher an der Mannschaft ist… grinsen
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  • heiko.walter@mainpost.de
    Ich bin wahrlich kein Kickers-Fan!! Aber wenn man das Spiel gestern gesehen hat muss man doch auch mal sagen, dass auch unheimlich viel Pech dabei war. Kickers hatte 1860 in der ersten halben Stunde aber sowas im Griff. Hier fehlt auch, neben der Qualität, das Quäntchen Glück und das fehlt den Kickers aktuell. In dieser ausgeglichenen Liga wird es auf alle Fälle ein langer, aber nicht hoffnungsloser Weg!
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  • lutterbeck
    Nicht alles schwarzmalen, es sind noch viele Punkte zu vergeben, es sind nur 4 Punkte auf einem Nichtabstiegsplatz, es ist alles möglich. Die Anderen kochen auch nur mit Wasser.
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  • mango
    Im Fußball gibt es "Wahrscheinlichkeiten"...

    Fakt ist: Vorrunde: ganze 3 lumpige Siege in 20 Spielen. (Schande)
    Benötigt werden zum sicheren Klassenerhalt mind. 46 Punkte...

    Lösung: Es müssen in 18 Spielen noch mind. 10 Siege erreicht werden.
    Welcher realdenkende Mensch traut das dieser Truppe (einschl. Trainer) noch zu?

    Herr Neumann: Der Profifußball sagt leise servus!
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  • Much
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • mango
    FWK: Der Profifußball sagt leise servus!
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  • b.werthmann@web.de
    Ab in die Regionalliga Bayern.
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  • Mainheini
    In der Regionalliga ist es doch auch schön, zumindest ein Jahr lang, bevor der nächste Abstieg kommt...
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  • berndburgis
    Neulich habe ich geschrieben, die Kickers brauchen mindestens drei wirklich gute neue Spieler. Was war ich nur für ein Tor! Die Kickers brauchen mindestens die doppelte Anzahl von Neuen. Doch Herr Neumann hat gesagt, dass wenig "frisches Geld" da ist. Heute haben Dietz, Pourrie´ und Breunig gefehlt und die gewiss nicht guten 60er haben locker 3:0 gewonnen! Man kann nur noch "tiefstes Mitleid" für diese Truppe empfinden, denn in dem Spieleraufgebot rennen ca. 10 Spieler sinnlos auf dem Platz herum, die kaum Regionalligaansprüchen genügen! Was dümpeln (oder dümpelten) nur für verantwortlungslose Pseudo-Führungspersonen bei den Kickers herum???
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  • franzinho
    Spielerisch waren die Kickers sogar die bessere Mannschaft. Wenn du ohne Strafraumstürmer und den Abehrchef spielst, da brauchst du schon viel Glück um Punkte zu holen. Die Lage ist bei weitem nicht aussichtslos.
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  • michael-stenger@t-online.de
    Oh Franzinho,
    was ein Blödsinn den du schreibst. Klar haben die beiden gefehlt. Wie aber bei allen anderen Spielen bei denen Pourie und auch andere dabei waren hat sich doch nichts getan. Die Kickers sind egal mit wem auf dem Platz nicht in der Lage Tore zu machen und hinten einfach zu löchrig. Ich würde mir sehr wünschen wenn sie die Liga halten, aber bitte wer von den Helden soll das denn bewerkstelligen. Wie viele andere auch schreiben, für einen Großteil der Mannschaft ist die 3.Liga einfach eine Nummer zu groß. Das ist die Realität und sonst nichts.
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  • popp.58
    Ach, du warst im Stadion und die Brille nicht geputzt?
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  • ChristianStoeckel
    Ratlos, mutlos, kraftlos ?? Vielleicht mal Nachfragen beim Möchtegern Napoleon aus Ascheberg: Vielleicht hat der ja einen guten Tipp ?? Erinnern wir uns: Vor zwei Jahren kickten die Kickers auch in Liga 3. Unterschied: Mit Michael Schiele dem späteren Aufstiegsmacher. Und vor dem
    Europapokalphantasten. Goodbye Profifussball: Würzburg KANN ES NICHT.
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  • Puma112
    @ChristianStoeckel und alle anderen Schiele Fans.

    Schiele hat 2019/20 einen großen Punktevorsprung mit den Kickers fast noch verspielt und durch einen zweifelhaften Elfmeter in der Nachspielzeit ein 2:2 Unentschieden beim Hallersche FC (!) geschafft, was den Aufstieg in die 2. Bundesliga gebracht hat. Dort hat er mit den Kickers in zwei Spielen keinen Punkt geholt und den Kader nicht ligatauglich zusammengestellt (zusammen mit anderen). Nach seinem Wechsel wurde er nach nicht einmal drei Monaten bei Sandhausen rausgeschmissen. Jetzt ist er in der 3. Liga, wie Würzburg auch. Das sind die Fakten.
    Die Kickers steigen ab, weil zu viele Provinzheinis mitreden und bestimmt nicht weil Schiele gefeuert wurde.
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  • franke57
    Dem kann ich nur zustimmen. Bei der Kaderzusammenstellung wurden viele Fehler gemacht. Es sind leider auch viele Verletzungen von erwarteten Leistungsträger hinzu gekommen . Vielleicht sollte man auch über die Torhüterposition nachdenken . Nichts gegen Bonmann aber im Moment gewinnt er auch keine Spiele. Ich denke mit einem gesunden Hägele könnte es etwas geordneter auf dem Feld zu gehen. Natürlich brauchst du Verstärkungen nicht nur in der Offensive, der Defensivabteilung fehlt es auch an Qualität. Es gibt noch 54 Punkte zu vergeben also ist noch Hoffnung auf Klassenerhalt angesagt. Noch ein Wort an die Fans der Blauen hier. Unterstützt euren Verein und bleibt mit beiden Füssen auf dem Boden. Es ist noch nicht lange her da sah es bei euch auch nicht rosig aus. Schönes Fest
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  • rasputin32
    franke 57
    zum gewinnen muß man Tore schießen
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