Das war bitter! Die Würzburger Kickers haben das Kalenderjahr 2021 mit einer 0:3 (0:2)-Niederlage gegen den TSV 1860 München beendet und stecken nach nunmehr sechs Spielen ohne Sieg fest auf dem vorletzten Tabellenrang. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Der Frust sitzt tief. "Das war heute ein Schlag ins Gesicht", sagte Kickers-Akteur Fanol Perdedaj nach der Partie.
Manchmal kommt es eben knüppeldick. Als ob die in der Abstiegsregion darbenden Würzburger Kickers nicht schon genug Probleme hätten, mussten sie am Montagabend noch eine ganz bittere Pille schlucken. Marvin Pourié war kurzfristig erkrankt. Der Angreifer konnte gegen seinen Ex-Klub, bei dem sein spektakulärer Abgang nach einer Trainingskeilerei als damals 18-jähriger Leihspieler noch immer für Gesprächsstoff sorgt, nicht mitwirken. Und so war es eine ziemlich dezimierte Rothosen-Mannschaft, die Trainer Danny Schwarz zum Jahresabschluss zur Verfügung stand.
Nicht nur, dass mit Innenverteidiger Lars Dietz eine der wenigen Säulen im Kickers-Vorrunden-Team wegen einer Gelb-Sperre zuschauen musste. Weil mit Maximilian Breunig (Verletzung am Halswirbel) und Saliou Sané (Hexenschuss) zwei Angreifer ohnehin fehlten, herrschte im Sturm nach Pouriés Ausfall personell eine große Flaute. Der einzige verbliebene nominelle Angreifer Vladimir Nikolov saß auf der Bank und blieb bis zum Schluss außen vor.
Trainer Schwarz reagierte auf die Personalprobleme mit einer taktischen Umstellung, brachte mit David Kopacz den mit zwei Saisontreffern bis dahin torgefährlichsten Mittelfeldspieler im Sturmzentrum und ließ Moritz Heinrich (rechts) und Robert Herrmann (links) über die Flügel stürmen.
Angesichts der Nöte erstaunte es, wie selbstbewusst und mutig die Kickers in den ersten Minuten agierten. Die Gäste aus München-Giesing agierten abwartend und defensiv, versuchten mit einer kompakten Fünfer-Abwehrkette erst einmal hinten dicht zu machen. Das hatte Trainer Michael Köllner so angekündigt.
Die Kickers ergriffen die Initiative und und hatten durchaus Chancen, in Führung zu gehen: In der achten Minute strich ein Flachschuss von Kopacz knapp am Gäste-Kasten vorbei. Nach zehn Minuten scheiterte Pepic aus fünf Metern an 1860-Torhüter Hiller. Ein Goalgetter wird der 26-Jährige wohl nicht mehr werden. In 88 Drittligaspielen erzielte er gerade einmal zwei Treffer. Kurz darauf lag der Ball sogar im Tor, aber Kopacz stand beim Anspiel von Pepic im Abseits (13.).
Die Löwen zeigten offensiv wenig, dabei aber waren die Münchner an diesem frostigen Abend auf dem Dallenberg eiskalt. Zwei blitzgescheite Konter reichten aus, um die Kickers schon in der ersten Halbzeit bis ins Mark zu treffen. In der 32. Minute war es Marcel Bär, der bereits im Juli beim Hinrunden-Sieg der Oberbayern getroffen hatte, der mit der ersten Torchance der Gäste die Führung für 1860 besorgte. Nur fünf Minuten später erhöhte Stefan Lex auf 2:0. Wieder hatte ein exakter Steilpass ausgereicht, um die Kickers-Abwehr aus den Angeln zu heben. Die Löwen jubilierten lautstark im leeren Stadion.
Die Partie nahm einen schmerzhaften Verlauf für die gebeutelten Kickers. Doch die Moral konnte man ihnen wirklich nicht absprechen. Trotz aller Rückschläge schalteten die Würzburger nach einigen Minuten des Schocks noch einmal auf Offensive und forderten kurz vor der Pause Elfmeter. Kopacz war nach einem Zweikampf mit dem Ex-Schweinfurter Marius Willsch zu Boden gegangen. Schiedsrichter Florian Badstübner (Windsbach) ließ weiterlaufen - eine Fehlentscheidung. Dass Löwen-Keeper Hiller den folgenden Schuss von Alexander Lungwitz bravourös abwehrte, passte ins Bild einer aus Würzburger Sicht höchst unglücklich verlaufenen ersten Spielhälfte.
Ein Bild des Jammers nach der Halbzeitpause
Es war ein Bild des Jammers, das die Kickers dann aber nach der Halbzeitpause abgaben. Nicht, dass das Schwarz-Team nun aufgesteckt hätte. Es versuchte weiter beharrlich, die Löwen in Verlegenheit zu bringen. Doch umso länger die Kickers anrannten, umso deutlicher zeigte sich, warum der Zweitliga-Absteiger in der gesamten Hinrunde nur 14 Tore erzielen konnte.
Der Kickers-Coach hatte vor der Partie betont, dass er auch im Abstiegskampf mit feiner Klinge kämpfen wolle, den spielerischen Ansatz bevorzuge. Das sah man auch im letzten Spiel des Jahres. Nur fehlten den Gastgebern in den entscheidenden Zonen des Spielfelds die Wucht und der letzte Funke Überzeugung. Die Kickers hätten, so machte es den Eindruck, noch ewig spielen können, ohne zu treffen. Kurz vor Abpfiff brachte Pepic den Ball noch einmal den Ball nicht im Kasten unter. Da war die Begegnung allerdings ohnehin schon gelaufen.
Ganz anders die Gäste. Die zeigten den Rothosen auf eindrucksvolle Art und Weise, wie man Fehler des Gegners im Profifußball umgehend bestraft. Nach einem Fehlpass von Pepic reichte erneut ein weiter Ball auf Bär, um die Kickers zu übertölpeln. Tobias Kraulich war im Zweikampf schlicht zu langsam und Bär erzielte mit seinem zweiten Treffer das 3:0 für die Blauen aus der bayerischen Landeshauptstadt.
Die Sache war damit gelaufen und die Kickers ließen die Köpfe hängen. Sie wankten nun bedenklich und die Löwen hätten, wären sie in der Endphase der Partie genauso effizient gewesen wie in Halbzeit eins, den Rothosen eine noch deutlichere Niederlage beibringen können. Der Schlusspfiff war für die Würzburger die Erlösung am Ende eines Horror-Jahres. Die Hoffnung auf eine Trendwende 2022 ist nach diesem Hinrundenabschluss noch einmal deutlich kleiner geworden. "Heute kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Trainer Schwarz: "Aber vorne können wir uns einfach nicht entscheidend durchsetzen. Da fällen wir zu viele falsche Entscheidungen. Da fehlt uns der letzte Punch. Das beschäftigt uns eine ganze Weile. Aber jetzt ist das Jahr vorbei. Wir schütteln uns und stellen uns neu auf." Am 2. Januar startet die Vorbereitung auf die Restsaison.
Die Statistik des Spiels
Würzburger Kickers - TSV 1860 München 0:3 (0:2)
Fakt ist: Vorrunde: ganze 3 lumpige Siege in 20 Spielen. (Schande)
Benötigt werden zum sicheren Klassenerhalt mind. 46 Punkte...
Lösung: Es müssen in 18 Spielen noch mind. 10 Siege erreicht werden.
Welcher realdenkende Mensch traut das dieser Truppe (einschl. Trainer) noch zu?
Herr Neumann: Der Profifußball sagt leise servus!
was ein Blödsinn den du schreibst. Klar haben die beiden gefehlt. Wie aber bei allen anderen Spielen bei denen Pourie und auch andere dabei waren hat sich doch nichts getan. Die Kickers sind egal mit wem auf dem Platz nicht in der Lage Tore zu machen und hinten einfach zu löchrig. Ich würde mir sehr wünschen wenn sie die Liga halten, aber bitte wer von den Helden soll das denn bewerkstelligen. Wie viele andere auch schreiben, für einen Großteil der Mannschaft ist die 3.Liga einfach eine Nummer zu groß. Das ist die Realität und sonst nichts.
Europapokalphantasten. Goodbye Profifussball: Würzburg KANN ES NICHT.
Schiele hat 2019/20 einen großen Punktevorsprung mit den Kickers fast noch verspielt und durch einen zweifelhaften Elfmeter in der Nachspielzeit ein 2:2 Unentschieden beim Hallersche FC (!) geschafft, was den Aufstieg in die 2. Bundesliga gebracht hat. Dort hat er mit den Kickers in zwei Spielen keinen Punkt geholt und den Kader nicht ligatauglich zusammengestellt (zusammen mit anderen). Nach seinem Wechsel wurde er nach nicht einmal drei Monaten bei Sandhausen rausgeschmissen. Jetzt ist er in der 3. Liga, wie Würzburg auch. Das sind die Fakten.
Die Kickers steigen ab, weil zu viele Provinzheinis mitreden und bestimmt nicht weil Schiele gefeuert wurde.
zum gewinnen muß man Tore schießen