Die Geschichte aus dem April 2009 verfolgt Marvin Pourié schon seine ganze Karriere. Als die "Süddeutsche Zeitung" vor wenigen Wochen eine Serie mit den Skandalen rund um den nicht gerade schlagzeilenarmen TSV 1860 München startete, war seine Story Folge eins: Pourié und seine Trainingskeilerei mit dem damaligen Löwen-Verteidiger und heutigem "Sky"-Reporter Torben Hoffmann. So etwas soll ja in den besten Profi-Mannschaften mal vorkommen. Was dem Ganzen eine besondere Würze gab: Auch der Vater des damals 18-jährigen Pourié war auf dem Trainingsgelände anwesend und rief für alle Reporter deutlich zu hören die Worte: "Marvin, wir gehen!" und drohte: "Hoffmann, dich krieg' ich noch." Uwe Wolf, Trainer beim damaligen Zweitligisten 1860, versuchte Pourié, der von Schalke nach München ausgeliehen war, noch aufzuhalten: "Marvin, überleg Dir gut, was Du tust." Doch folgte der junge Pourié seinem Vater, verließ das Trainingsgelände und spielte fortan nie mehr für die erste Mannschaft der Löwen.
Am Montag (19 Uhr) trifft der in Werne geborene Stürmer mit den Kickers wieder auf 1860 und nicht nur ihn verbindet eine besondere Geschichte mit den Münchnern. Kickers-Trainer Danny Schwarz war sogar Kapitän des Klubs, ehe er ausgerechnet zur zweiten Mannschaft des Stadtrivalen FC Bayern wechselte und dort im Nachwuchsleistungszentrum eine Trainer-Karriere startete. "Es ist ein Spiel, das Brisanz hat", sagt er mit Blick auf das Aufeinandertreffen am Montag.
Mit Torhüter Hendrik Bonmann, Fanol Perdedaj, Moritz Heinrich und Co-Trainer Benny Schwarz gibt es schließlich noch reichlich Ex-Löwen im Kickers-Team, die gewiss eine besondere Motivation vor dem Wiedersehen verspüren. Heinrich beispielsweise wurde bei 1860 ausgebildete, schaffte den Sprung in den Profifußball aber erst nach einem Wechsel zu Preußen Münster.