Eine Woche ist es jetzt her, das 1:4 im Pokal-Derby gegen die Würzburger Kickers. Neben der verpassten Meisterschaft das Aus auch des zweiten Saisonziels. Und wieder spielt der FC 05 Schweinfurt an einem Dienstagabend um 19 Uhr. Das Gastspiel bei der SpVgg Unterhaching ist eines mit vielen Gemeinsamkeiten auf beiden Seiten. Die größte: Beide Mannschaften haben eine Saison der Enttäuschungen hinter sich und dümpeln sportlich recht belanglos dem Finale im Mai entgegen. Und nebenbei ist's noch der Vergleich der beiden besten Stürmer-Duos der Fußball-Regionalliga-Bayern: Patrick Hobsch (19 Treffer) und Stephan Hain (14) auf Hachinger sowie Adam Jabiri (22) und Meris Skenderovic (16) auf Nullfünfer Seite.
Für den FC 05 ist der Alpenbauer-Sportpark im Süden kein einfaches Pflaster, endlich im Jahr 2022 auswärts die Kurve zu kriegen nach dem 0:2 in Nürnberg und dem 2:2 in Heimstetten. Für 05-Trainer ist das im vorletzten Nachholspiel aus dem alten Kalenderjahr nur ein Minimalziel neben "der richtigen Moderation" zwischen Problembewältigung (Auswärtsschwäche), der ausgewogenen Spielpraxis für bisher weniger zum Einsatz gekommene und im Sommer abwandernde Akteure sowie dem maximal möglichen Erfolg ("Dritter in der Regionalliga zu werden, ist letztlich auch nicht so schlecht").
Künftig mehr Einsätze für Bennet Schmidt
Einer, der jetzt mit Feingefühl angepackt werden soll, ist Torwart und Kapitän Luis Zwick. "Es müsste viel passieren, wenn Luis auch nächste Saison noch das Schweinfurter Trikot trägt", bestätigte Strobl nochmals die am Samstag thematisierte, anstehende Trennung. Deswegen wird in den verbleibenden zwölf Spielen öfter mal der bisherige Ersatz-Keeper Bennet Schmidt, der wohl zur neuen Nummer eins aufgebaut werden soll, zum Einsatz kommen; noch nicht allerdings am Dienstag. Spieler, die möglicherweise ebenfalls künftig mehr für potenzielle neue Klubs denn eine Vertragsverlängerung vorspielen werden, dürften Thomas Haas, David Grözinger, Edin Hyseni, aber auch mitunter Martin Thomann sein.
Aus diesem Kreis nicht spielen wird in Unterhaching Grözinger, den ein ganz leichter Muskelfaserriss im Oberschenkel zwickt; am Samstag in Eichstätt dürfte er wieder dabei sein. Fehlen werden zudem die Verletzten Vitus Scheithauer und Lukas Billick, wieder dabei sind in des die zuletzt Gesperrten Nico Rinderknecht (Rot) und Thomas Haas (fünfmal Gelb) - womit das Kontingent an Abwehrketten-Personal halbwegs zurück auf Norm-Niveau ist. Eine weitere Personalie ist fix: Co-Trainer Jan Gernlein will nach sechs Jahren in Schweinfurter "den nächsten Schritt wagen". Ob als Trainer oder in anderer Funktion lässt der 29-jährige Oberfranke offen.
Strobl hält derweil großes Stücke auf die Spielvereinigung ("ich schätze deren Präsident Manni Schwabl für sein Herzblut sehr"), muss aber ein bisschen schmunzeln übers dort selbst auferlegte Etikett "Ausbildungsmannschaft". "Die haben schon sieben, acht gestandene Spieler. Das ist eine abgezockte Mannschaft mit hoher individueller Qualität." Die offensive Handschrift von Trainer Sandro Wagner sei klar zu erkennen in einer "mutigen Spielweise". 50 Gegentore dokumentieren aber auch den Überschwang, der den auf Platz sieben liegenden Münchner Vorstädtern recht zeitig ein Mitmischen in der Spitzengruppe vergällt hat.
