
Kann der FC Schweinfurt 05 überhaupt in die 3. Liga aufsteigen? Dieser Frage stellten sich Geschäftsführer Markus Wolf und Jürgen Montag, der Sportreferent der Stadt Schweinfurt, unlängst in einem Interview mit dieser Redaktion. Die finale Antwort gibt es noch nicht. Inzwischen haben die Nullfünfer sportlich die Ambitionen untermauert und ihren Vorsprung an der Spitze der Fußball-Regionalliga Bayern ausgebaut. Doch die im Zuge der Lizenzierung nötigen strukturellen Maßnahmen stehen noch vor der Hürde Stadtrat.
Dort stellt Montag das Thema am 8. April vor, darüber abgestimmt soll Ende des Monats werden. "Verein und Stadtrat sind im Austausch. Wir wollten die ersten drei Spiele nach der Winterpause abwarten, nach denen jetzt eine Tendenz abzusehen ist", so Montag. Eine Vorlage der aktualisierten Machbarkeitsstudie von 2020 im März sei nicht möglich gewesen, weil die endgültigen Zahlen des für bauliche Maßnahmen am Sachs-Stadion zuständigen Architekturbüros noch fehlen. "In den vergangenen fünf Jahren gab es extreme Baukostensteigerung."
Der FC 05 hat fristgerecht die Unterlagen zur Beantragung der Dritttliga-Lizenz eingereicht. Die Bescheide darüber, welche Auflagen erfüllt werden müssen, kommen im April. Um das Sachs-Stadion, das in seiner Multifunktionalität erhalten werden soll, nach DFB-Statuten drittligatauglich zu machen, sind eine Sitzplatztribüne auf der Gegengeraden, eine Rasenheizung, eine Umrüstung des Flutlichts auf LED-Technik, weitere Medien-Arbeitsbereiche und Erweiterungen im Sicherheitsbereich nötig. Die Kosten beziffert Montag auf fünf Millionen Euro.
Fußball-Tourismus soll auch der Stadt Geld bringen
Noch hat die Regierung von Unterfranken den Haushalt der Stadt Schweinfurt nicht genehmigt. Elf Millionen Euro sollen eingespart werden. Finanzreferentin Anna Barbara Keck wies zuletzt darauf hin, dass sich die finanzielle Situation der Stadt verschlechtert habe. Solange der Haushalt nicht genehmigt ist, sei die Stadt in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt. Vor Mai ist mit einer Genehmigung nicht zu rechnen. "Freiwillige Ausgaben sind bis dahin nicht möglich, nicht einmal die Ausschreibung von Bauaufträgen", so Montag.
Weitere Baumaßnahmen fallen in den VIP-Bereichen an. Für deren Erweiterung kommt jedoch der FC 05 als alleiniger Profiteur auf, der in der 3. Liga 1,2 Millionen Euro Fernsehgeld erhielte und mit 5000 Fans im Schnitt kalkuliert. "Es gibt eine Studie, die sagt, dass 28 Euro pro Zuschauer in der Stadt hängen bleiben", sagt Montag. "Dass es Fußball-Tourismus gibt, ist Fakt." Ein Mehrwert entstehe aber erst, wenn das Projekt nicht nur einjährig sei. "Es soll so angelegt sein, dass wir die Liga halten können", strebt Wolf sportliche Nachhaltigkeit an.
Das ist bei Aufstieg in die 3. Liga nur für NEUE aber nicht für BESTEHENDE Anlagen nötig!
Das wurde in diesem Artikel falsch dargestellt.
Siehe hier:
https://www.dfb.de/news/detail/rasenheizung-flutlicht-nachhaltigkeit-anpassungen-beschlossen-257479
Gruß, Michi Bauer
Vielen Dank für Ihren Hinweis - das ging aus dem Artikel nicht klar hervor.
Beim letzten Aufstieg in die 2. Liga 2001 übernahm m. W. der Freistaat die gesamten Kosten für die Errichtung der Flutlichtanlage! Wären jetzt für die diversen Maßnahmen Zuschüsse denkbar (Freistaat? Bund? EU? Sonderprogramme? Sponsoren?)
Investitionen in die Zukunft sind weiterhin oder gerade in engen Zeiten ganz wichtig.. und als solche sehe ich auch die Ertüchtigung des Stadions für höhere Ansprüche... es ist nunmal eine Sportstätte und es besteht die große Gelegenheit durch den Sport den Namen der Stadt auch wieder überregional zu bewerben... im Prinzip wurde seit vielen Jahren ja nix Großes in das Stadion investiert, in den Jahren haben andere Städte komplett neue Stadien gebaut...
also sollte doch wenigsten das Mindeste getan werden um diesen sportlichen Erfolg zu würdigen.
Für alle Fußball-Freunde in der Region hoffe und wünsche ich mir, dass die Stadt das möglich macht!!!
Obwohl ich immer wieder mal ins Theater gehe, sage ich, daß der Nutzen des Fußballs für die Stadt höher ist als der eines Theaters.
An die Redaktion habe ich eine ganz andere Frage:
Die Stadt Schweinfurt hatte noch 2023 eine der niedrigsten Pro-Kopf-Verschuldungen in Deutschland. Die einstmals üppigen Rücklagen sind zwar aufgebraucht, die Verschuldung dürfte im Vergleich weiterhin sehr niedrig sein. Die Redaktion könnte sich einmal mit der Frage beschäftigen, warum die Regierung den HH angeblich nicht genehmigen würde. Trotz intensiver Suche habe ich dazu im Netz keine Begründung gefunden. Die Regierung handelt ja nicht aus Willkür.
Fussball gibt Zusammenhalt und Gemeinschaft, dort feuern alle - egal ob Arbeiterschaft oder Bildungsbürgertum, egal welche politischen Richtung man favorisiert - unsere Mannschaft an. Zudem hilft Fussball bekanntermaßen dem Image einer Stadt.
Hoffentlich klappts mit dem Aufstieg.
3 Dinge sind für den Bekanntheitsgrad einer Stadt wichtig:
1. Fußball, 2. Fußball und 3. Fußball.
SW hatte in Nachkriegszeit einen sehr hohen Bekanntheitsgrad, der seitdem dramatisch sank! Als ein junger Deutscher o. M'hintergrund in Frankfurt den Namen Schweinfurt zum 1. Mal hörte, machte er sich über den Namen lustig. Wir haben keine Uni, sind keine Großstadt und kommen in den überregion. Medien NICHT MEHR VOR !!!
Wie sollen sich junge Leute für eine Stadt entscheiden, die sich nicht kennen?
Ein Umfrage zu den 20 größten Stadte Bayerns hatte für SW ein katastrophales Ergebnis: Überall letzte Stelle, selbst zu Industrie & Wirtschaft! Die Leute hatten KEINE AHNUNG und hielten SW für ein Nest.
Wenn die Stadt heute eine katastrophale Außenwirkung hat, wird das morgen Realität!
Da sollte eine sehr genaue Pro und Contra Rechnung aufgestellt werden.
https://www.dfb.de/news/detail/rasenheizung-flutlicht-nachhaltigkeit-anpassungen-beschlossen-257479
Also muss, im Widerspruch zu diesem Artikel, die Flutlichtanlage im Sachs-Stadion nicht auf LED umgestellt werden!
Die Rasenheizung ist eine ligaunabhängige Investition in die Zukunft! Beim Heimspiel geg. BT war der Platz in einem nicht regionalligatauglichen, katastrophalen Zustand, den der BR-Kommentator ständig monierte! Was für ein Signal ging da aus der selbsternannten "Stadt des Sports" nach außen!
Im Ernst, man könnte Shuttle Busse einsetzen (Vorbild SSV Ulm), und auch mit Auto oder Bahn wäre die Anfahrt überschaubar.
Und, erlauben Sie mir, Herr Hartwig, die Frage: sind Sie fußballinteressiert?
Und wenn ja, mit welchem Verein sympathisieren Sie? Vor dem TV oder live vor Ort?
Wegen der Klimakrise muss das Flutlicht auf LED umgestellt werden!
Wenn der Stadtrat zum Vollprogramm nein sagt, sollte unbedingt eine zweite Abstimmung folgen, ohne Rasenheizung. Das wäre sonst unverzeihlich! Im nächsten Jahr kann die Sache wieder ganz anders aussehen, z. B. durch eine Großansiedlung in den Conn Barracks - dem besten Industriestandort Deutschlands, in Landesmitte, an der Schnittstelle von West- & Ostdeutschland, mit Autobahn- & Bahnanschluss, der jedoch bisher katastrophal vermarktet wurde! Misswirtschaft in SW Stadt & Land. Die Abwärtsspirale, die nach OB Grieser einsetzte, muss aufgehalten werden! Ein komplettes Nein des Stadtrats wäre weitere Sterbebegleitung der Stadt.