Engagierter als die Mannschaft des FC 05 Schweinfurt waren an diesem nasskalten Derbyabend am Dallenberg seine Anhänger. Erfolgreicher jedoch nicht. Zwar sorgten rund 500 Fans für einen gut gefüllten Gästeblock, der angesichts einheitlich grüner Regencapes hübsch anzuschauen war und trotz der 0:3-Niederlage für mittig beider Lager Sitzende bisweilen lauter schien als der Würzburger. Aber: Störenfriede versauten den imposanten Auftritt.
Zwei Minuten nach der Pause die ersten Bengalos. Mit gutem Willen noch abzuhaken unter Stimmung, wie das Feuerwerk hinter der Tribüne. Der Schiedsrichter ließ zunächst weiterspielen – bis das Szenario bedrohlich wurde: Böller über den Zaun zu werfen und dabei schier warmlaufende Auswechselspieler, wohlgemerkt die Schweinfurter, zu treffen, ist an Sinnlosigkeit schwer zu übertreffen.
Den FC 05 erwartet einmal mehr eine Geldstrafe
Ebenso das Abfackeln von Kickers-Fan-Utensilien, was zu einem Feuer unter der Stahlrohrtribüne führte. Man stelle sich vor, ein herunterhängendes Seil des Fangnetzes hätte sich entzündet. Doch die Feuerwehr war schneller am "Brennpunkt" als die Polizei – deren Konzept der Deeskalation letztlich aufging, als sich die Lage nach einer Spielunterbrechung um die 60. Minute herum beruhigte. Den inzwischen schmaler budgetierten FC 05 erwartet einmal mehr eine Geldstrafe.
Dass mittendrin eine neue Schwenkfahne wehte, macht die Sache heikel: Auf ihr prangte neben dem Schriftzug "Hooligans Schweinfurt" das gleiche Logo wie auf der JSM-Fahne (jung, sportlich, motiviert), die der Gruppe um einen militanten Rechtsextremisten zuzuordnen ist. Neben dem Verein hatten auch 05-Fanklubs geäußert, diese Personen auszugrenzen. Danach sah es ähnlich wie vor vier Wochen in Burghausen nicht aus.