Es war das dritte Spiel nacheinander, das der Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt nicht gewinnen konnte. Auf die schmerzhaften Niederlagen gegen den SV Heimstetten (2:3) und den FV Illertissen (3:4) folgte nun ein 1:1 (1:1) gegen Wacker Burghausen, an dessen Ende man irgendwie auch froh sein durfte, doch noch einen Punkt geholt zu haben.
Der SV Wacker hatte nämlich nach der Pause beste Chancen: Erst bugsierte Stürmer Andrija Bosnjak den Ball drüber (52.), dann entschärfte Keeper Bennet Schmidt einen satten Versuch von Antonio Trograncic (56.) und nur zwei Minuten später atmeten wirklich alle Nullfünfer durch, als Felix Bachschmid einen Kopfball an die Latte setzte. "Wir haben uns schon ein bisschen reingerettet in die Halbzeit mit dem 1:1 – und dann kommen wir auch nicht so gut rein", umschrieb Coach Christian Gmünder die bangen Minuten für sein Team, das den Fokus eigentlich auf die Abwehrarbeit hatte legen sollen.
Doch das war für die grün-weiß gekleideten Hausherren nicht mehr so gut möglich, weil der Ausgleich "den Stecker gezogen hatte", wie Gmünder sagte. Der harmlose ruhende Ball von Denis Ade hätte nie im Netz landen dürfen, lag dann aber drin (17.), weil Schlussmann Schmidt, der seinen Fehler auch zugab, erneut patzte.
Die Analyse beim FC 05 Schweinfurt erinnert an die Vorsaison
Das frühe Führungstor durch Tim Kraus (3.), der sich vor allem in der Vorwärtsbewegung stark zeigte, verlor so plötzlich seine Wirkung. Vor allem in der Schlussphase hatten Pascal Moll (73., 78.) und Adam Jabiri (84., 86.) noch gute Möglichkeiten, ein Tor zu machen. "Was man vielleicht", so Gmünder, "auch hätte machen müssen. Dann redet nämlich keiner mehr so detailliert über den Fehler zum 1:1."
Ähnlich hörte sich auch die Aufarbeitung von Kevin Fery an, der seit 2012 im Männerbereich für den Regionalliga-Achten spielt, der durch das Remis punktgleich mit dem Zwölften Viktoria Aschaffenburg ist. "Ich bin der letzte Mensch, der ein Spiel auf eine Aktion runterbrechen und nur vom Ergebnis her ein Fazit ziehen will. Wir haben fußballerisch viel besser gemacht." Ein Statement, das irgendwie an die vergangene Saison erinnerte, als oftmals "auf uns" geschaut werden wollte – statt auf die Tabelle oder auch das nackte Resultat.
Letztlich bewegte sich das Team damals, von dem nun nicht mehr viel übrig ist, in einer Blase der Selbstzufriedenheit. Das mündete in Platz fünf und darin, dass Sportdirektor Robert Hettich erklärte: "Letztlich zählen nur harte Arbeit, gute Leistungen und am Ende auch gute Ergebnisse." Zuletzt blieben aber die guten Ergebnisse aus, auch Fery sprach von zwei verlorenen Punkten.
Zwei potenzielle Stolpersteine warten
Es wäre an der Zeit, nun auch einfach mal das Ergebnis wirken und das Tableau sprechen zu lassen. Denn das, Achtung Phrase, lügt in einer Ergebnissportart wie Fußball eben nicht und könnte so als Warnsignal herhalten. Eines, das in der abgelaufenen Saison zu lange ignoriert wurde und das der vor Rundenbeginn neu gekommene Trainer zumindest derzeit noch nicht einbeziehen möchte. Stattdessen soll das Zwischenfazit noch etwas warten – mindestens bis zum zehnten Spieltag, an dem das Derby gegen die Würzburger Kickers steigt.
Bis dahin ist es noch ein längerer Weg, der gespickt ist mit potenziellen kleinen und großen Stolpersteinen wie dem Gastspiel beim Bayernligisten FC Geesdorf im Pokal (Dienstag, 18 Uhr) oder auch dem Liga-Kracher gegen Bayern München II (Freitag, 19 Uhr, Sachs-Stadion), der nun noch mehr Gewicht als ohnehin hat. Es bleibt abzuwarten, wie dieses Duell Ende der Woche bewertet wird. Klar ist: Gute Ansätze oder starke Phasen werden nicht reichen. Auch das hat die vergangene Saison eindrucksvoll gelehrt.