Zuletzt war einiges symptomatisch. Dass Türkgücü München 2024 nur zweimal gepunktet hat, gegen Bamberg und Schweinfurt, zwei der derzeit schwächsten Teams in der Fußball-Regionalliga Bayern. Und dass sich im Derby mit dem FC 05 und Aubstadt zwei Mannschaften in deutlicher Abwärtstendenz ohne einen Gewinner getrennt haben, auch.
Der FC 05 steht am Saisonende da, wo er es sich erhofft hat – und über dem, was die Mannschaft letzten Endes zu leisten imstande ist. Reamateurisierung und Regionalisierung haben Spuren hinterlassen. Dass das permanente Über-den-Verhältnissen-spielen den schmalen Kader abgenutzt habe, ist nur die halbe Wahrheit. Kaum ein Gegner, für den es im März und April nur um wenig bis nichts ging, spielte auf Anschlag.
Diese Gegner sind einfach besser. Diese wird es kommende Saison wieder reichlich geben. Aber auch einige auf Augenhöhe, ein paar darunter. Dass sich die Schweinfurter mit einem maximal vergleichbaren Kader in der Saison 24/25 überm Strich einreihen, sollte realistisch sein, doch wird abermals mehr von Mentalität denn Qualität abhängen. Mentalitätsspieler zu binden, ist die Aufgabe von Sporteiter Andreas Brendler, der weiterhin ambitionierten Fußball in Schweinfurt ankündigt.
Keine leichte, denn der regionale Markt ist klein. Vielleicht lohnt ein Blick zum TSV Aubstadt, der seinen 30-Spieler-Kader entschlacken dürfte. Ein Umzug nach Schweinfurt, wo einige ja herkommen, könnte freilich an Gehaltsgewohnheiten scheitern. So setzt der FC 05 massiver denn je auf Jugend. Der richtige Weg. Der einzige. Wie hat es der im Sommer an Victor Kleinhenz übergebende Trainer Marc Reitmaier so schön gesagt? "Für uns ist kein einziges Spiel leicht." Mit dem Erreichen des Klassenerhalts hat der Kampf um den nächsten bereits begonnen.