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Fußball: Relegation
Kommentar zur Relegation im Fußball: Die reguläre Saison wird entwertet, wenn der Zweite scheitert - und der Dritte aufsteigt
Der aufgeblähte Modus der Schweinfurter Fußball-Relegation hat eine sportliche Ungerechtigkeit produziert. Die ließe sich leicht vermeiden, findet unser Autor.
Der SV Fatschenbrunn (Symbolbild) ist in der Relegation zur Kreisliga Schweinfurt gescheitert. 
Foto: René Ruprecht | Der SV Fatschenbrunn (Symbolbild) ist in der Relegation zur Kreisliga Schweinfurt gescheitert. 
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Die Relegation im Fußball produziert große Emotionen, wunderschöne Geschichten – und himmelschreiende Ungerechtigkeiten. Die der Bayerische Fußball-Verband (BFV) provoziert und in Kauf nimmt, weil er immer mehr Mannschaften in die Relegation schickt.

Der SV Fatschenbrunn ist in der Kreisklasse Schweinfurt 2 als Zweiter durchs Ziel gegangen, hatte starke 66 Punkte in 30 Partien gesammelt. Dritter dieser Spielklasse wurde die SG Nordheim/Sommerach, satte 13 Punkte betrug ihr Rückstand auf Fatschenbrunn. Beide Mannschaften gingen in die Relegation. Fatschenbrunn blieb auf der Strecke, Nordheim/Sommerach schaffte den Aufstieg.

Dieser Ausgang kann nicht Sinn der Sache sein, er entwertet die reguläre Saison. Es sei nur am Rande erwähnt, dass mit der SG Dittelbrunn sogar der Vierte der Kreisklasse Schweinfurt 1 über die Relegation aufgestiegen ist.

10.500 Fans bei 16 Spielen im Kreis Schweinfurt

Ja, die Fußballfans wollen Relegationsspiele sehen, gerne so viele wie möglich. Zu den neun Spielen der Schweinfurter Kreisliga-Relegation und den sieben der Kreisklasse-Relegation kamen in den vergangenen zwei Wochen 10.500 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das lässt die Kassen klingeln bei den beteiligten Vereinen – Ausrichter wie Teilnehmer – und beim Verband, der einen Teil der Eintrittspreise bekommt.

Wer zehn Mannschaften in neun Partien sechs Plätze in den Schweinfurter Kreisligen ausspielen lässt, könnte auch zwei Kreisligisten und drei Kreisklassen-Zweite um vier Plätze spielen lassen. Oder vier Klubs um zwei Plätze, wenn einer der Kreisligisten, der mit dem besseren Quotienten, der Relegation entginge. So wie es auf Verbandsebene praktiziert wird und wovon der TSV Gochsheim profitiert hat, der sich so den Gang in die Landesliga-Relegation ersparte.

Klar, weniger Relegationsspiele bedeuteten weniger Emotionen, weniger Geschichten, weniger Zuschauende und weniger zu verteilendes Geld. Aber ist es wirklich das, was in der Relegation zählen sollte? Eine schlankere Relegation ohne Tabellendritte würde jedenfalls keine sportlichen Ungerechtigkeiten à la Fatschenbrunn heraufbeschwören  – das sollte im Vordergrund stehen.

 
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