Vergangenes Jahr in der Relegation abgestiegen, nun in der Relegation aufgestiegen: Nach einem Jahr in der Kreisklasse ist der SV Hofheim zurück in der Schweinfurter Fußball-Kreisliga. Vor 1080 Zuschauenden in Prappach setzte sich die Mannschaft von Tim Wagner gegen den SV Fatschenbrunn mit 2:1 (2:0) durch. "Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg, wir hatten die klareren Chancen", sagte Wagner.
In der Vorbereitung auf dieses Spiel habe der Abstieg aus dem vergangenen Jahr keine Rolle gespielt, so Wagner, denn: "Das waren damals ganz andere Voraussetzungen." In diesem Jahr habe man beim SV Hofheim die Saison-Verlängerung als Glücksfall wahrgenommen. Und weiter: "Die Relegation war für uns eine Zugabe in dieser Saison. Hätte uns jemand im Sommer gesagt, dass wir Zweiter werden würden, hätten wir das sofort unterschrieben. Dass wir gleich die erste Chance nutzen, ist natürlich überragend."
Lange tat sich nichts. Beide Mannschaften scheuten das Risiko, wirkten wie gehemmt ob der Chance und der großen Kulisse in Prappach. Wenngleich die Fatschenbrunner den besseren Eindruck machten. Die erste gefährliche Szene beschwor Spielertrainer Julian Zehnder herauf. Freigespielt auf rechts zögerte er aber etwas zu lange und scheiterte an Hofheims Torwart Tobias Hau. "In so einem Spiel musst du da das Tor machen", haderte Bank-Trainer Robert Bindig.
Der SV Hofheim geht noch vor der Pause mit 2:0 in Führung
In Führung ging freilich der SV Hofheim. Korbinian Gräf war resolut zur Stelle, als Fatschenbrunns Torhüter Sebastian Pickel eine harmlos anmutende Flanke nicht zu fassen bekam. Fabian Pendic erhöhte wenig später auf 2:0 für die Männer in den grünen Trikots, das Strickmuster war ein ähnliches: Flanke, Kopfball, Tor. "Es war wichtig, dass wir das zweite Tor noch vor der Halbzeit nachgelegt haben", sagte SV-Spielertrainer Tim Wagner.
So konnten die Hofheimer ihren Fokus nach der Pause ganz auf die Verteidigung legen ("das haben wir gut gemacht", fand Wagner) und auf den einen Umschaltmoment lauern, der das Spiel entscheiden sollte. Joshua Thomsen hatte ihn, scheiterte aber gleich zweimal an Pickel. Die Passivität des SV fand Bindig bemerkenswert: "So destruktiv zu spielen und überhaupt nicht mehr am Spiel teilnehmen zu wollen, das ist nicht meine Philosophie und auch nicht die des SV Fatschenbrunn."
Die "Fatschis" – so steht es hinten auf dem Trikot beim Team aus dem Steigerwald – versuchten sich an der Wende, blieben aber bis in die Schlussminuten hinein insgesamt harmlos. Dann klatschte ein von Zehnder nach innen geschlagener Ball an die Oberkante der Latte. Das wirkte wie ein Signal für die Fatschenbrunner, die für ihr unermüdliches Anrennen immerhin mit dem Anschlusstreffer belohnt wurden. Adrian Neundörfer verkürzte in der 90. Minute, mehr ließ die umsichtige Abwehr des SV Hofheim nicht zu.
Für den SV Fatschenbrunn ist der Traum vom ersten Aufstieg in die Kreisliga noch nicht vorbei. An diesem Sonntag (Anpfiff 18.30 Uhr, Spielort noch offen) geht es gegen den Verlierer der Partie FC Kleinsteinach gegen TV Königsberg (Donnerstag, 18.30 Uhr, beim TV Haßfurt). "Dann werden wir noch eine Schippe drauflegen", sagte Bindig.