Das war sie also, die goldene Woche. Die zwei vorangegangenen Erfolge hatten die Mannschaft aus dem Sumpf gezogen, diese drei binnen acht Tagen nun haben sie nahezu in Sicherheit gebracht. Nahezu. Zwei, drei Punkte dürfte der FC 05 Schweinfurt aus den vier ausstehenden Partien noch benötigen.
Deswegen: Obacht! Die Stiege ans rettende Ufer ist aus dünnem Holz gebaut. Was heute angesichts überbordender Mentalität noch nach trotzdem stabiler Eiche aussieht, kann sich morgen – nach nur einem Rückschlag – als furnierter Pressspan herausstellen. Der momentane Erfolg des FC 05 besteht zu Dritteln aus konzentrierter Arbeit, einer auf Noch-Profibedingungen fußenden Physis – und aus Psyche. Jeder Skifahrer weiß jedoch, wie schnell ein einziger Sturz die nächste schwarze Abfahrt zur Zitterpartie werden lassen kann.
Wer sich im Stadion mal einen Blick neben den Sportplatz gönnt, weiß, woher diese scheinbar unerschütterliche Psyche kommt. Trainer Marc Reitmaier (auch bei Kühle gern im Kurzarm-Polo) und Sportleiter Andreas Brendler sind ständig auf Achse, pushen, reißen mit. Sie sind die personifizierte Botschaft, für alles eine Lösung zu finden.
Wenn er redet, wirkt Reitmaier wie einer, der negative Stimmung nicht mal vom Hörensagen kennt. Er hat jeden einzelnen Spieler einen Zentimeter größer, einen Schritt schneller gemacht. Seine positive Art hat Fesseln gelöst. Der Verein täte gut daran, noch vor dem Endspurt mit ihm (und Co Adam Jabiri) zu verlängern. Es wäre ein weiteres positives Signal in einem irren Abstiegskampf, in dem Nuancen entscheiden.
Alles andere als eine Vertragsverlängerung für Reitmaier in Schweinfurt wäre nicht erklärbar.
Wie es nächste Saison weitergeht, das muss sich zeigen