
Was macht den FC 05 Schweinfurt im Sommer 2023 aus? Warum kickt diese regionale Melange erfolgreicher als lange die Profitruppe der vergangenen Saison? Weil sie möglicherweise über mehr soziale Kompetenz verfügt, ihr Leistungsvermögen einschätzen kann.
Elf Punkte aus sechs Partien, annähernd ein Zweier-Schnitt - respektabel. Die Defensive um die Routiniers Böhnlein, Billick und Feulner sowie Keeper Wenzel steht, wenngleich hie und da mit (erarbeitetem) Spielglück. Die Jungspund-Reihe mit Sturm, Bozesan und Aksu wirbelt hinter Oldie Jabiri famos. 14:4 Tore spiegeln Leidenschaft. Platz 4. Stopp. Genau das sollten die Schweinfurter - insbesondere euphorisierten Fans - ausblenden. Zur Abstiegszone sind es sechs Punkte.
Das ist und bleibt die Welt des reamateurisierten FC 05 mit seinem schmalen Kader. Gut möglich, dass die rote Zone bis ins Frühjahr 2024 bis Rang 4 reicht. Die Kickers, die Bayern, vielleicht Aubstadt - das werden die großen Drei der Liga sein. Dahinter dürften sich 15 Mannschaften überwiegend enge Kisten liefern. Es fehlen die "Opfer", die hinten runterfallen.
Kleinste Selbstzufriedenheiten werden sofort bestraft
Und genau da liegt das Risiko für den FC 05. Jeder Moment kleinster Selbstzufriedenheit droht bestraft zu werden, weil der Kader nicht die Qualität hat, ein Spiel nur mit fußballerischen Mitteln zu rocken. Best-practice-Beispiel: Das 1:2 in Schalding. Es wird die von Trainer Marc Reitmaier und Sportleiter Andreas Brendler prognostizierte harte Saison.
Erste Nachhilfestunde diese Woche: Ein Punkt aus zwei Spielen gegen Aufsteiger reicht nicht, um Mitbewerber im Abstiegskampf zu distanzieren - ein Sieg gegen Bamberg wird fast schon Pflicht für ein Team, das sich bis dato munter an sich selbst berauschen durfte. Eine erste Reifeprüfung.