Beim TSV Erding gelang es dem ERV in den vergangenen Jahren selten, etwas Zählbares mitzunehmen. Dass der Weg der Schweinfurter zum Jahresauftakt am Dreikönigstag (20 Uhr) nun ausgerechnet dorthin führt, macht die Aufgabe auch nicht leichter.
"Warum wir uns dort immer so schwer tun, kann ich mir auch nicht erklären", so ERV-Trainer Andreas Kleider, der auch als Spieler wenig gute Erinnerungen an Erding hat. Dennoch wollen die Schweinfurter alles daran setzen, dieses Mal auch im Erdinger Moos Punkte einzufahren.
Der TSV Erding zeigt einen Abwärtstrend
Und dabei könnte es helfen, dass der Lauf, in den die Oberbayern seit der Verpflichtung des Ex-NHL-Spielers Tomas Plihal Anfang Dezember gekommen sind, zuletzt ins Stocken geriet. Da war zunächst die abgebrochene Partie am 22. Spieltag gegen Schongau, in der ein Schiedsrichter von einem von den Zuschauern geworfenen Puck getroffen wurde. Diese Partie wurde nun mit 5:0 für Schongau gewertet. Danach konnten die Erdinger nur noch eines von drei Spielen gewinnen und verabschiedeten sich mit zwei Niederlagen gegen Königsbrunn und Peißenberg aus dem Jahr 2022.
Ganz anders die Situation bei den Schweinfurtern, die nach zuletzt zwei Siegen wieder Witterung zu Platz acht aufgenommen haben. "Die Stimmung in der Kabine war nach dem Sieg über Kempten wirklich super", beschreibt Kevin Heckenberger eine Aufbruchstimmung bei den Schweinfurtern.
Knapp 100 Spiele für die San Jose Sharks auf dem Buckel
Der Allrounder, der zuletzt wieder in der Defensive zum Einsatz kam und erst seine zweite Saison als Stammspieler in der Bayernliga absolviert, könnte im direkten Duell auf Plihal treffen und damit auf einen Stürmer, der knapp 100 Spiele in der besten Eishockey-Liga der Welt für die San Jose Sharks absolviert hat.
Angst macht ihm das keine. "Mir ist es ehrlich gesagt völlig egal, wer da auf mich zukommt." Denn er weiß, worauf es ankommt: "Ich werde eng dran sein und ihn körperlich hart bearbeiten müssen. Wenn ich zu weit weg bin, hat er schnelle Hände und wird das auch nutzen."
Ob es aber überhaupt zum direkten Duell kommen wird, ist noch unklar. Denn aufgrund der Ausfälle von Dennis Ostertag (krank) und den Fragezeichen hinter Top-Scorer Dylan Hood (krank) und Förderlizenzspieler Leon Hartl denkt Kleider momentan auch über eine Variante mit vier Verteidigern und einer Rückkehr Heckenbergers in den Sturm nach.
"Wenn ich es mir aussuchen dürfte, ist mir die Position im Angriff lieber", gibt dieser zu Protokoll. Aber auch in der Verteidigung fühle er sich wohl und zeigte zuletzt, dass er auch aus der Defensive heraus Torgefahr ausstrahlen kann.
Erinnerungen an den "Fall" David Nemirovsky
Wichtig sei vor allem, dass die Mannschaft insgesamt wieder so auftrete wie zuletzt vor allem im ersten Drittel gegen Kempten. "Natürlich ist es schwer, ein solches Tempo über 60 Minuten zu gehen, aber wir müssen da Schritt für Schritt konstanter werden", schlägt die Nummer 10 der Mighty Dogs in die gleiche Kerbe wie zuletzt der sportliche Leiter, Gerald Zettner.
Und vielleicht motiviert der große Name auf Erdinger Seite die Mannschaft ja auch zusätzlich. Gerade auch mit einem Blick in die Historie. Denn als vor knapp elf Jahren vor dem Duell mit Erding im Bayernliga-Halbfinale plötzlich der Name David Nemirovsky, ebenfalls NHL- und KHL-Spieler und Bruder des damaligen Schweinfurters Mikhail Nemirovsky, im Schweinfurter Kader auftauchte, war in Erding lauthals über Wettbewerbsverzerrung geklagt worden.
Am Sonntag kommt der ESV Buchloe in den Icedome
Am Ende setzten sich die Erdinger in der Serie best-of-three allerdings mir 2:1 durch und zogen ins Finale ein. Ein gutes Beispiel also, wie es gehen kann und ein perfekter Zeitpunkt für ein Revanche, denn mit einem Sieg könnten die Schweinfurter auch die Erdinger noch in den Kampf um Platz acht verwickeln, um dann im ersten Heimspiel dieses Jahres vielleicht das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison gegen Buchloe (Sonntag, 8. Januar, 18 Uhr, Icedome) perfekt zu machen.