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Fußball: Regionalliga Bayern
FC 05 Schweinfurt verspielt in Buchbach eine 2:0-Führung: Der Verein hält an Trainer Christian Gmünder fest
Tore von Moll und Jabiri reichen nicht, weil die Nullfünfer schlampig verteidigen und Keeper Stephan erneut patzt. Warum der Trainer mit Konsequenzen gerechnet hat.
Kollektiver Frust – auch in Buchbach: die sportlich Verantwortlichen des FC 05 Schweinfurt, vorne Trainer Christian Gmünder.
Foto: Marion Wetterich | Kollektiver Frust – auch in Buchbach: die sportlich Verantwortlichen des FC 05 Schweinfurt, vorne Trainer Christian Gmünder.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:45 Uhr

Trainer Christian Gmünder hatte sich vorweihnachtliche Ruhe gewünscht – und hatte stattdessen nach Spielschluss befürchtet, seiner Verantwortung enthoben zu werden. Ein Sieg hatte her sollen im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Bayern. Und seine Mannschaft? Demonstrierte eindrucksvoll, warum dieser Abstiegskampf noch ein ganz schweres Unterfangen zu werden droht für den FC 05 Schweinfurt. Beim noch mehr gefährdeten TSV Buchbach reichte es trotz einer Zwei-Tore-Führung nur zu einem 2:2-(0:1)-Unentschieden – und damit nicht zu einer Reaktion auf das bodenlose 1:3 gegen Rain/Lech vor einer Woche.

Gmünder redete kurz nach dem Spiel erstaunlich zurückhaltend über seine weitere Tätigkeit in Schweinfurt: "Ich bin lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es jetzt eng wird. Ich stehe in der Verantwortung und muss mit den Konsequenzen leben." Am Samstagabend stellte Sportleiter Robert Hettich jedoch auf Anfrage dieser Redaktion klar: "Ich habe weder vor, während, noch nach dem Spiel darüber nachgedacht, den Trainer zu entlassen."

Missverständnis zwischen Sportleiter Robert Hettich und dem Trainerteam?

Vielmehr habe Gmünder ("Ich bin von mir und meinem Weg überzeugt, aber weiß, dass jetzt alles passieren kann") eine Aussage Hettichs offenbar missinterpretiert: "Ich habe dem ganzen Trainerteam nur nach Schlusspfiff gesagt, dass es die Verantwortung für seine Entscheidung in der Torhüter-Frage übernehmen soll." Es hatte sich für Nico Stephan entschieden, der letztlich einmal mehr spielentscheidend patzte. Hettich stellte entschieden klar, dass dies für Gmünder keine unmittelbaren Konsequenzen habe: "Er kann, soll und muss sein Training ganz normal weiter leiten."   

Zwei Patzer, zwei Gegentore: FC-05-Torhüter Nico Stephan holt den Ball aus dem Tor, im Hintergrund bejubeln die Buchbacher das 2:2.
Foto: Michael Buchholz | Zwei Patzer, zwei Gegentore: FC-05-Torhüter Nico Stephan holt den Ball aus dem Tor, im Hintergrund bejubeln die Buchbacher das 2:2.

In Buchbach machte Stephan mit einem Riesen-Patzer zum 1:2 den Gegner erst wieder stark. Bis zu dieser Szene elf Minuten vor Schluss hatten die Schweinfurter bei einer 2:0-Führung wie der sichere Sieger ausgesehen. So aber ließ sich der FC 05 noch zwei Punkte nehmen, "zum wiederholten Mal", wie Gmünder zugeben musste. "Das kann eben nicht sein." Und drückte damit auch seinen Anteil an diesen immer wiederkehrenden Spielverläufen aus.

Kapitän Lukas Billick diskutiert lange mit den FC-05-Fans

Grausen mochte es die Fans, zumindest die rund 20 aus Unterfranken (die zwei Stunden später eine halbe Ewigkeit mit Kapitän Lukas Billick an der Bande diskutieren sollten), schon eine gute Viertelstunde vor Anpfiff: Da schepperte das offenkundig landstrichtypische Liedgut namens "Lederhosn Amore" von D'Hundskrippln aus den Boxen. Anfangs schien das Bajuwaren-Gedudel aber wenigstens die Spieler nicht irritiert zu haben: Sie legten einen konzentrierten Start hin, kauften den nur ein paar Minuten lang giftigen Buchbachern den Schneid ab und kotrollierten im 4-1-3-2-System, also mit klar definierter Doppelspitze, weitgehend das Geschehen.

Dabei spielte ihnen die rasche Führung in die Karten: Adam Jabiri legte quer auf Sturmpartner Pascal Moll, der TSV-Keeper André Esch aus 16 Metern keine Chance ließ (7.). Es lag sogar die vorzeitige Entscheidung in der Luft: Jabiri scheiterte nach Moll-Verlängerung freistehend an Esch (16.), Moll köpfte nach langem Landeck-Ball an den Innenpfosten (18.). Dann reichte Buchbach eine brenzlige Brucia-Szene (26.), um zurück ins Spiel zu kommen – und den für die SMR-Arena typischen intensiven Schlagabtausch vor einem grenzwertig emotionalen Publikum einzuläuten. 

Die Buchbacher Wechsel bringen Feuer, die Schweinfurter gar nichts

Selbst Jabiri, der bester 05er war und später ebenso verletzt raus musste wie Moll und Kraus, sorgte mit seinem 15. Saisontreffer nicht für Ruhe: Nach einem Foul von Rocco Tavra verwandelte der 38-Jährige selbst den Elfmeter zum 0:2 (54.). Anschließend überstanden die Schweinfurter zwar einen Lattenschuss von Sammy Ammari (67.), kassierten aber nach Stephans Fehlgriff durch Ammari das 1:2 (79.). Und auch bei der Flanke von Tobias Sztaf sah Stephan schlecht aus, unterlief den Ball – und der eben erst eingewechselte Lukas Winterling traf zum 2:2 (85.). Bei allen drei Torszenen verteidigen die Nullfünfer sowohl auf den Außenpositionen als auch in der Abwehrmitte im Kollektiv schlampig.

Da lief's noch rund für den FC 05: Pascal Moll hat soeben das 1:0 für die Schweinfurter erzielt.
Foto: Michael Buchholz | Da lief's noch rund für den FC 05: Pascal Moll hat soeben das 1:0 für die Schweinfurter erzielt.

"Unsere Wechsel haben haben noch einmal Feuer reingebracht", freute sich TSV-Coach Marcel Thallinger. Gmünder blieb zerknirscht nur die gegenteilige Erkenntnis: "Bei uns nicht. Keine Ideen, keine Power." Am Ende hätte es, wie beim 3:4 in Illertissen, ebenfalls nach Zwei-Tore-Führung, sogar noch eine Niederlage werden können. Was den Kohl kaum gefettet hätte: "In unserer Situation müssen Ergebnisse her, da reicht selbst ein Unentschieden nicht", so Gmünder, der sich nicht einmal ansatzweise darüber freuen konnte, dass der FC 05 weiterhin drei Punkte Vorsprung auf die Relegations- und vier auf die direkten Abstiegsplätze hat.

Derweil fordert Hettich vom Trainerteam "Besserung" ein: "Nichts ist in unserer Situation so wichtig wie Siege. Wir haben vor der Winterpause noch drei Spiele, davon müssen wir möglichst viele gewinnen." Als Ultimatum will er das nicht verstanden wissen, deutete aber an, dass, wenn Entscheidungen zu treffen seien, die Winterpause der richtige Zeitpunkt wäre.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer
TSV Buchbach – FC 05 Schweinfurt 2:2 (0:1)
Buchbach: Esch – Wieselsberger, Tavra, Walter, Orth (73. Ziegler) – Petrovic, Spitzer (55. Mattera) – Sztaf, Ammari, Schmit – Brucia (84. Winterling). 
Schweinfurt: Stephan – Landeck, Zeller, Mihaljevic, Engel – Billick – Kraus, (74. Spanoudakis), Böhnlein, Bazdrigiannis (60. Fery) – Moll (88. Pfarr), Jabiri (62. Schwarzholz).
Schiedsrichter: Andreas Dinger (TSV Bischofsgrün). Zuschauende: 560. Tore: 0:1 Pascal Moll (7.), 0:2 Adam Jabiri (54., Foulelfmeter), 1:2 Sammy Ammari (79.), 2:2 Lukas Winterling (85.). Gelb: Benedikt Orth, Aleksandro Petrovic, Rocco Tavra, Leon Schmit – Alexander Bazdrigiannis, Julius Landeck, Tim Kraus, Felix Schwarzholz, Georgios Spanoudakis, Nicolas Pfarr.
mib
 
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  • info@entenbaron.de
    Will den Trainer für die Misere gar nicht verurteilen, aber wenn vor der Saison davon gesprochen wird, eine Mannschaft zu formen die in der folgenden Saison um den Aufstieg mitspielen soll, hätte man nach 7-8 Spieltagen mal ein System erkennen müssen, trotz vieler verletzter Spieler, war das nie zu erkennen. Bis auf ein paar Ausnahmen traut sich kein Spieler mal etwas zu. Die Spiele die gewonnen wurden,( sah mir alle Heimspiele direkt im Stadion an ), aber überzeugend aus meiner Sicht waren 1-2 Spiele, mehr nicht. Bei der Kaderplanung wurden viele Spieler geholt, die nach Verletzungen wieder den Anschluss schaffen wollten oder sollten. Der Verein sollte vielleicht mal wieder, etwas regionaler Denken, und sich Zeit nehmen für den Aufbau einer Mannschaft mit Zukunft, die man dann mit 2-3 Spielern mit Erfahrung ergänzen kann, aber nicht jedes Jahr Radikal einen Kader planen der nie zu einem verschworenen Haufen zusammen wachsen kann.
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  • olimanufabio@web.de
    Egal wer hier Trainer ist, mit diesem Kader und diesen Torwartleistungen hast Du in der Regionalliga keinen durchschlagenden Erfolg. Ohne Jabiri (er ist ja bekanntlich nicht mehr der allerjüngste) aber nach wie vor mit Abstand der "Beste" und "Gefährlichste" , wäre diese Mannschaft völlig abgeschlagen, da kann der Trainer fussballerisches Fachwissen, Führungsstärke und pädagogisches Know How haben wie er will, mit diesem verletzungsanfälligem Kader gwinnst Du keinen Blumentopf, traurige Entwicklung beim FC O5 SW ! Wenn der Trainer jetzt das Bauernopfer für die Fehlplanungen sein soll ........ unverständlich, da müssen sich mal andere hinterfragen ... !!!
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