Dass ein Trainer seine eigene Entlassung in den Raum stellt, ist nicht alltäglich. Es überrascht im Fall von Christian Gmünder nicht: Der 42-Jährige ist ein unkomplizierter Mensch. Er sieht sich in der Verantwortung für die sportliche Schieflage beim FC 05 Schweinfurt. Und das ist gut so. Er hat Fehler gemacht: Er hat kein kontinuierliches System installiert, keine erkennbare Handschrift vermittelt. Nur: warum? Da sind die zahllosen Verletzungen. Es ist müßig, von Pech zu reden.
Akteure wie Rabold, Spanoudakis, Bazdrigiannis blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Sie hatten aber auch genauso wenig die Möglichkeit zur Entwicklung wie die vielen Spieler, die aus langen Verletzungspausen gekommen sind und nur dadurch erschwinglich waren. Vielversprechende Neuzugänge wie Cavadias, Dominic Schmidt und Sturm fielen früh langfristig aus. Der Mini-Kader erforderte ständige Verfügbarkeit auch Angeschlagener.
Ein Teufelskreislauf. Der seinen Anfang hat in überzogenen Erwartungen des Umfelds und der überambitionierten Bereitschaft, diese zu erfüllen, obgleich offenbar Mittel und Know-how nicht reichen. Und selbst wenn diese Saison als Entwicklungsphase gedacht war: Sie dient in ihrer Bruchstückhaftigkeit nicht ansatzweise dazu. Die Mannschaft wird wieder zerfallen. Dass Geschäftsführer und Hauptsponsor Markus Wolf die Ausrichtung korrigieren will, ist nur logisch.
Christian Gmünder würde aktuell bei einer Entlassung nur Bauernopfer sein. Seine Arbeit ist erst messbar, wenn der Kader halbwegs komplett eine Winter-Vorbereitung absolviert hat. Dann muss er mit diesem Personal den Abstiegskampf bestehen – schwer genug.
Der Trainer - trainiert viel zu hart.
Gehen Sie mal Ihrer journalistischen Aufgabe nach und recherchieren Sie mal bei den Spielern.
Der Trainer ist nicht tragbar!
Was war mit all den muskulären Verletzungen bei so vielen Spielern zwischendurch.
Jabiri, Böhnlein, Kraus, Billick, Zeller etc.?
Fragen Sie doch mal die Spieler und gehen Sie Ihrer Arbeit nach. Wäre deutlich sinnvoller als den schlechtesten Trainer der letzten Jahre für seine grausame Trainingsarbeit zu schützen.