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Fußball: Regionalliga Bayern
Das 1:7-Debakel des FC 05 Schweinfurt bei Hoffenheim II sorgt für Ratlosigkeit bei Trainer Christian Gmünder
In allen Belangen zeigen sich die Nullfünfer dem Südwest-Regionalligisten unterlegen. Neben Schnelligkeit fehlte den Spielern auch die geistige Frische.
Wo geht die Reise hin für den FC 05 Schweinfurt? Das Testspiel bei der TSG Hoffenheim II gab Trainer Christian Gmünder wenig erfreuliche Aufschlüsse.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Wo geht die Reise hin für den FC 05 Schweinfurt? Das Testspiel bei der TSG Hoffenheim II gab Trainer Christian Gmünder wenig erfreuliche Aufschlüsse.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 12.02.2024 02:26 Uhr

Kann der erste Test nach sechs Wochen Winterpause und anschließend zwei Wochen Vorbereitungstraining Aufschluss geben, was in der restlichen Saison folgen möge? Wenn er derart drastisch ausfällt, wohl schon. Völlig überfordert zeigte sich nämlich der FC 05 Schweinfurt als durchaus abstiegsbedrohter Tabellen-Zehnter der Fußball-Regionalliga Bayern bei der 1:7-(0:4)-Niederlage beim noch mit Titelambitionen liebäugelnden Südwest-Kollegen TSG Hoffenheim II allemal. Nicht ganz im Einklang waren dabei das Gezeigte und das Resultat – denn Letzteres hätte angesichts der grottenschlechten Vorstellung noch weitaus derber ausfallen können.

"Heute hat man den Unterschied zwischen Profifußball und Amateursport gesehen", spielte 05- Trainer Christian Gmünder nicht nur auf den Status des Vereins in der nächsten Runde an, sondern auch auf die teils völlig überzogenen Ambitionen einiger Spieler. "Das war nicht eine Klasse Unterschied, das waren zwei. So darf man sich nicht präsentieren." Oder wie es Sportleiter Robert Hettich formulierte: "Gewinner bei uns waren heute Jene, die zu Hause im Bett gelegen haben" – gemeint waren die zahlreichen Grippekranken und kurzfristig Angeschlagenen, die den Vorteil hatten, wenigstens keine Fehler gemacht zu haben.   

Auf dem blitzsauber daliegenden Rasenplatz an der Hoffenheimer Nachwuchs-Akademie in Zuzenhausen lief nämlich seltenst der Ball bei den so mut- wie ideenlosen Gästen. Gelaufen sind sie indes, die Nullfünfer – jedoch hinterher. "Alles war zu  langsam, Hoffenheim war gedanklich schneller", so Gmünder. Tor Nummer zwei und vier legten die Schweinfurter mit haarsträubenden Fehlern selbst auf, die anderen Treffer fielen viel zu leicht. Die mit überwiegend ganz jungen, aber auch vier Lizenzspielern angetretenen Hoffenheimer durften ungehindert selbst noch im Strafraum kombinieren und hatten meist drei, vier Meter um sich keinen Gegner.

Fabian Cavadias muss beim Comeback erneut verletzt raus

Den ersten Tiefschlag hatte es schon vor der Partie gegeben. Erneut fehlten zahlreiche Akteure. Und somit war die Hoffnung, diese Baustelle aus dem alten Jahr könnte sich im neuen deutlich bessern, fürs Erste vom Tisch. Neben den Langzeitverletzten und baldigen Rückkehrern hatten sich nämlich nicht nur Grippekranke wie Pascal Moll, Jannis Rabold, Nicolas Pfarr oder Marco Zietsch, sondern auch muskulär Angeschlagene wie Malik McLemore kurzfristig abgemeldet.

Und zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Fabian Cavadias. Der Rechtsverteidiger hatte nach seiner Oberschenkel-Verletzung im Testspiel beim 1.FC Nürnberg im Juli 2022 keinen Einsatz mehr und musste am Samstag bereits nach 18 Minuten raus – wieder zwickte die Sehne. "Da müssen wir jetzt die medizinische Untersuchung Anfang der Woche abwarten", so Hettich.

Der ansonsten "belustigt" feststellen durfte, dass lediglich der 38-jährige Adam Jabiri sich mit viel Leidenschaft gegen das Debakel stemmte: "Der ist doppelt so alt wie die meisten Hoffenheimer und arbeitet wie ein Junger." Bezeichnend: Er erzielte nach Schwarzholz-Vorarbeit den Ehrentreffer zum 5:1 (52.). Das war auch die einzige echte Torchance des FC 05, der auch vier A-Jugendspieler einwechselte, im gesamten Spiel.

Keine Nachverpflichtung mehr im Winter

Was bei Hettich, der eine Winterverpflichtung in der bis zum Dienstag offenen Transferperiode kategorisch ausschloss, Kopfschütteln hervorrief: "Einige hatten Pausen hinter sich, da muss man sich doch zeigen. Es geht ja auch um Plätze im Team." Derweil flüchtete sich Gmünder in Zweckoptimismus: "Ich bin mir sicher, dass die geistige Frische noch kommt."

Die Hoffenheimer schielen als Tabellensechster ja noch dezent in Richtung des auf Platz eins liegenden SSV Ulm, könnten den Rückstand bei Siegen in den zwei Nachholspielen (das erste ist am 25. Februar zum Restrunden-Auftakt beim viertplatzierten FC Homburg) auf vier Punkte reduzieren. Der Blick der Nullfünfer geht derweil in die andere Richtung: Sie starten eine Woche früher, am 18. Februar (14 Uhr), zu Hause mit dem Nachholspiel gegen den nur drei Zähler weniger aufweisenden und auf dem ersten Relegationsrang liegenden FV Illertissen – ein Sechs-Punkte-Spiel also. Bis dahin testen sie noch, jeweils um 14 Uhr in Schweinfurt, am 4. Februar gegen Bayernligist FV 04 Würzburg und am 11. Februar gegen Südwest-Regionalligist VfR Aalen.

Fußball, Testspiel, Männer

TSG Hoffenheim II – FC 05 Schweinfurt 7:1 (4:0)

Schweinfurt: Schmidt (46. Stephan) – Cavadias (18. Landeck), Billick (46. Henninger), Mihaljevic, Engel – Fery (46. Böhnlein) – Bazdrigiannis (68. Lingor), Schwarzholz (68. Spanoudakis), Kraus (77. Bäuerlein), Hadzic (77. Amthor) – Jabiri.

Tore: 1:0, 2:0 Fisnik Asllani (4., 8.), 3:0 Andu Yobel Kalati (18.), 4:0 Nick Breitenbücker (38.), 5:0 Julius Frederik Schmahl (47.), 5:1 Adam Jabiri (52.), 6:1 Julius Frederik Schmahl (59.), 7:1 Andu Yobel Klati (75.).

 
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Kommentare
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  • H. V.
    Im Prinzip ist das erste Vorbereitungsspiel nur die Fortsetzung einer bisher desolaten Saison.
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  • R. B.
    Vor der Saison wurden alle Vorbereitungsspiele, bis auf das eine gegen den FC Nürnberg gewonnen und die Stimmung von Trainer und Spielern war total optimistisch für den Start der Spielzeit 22/23. Jetzt ist es total umgekehrt und es gab gleich richtig eins auf die Mütze. Nur bin ich der Meinung, egal ob Trainer oder Spieler, alle müssen sich am Riemen reißen, wenn Sie überhaupt nochmal irgendwo im Profigeschäft unterkommen wollen, nachdem anderen diese
    schlechten Leistungen auch nicht verborgen bleiben. Viel Spaß bei der Arbeitssuche, welch ein Glück das im Fußball keine Zeugnisse oder Beurteilungen verteilt werden. Ich würde sagen " Versetzung stark gefährdet". Lassen wir uns eines besseren belehren und hoffen auf die Mannschaft für die restlichen Spiele
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