Leon Heppt ist erst 22 Jahre alt, hat aber bereits früh am ganz großen Fußballgeschäft schnuppern dürfen. Seine sportliche Heimat hat er jetzt allerdings ganz in der Nähe seines Heimatortes Augsfeld bei der DJK Dampfach gefunden. Mit der DJK möchte er in der Landesliga Nordwest in der Restrückrunde noch einmal oben angreifen.
Oft ist er auf dem Platz noch etwas zu stürmisch, gibt der Offensivspieler zu. Wenn im Angriffsspiel der DJK Dampfach "die Post abgeht", ist Heppt von den gegnerischen Abwehrspielern meist nur schwer zu stoppen. Sieben Treffer – genauso viele wie Sturmpartner Adrian Hatcher – erzielte er in seinen bis dato 16 Saisoneinsätzen.
Abstiegskampf ist für Leon Heppt kein Thema
Es hätten noch ein paar mehr Tore und Torvorlagen sein können, gibt er selbstkritisch zu. Oft fehlte es etwas an der Zielstrebigkeit in Richtung Tor. Überhaupt: die Punktausbeute gefällt ihm noch nicht ganz. Gerade gegen die Topteams ließ der Aufsteiger seinem Gusto nach zu viel liegen.
In der verbleibenden Rückrunde möchten die Dampfacher in der Tabelle weiter nach oben klettern, betont Heppt. Abstiegskampf scheint, trotz nur sechs Punkten Vorsprung auf die Relegationsplätze, gar kein Thema zu sein. "Der Trainer bereitet uns richtig gut vor. Wir wollen eine geile Rückrunde spielen." Heppt selbst fehlt derweil krankheitsbedingt, hofft aber rechtzeitig zum Start in zwei Wochen gegen die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach wieder fit zu sein.
Ein Jahr "Ausbildung" beim 1. FC Nürnberg
Die fußballerischen Qualitäten des Leon Heppt stehen außer Frage. Schon in der Jugend machte er im Trikot von Eintracht Bamberg, nach den Stationen beim Heimatverein FC Augsfeld und den TV Haßfurt, Scouts des 1. FC Nürnberg auf sich aufmerksam. In der B-Jugend wechselte er 2016 zum neunfachen Deutschen Meister.
Doch ergab sich damals nicht der zunächst in Aussicht gestellte Internatsplatz für ihn, erinnert sich Heppt zurück. Dafür waren viele Zugfahrten und viele Zugverspätungen für den Jugendlichen angesagt. Für seine Entwicklung als Fußballer sei die Zeit beim" Club", die nach einer Saison wieder endete, trotzdem der bestmögliche Schritt gewesen, schwärmt er.
Stürmer-Training bei Marek Mintal
Unter anderem auch, weil eine FCN-Legende ihm so einiges beibrachte. Die Angreifer im Team kamen nämlich in den Genuss von regelmäßigen individuellen "Stürmer-Trainings" mit dem einstigen Bundesliga-Torschützenkönig Marek Mintal.
Große Namen begegneten ihn auch auf seiner nächsten Station, bei den Würzburger Kickers. Als A-Jugendlicher trainierte er zeitweise im Zweitliga-Team unter Bernd Hollerbach mit. Es folgte der Bruch, über den Leon Heppt nicht näher sprechen wollte. Er entschied sich "bewusst aus verschiedenen Gründen" dagegen, weiter den Traum vom Profifußball zu verfolgen, sagt er dazu nur. "Ich war vom Fußball dann erstmal sehr abgeneigt, es machte mir keinen Spaß mehr. Ich fiel in ein tiefes Loch. Mit Fußball wollte ich erstmal nichts mehr zu tun haben."
Statt in der (damaligen) zweiten Mannschaft der Kickers ging es in der Saison 2020/21 beim Bayernligisten TSV Abtswind weiter. "Dort habe ich mich nicht wohlgefühlt. Das hat nicht zu mir gepasst", gibt er offen zu. "Wenn es keinen Spaß macht, bringt Fußball nichts."
Den Spaß hat er dann letztlich wieder bei der DJK Dampfach gefunden, auch wenn es dort zur Saison 2021/22 für ihn runter bis in die Bezirksliga ging. "Ziele verfolge ich natürlich auch weiterhin", sagt der Auszubildende, der in seiner Freizeit Autos und Küchen foliert und sich mit dieser Leidenschaft irgendwann selbstständig machen möchte.
Auch in der kommenden Saison stürmt er für Dampfach
"Momentan habe ich den für mich perfekten Verein. Es stimmt alles auf und neben dem Platz. So etwas findet man selten bei Vereinen – auch bei höherklassigen nicht." Vor allem der spielerische Ansatz auf dem Feld bringt ihm viel Freude. Seine Zusage für die nächste Saison hat er seinem Coach Oliver Kröner bereits gegeben. "Ich glaube der Trainer kann mir noch viel beibringen. Er versteht mich – das ist sehr wichtig."