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Fußball: Regionalliga Bayern
Trotz neuer Verletzungssorgen: Der TSV Aubstadt will in Pipinsried den kompletten Fehlstart verhindern
Nach dem 1:3 gegen Nürnberg II steht der TSV Aubstadt in Pipinsried schon unter Zugzwang. Ein weiterer Offensivspieler wird verletzungsbedingt lange fehlen.
Jannik Fippl (im Bild) spielte in der vergangenen Saison für den FC Pipinsried und kehrt am Samstag mit dem TSV Aubstadt zurück an seine alte Wirkungsstätte.
Foto: Rudi Dümpert | Jannik Fippl (im Bild) spielte in der vergangenen Saison für den FC Pipinsried und kehrt am Samstag mit dem TSV Aubstadt zurück an seine alte Wirkungsstätte.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 15.02.2024 14:30 Uhr

Die nackte, ergebnisorientierte Sichtweise der letzten drei Spiele treibt den Fans des Fußball-Regionalligisten TSV Aubstadt vor dem zweiten Saisonspiel an diesem Samstag beim FC Pipinsried (Anstoß: 17 Uhr) das nackte Grauen ins Gesicht. Da beim Fußball aber in erster Linie nun einmal Ergebnisse zählen, stehen die Resultate gegen Kickers Offenbach (0:3) und Carl Zeiss Jena (0:3) in der Vorbereitung  sowie der Saisonauftakt in der Regionalliga gegen den 1. FC Nürnberg II (1:3) für Negativdenker wie in Stein gemeißelte Menetekel. Die zweitbeste Abwehr der vergangenen Saison bekam neun Gegentore, der fünftbeste Angriff erzielte einen einzigen Treffer.

Unnötige Gegentore läuten die Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg II ein

Optimisten sahen in den Spielverläufen wenigstens phasenweise, dass Cheftrainer Victor Kleinhenz und Co-Trainer André Betz ihre im Gros unveränderte Truppe schon wieder in die Spur der vergangenen Saison bringen würde. Zudem seien die Gegner vom Feinsten gewesen: Der Topfavorit der Regionalliga Südwest, der Vorsaison-Zweite der Regionalliga Nord-Ost und ein ernsthafter Mitfavorit der Regionalliga Bayern.

Hinzu kam, dass die Aubstädter die ersten 35 Minuten der neuen Saison mit Bravour absolvierten, völlig verdient, weil effektiv, besonnen bis aggressiv agierend 1:0 führten. Würde man noch die absolut vermeidbaren Gegentore zum 1:1 und 1:2 abziehen, wäre wahrscheinlich auch der dritte Gegentreffer nicht gefallen. An diesem Samstag hat der TSV Aubstadt im Dachauer Hinterland die schnelle Gelegenheit, die Relationen zurecht zu rücken und die Schreckgespenster zu verjagen, die einen Fehlstart befürchten lassen.

Der Dorfclub aus Pipinsried hat sein Auftaktspiel ebenfalls verloren, 0:1 bei Greuther-Fürth II. An das Hinspiel der vergangenen Saison dürfte vor allem Patrick Hofmann lebenslange Erinnerungen haben. Beim 4:1 in Aubstadt erzielte er alle vier Treffer. Im Rückspiel zeigte die Elf des damaligen Trainers Andy Pummer auf mehrfache Weise, dass sie zurückschlagen kann. Sie drehte zwei Rückstände zu einem 3:2-Sieg. Zwei der drei Torschützen stehen mittlerweile aber nicht mehr im Kader. Jannik Fippl ist zum TSV Aubstadt gewechselt und Albano Gashi hat sich dem Drittliga-Absteiger Türkgücü München angeschlossen.

Pipinsried befindet sich nach der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte im Umbruch

Insgesamt hatten die Pipinsrieder zwölf Abgänge zu verzeichnen, dem 14 Neuzugänge gegenüber stehen. Obwohl der FC Pipinsried mit Rang 13 historisch gesehen die beste Platzierung der Vereinsgeschichte erzielt hat, gab es einen totalen Umbruch. Neuer Spieler-Trainer ist Nikola Jelisic, zusammen mit Miljan Prijovic. "Es war eine finanzielle Vernunft-Entscheidung", erklärt der Sportliche Leiter Tarik Sarisakal. Er habe Bauchschmerzen vor dem Saisonstart gehabt, "weil die Weiterentwicklung der jungen Spieler Zeit braucht, die man in der Regionalliga nicht hat." Die Routiniers Nikola Jelisic und Matthew Durrans sind noch verletzt, womöglich auch Neuzugang Belmin Idrizovic.

So unterschiedlich beide Vereine zwischen den Runden agierten, so ähnlich verlief ihr Auftaktspiel. Auch Pipinsried verlor in Fürth völlig unnötig: Durch ein sehr kurioses Eigentor aus 25 Metern, einen verschossenen Elfer und einen Pfostenschuss. "Meine Jungs haben zum Auftakt alles richtig gemacht, was sie in der Vorbereitung falsch gemacht hatten", nahm sie Jelisic in Schutz. "Es war von der ersten bis zur letzten Minute ein unverdientes Ergebnis. Ich bin stolz auf sie."

Töne, die auch von Victor Kleinhenz zu hören sind, wenn er über ein Ergebnis hinaus mit seiner Mannschaft zufrieden ist. "Wir hatten richtig gute Trainingseinheiten am Montag und Dienstag mit viel Zug drin, haben uns am Donnerstag noch speziell auf den Gegner vorbereitet. Spieler, die zuletzt von der Bank kamen, haben sich richtig aufgedrängt und auch der Rest einen sehr guten Eindruck gemacht."

Neuzugang Jannik Fippl kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück

Ein Trauma sei nicht zurück geblieben, aber ein Schock über die Verletzung des Neuzugangs Marvin Weiß, dessen Außenband bei einem Foul des Gegners gerissen ist. "Er wird uns mindestens drei Monate fehlen. Das ist sehr schade, weil er in der Vorbereitung und nach seiner Einwechslung gegen Nürnberg sein Riesen-Potenzial gezeigt hat." Die Verletzungen von Christian Köttler und Marcel Volkmuth seien hingegen weniger schlimm. "Ein Risiko werden wir aber nicht eingehen", so Kleinhenz.

Ob Jannik Fippl bei seiner Rückkehr nach Pipinsried zum Einsatz kommt, wollte Kleinhenz offen lassen. "Jannik ist ein Pfundskerl, der sich, ebenso wie alle Neuen, in der Mannschaft sehr gut integriert hat. Das zeigt den Charakter unserer Truppe, wie sie die Neuzugänge wieder integriert hat, obwohl der Konkurrenzkampf da ein Stück weit neu angeheizt wird. Jannik hat einen starken Spielaufbau und ist der einzige Linksfuß von den vier Innenverteidigern." Kleinhenz' Ziel in Pipinsried: "Wir wollen mehr Torchancen kreieren als gegen den Club. Da sind aber alle Spieler gefragt. Wenn wir einen Christopher Bieber vorne drin haben und es kommen drei Flanken, davon keine auf seinen Kopf, dann ist das einfach zu wenig."

 
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