Nach der 0:3-Niederlage gegen die Kickers Offenbach in der Vorwoche hat der TSV Aubstadt auch sein letztes Vorbereitungsspiel vor dem Saisonstart in der Regionalliga Bayern am kommenden Wochenende verloren. Gegen den ambitionierten Nordost-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena mussten sich die Aubstädter am Samstagnachmittag im thüringischen Obermaßfeld vor 600 Zuschauenden erneut mit 0:3 (0:1) geschlagen geben.
Kein Wunder, dass TSV-Trainer Victor Kleinhenz unmittelbar nach Schlusspfiff mit seinen Co-Trainern André Betz und Christopher Bieber einiges zu besprechen hatte. Im Mittelpunkt der Analyse stand dabei einmal mehr das beherrschende Thema der gesamten Vorbereitung: die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive.
Der TSV Aubstadt bleibt zum Ende der Vorbereitung 180 Minuten lang torlos
Dieses Manko konnte in den ersten Testspielen gegen Landes- und Bayernligisten zum Teil noch kaschiert werden. In den Härtetests gegen Offenbach und Jena wurde der langzeitverletzte Michael Dellinger dafür umso mehr vermisst. 180 Minuten ohne eigenen Torerfolg sorgen jedenfalls nicht dafür, dass man mit einem guten Gefühl in das erste Saisonspiel kommenden Samstag gegen den 1. FC Nürnberg gehen wird. "Gestört hat mich heute vor allem, dass bei uns oft die letzte Entschlossenheit gefehlt hat", sagte Kleinhenz.
Dennoch sah der Aubstädter Trainer auch Positives bei der Generalprobe gegen Jena. Im Vergleich zur Vorwoche, als der TSV Aubstadt von den Kickers Offenbach in der ersten Halbzeit förmlich überrannt worden war, gestalteten die Grabfelder das Geschehen diesmal nämlich deutlich ausgeglichener. "Ich finde, dass das Ergebnis deutlich zu hoch ausgefallen ist", sagte Kleinhenz und hatte mit dieser Annahme durchaus Recht.
Christopher Bieber vergibt freistehend die mögliche Führung
In den ersten 20 Minuten hatte Aubstadt sogar ein wenig mehr Ballbesitz als der FC Carl Zeiss Jena, der allerdings auch erst in drei Wochen mit dem DFB-Pokal-Spiel gegen den VfL Wolfsburg in die neue Saison startet. Die ersten Torchancen hatten dennoch die Thüringer. Nachdem TSV-Keeper Lukas Wenzel einen Flankenball unterlaufen hatte, machte er seinen Fehler mit einer Faustabwehr gegen Pasqual Verkamps Schuss aus kurzer Distanz direkt wieder gut (5.). Eine Minute später war Wenzel ebenfalls zur Stelle und drehte einen Schuss von Jonathan Muiomo sehenswert um den Pfosten.
Auch Aubstadt tauchte in der Anfangsphase das ein oder andere Mal gefährlich im Jenaer Strafraum auf. Auffällig dabei, dass der Pass in die Schnittstelle der FCC-Abwehr oft einen Abnehmer fand. Doch sowohl Patrick Hofmann als auch Joshua Endres wurden in aussichtsreicher Position gerade noch abgedrängt. Die größte Chance zum Führungstor hatte Christopher Bieber, der nach einem schönen Spielzug den Ball aus kurzer Distanz in die Arme von Jena-Keeper Kevin Kunz köpfte (12.).
Victor Kleinhenz sieht Fortschritte bei der Spielanlage
"Bei der Spielanlage habe ich deutlich Fortschritte gesehen", lobte Kleinhenz. Sein Plan, mit Joshua Endres einen zweiten Stürmer neben Bieber aufzubieten, ging durchaus auf. Was fehlte war die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Wie man Fehler eiskalt bestraft, zeigte auf der anderen Seite Justin Petermann. Bei einem langen Ball war die Aubstädter Defensive kurz nicht im Bilde und schon stand es 0:1 (25.).
Während die Thüringer zu Beginn der zweiten Halbzeit munter wechselten, schickte Victor Kleinhenz mit Max Schebak und Jannik Fippl zunächst nur zwei frische Kräfte auf den Platz. Ein Fingerzeig dafür, dass die Startformation für das kommende Wochenende so gut wie stehen dürfte. In der stand in Obermaßfeld übrigens kein einziger der fünf Neuzugänge. Die sammelten erst im Laufe der zweiten 45 Minuten Spielpraxis.
Nachlässigkeiten in der Aubstädter Defensive bestraft Jena sofort
Aubstadt gestaltete das Geschehen zwar weiter ausgeglichen, jubeln durften aber wieder nur die Jenaer. Nachdem Elias Artur Rosner nach einer Stunde auf 2:0 erhöht hatte, legte Steffen Behr in der Schlussphase mit einem Querschläger im eigenen Strafraum Justin Petermann das 0:3 auch noch auf. "In der Defensive haben wir zu oft die riskante Lösung gewählt", kritisierte Kleinhenz. Da in der zweiten Halbzeit Hofmann und Schebak weitere gute Chancen ungenutzt ließen, blieb der TSV Aubstadt im zweiten Spiel in Folge ohne Torerfolg.
"Ich bin dennoch optimistisch, dass wir in der letzten Trainingswoche den Schalter noch umlegen können und gegen Nürnberg erfolgreich in die Saison starten werden", sagte Kleinhenz. Dass bis dahin noch ein Neuzugang für die Offensive den Weg nach Aubstadt finden wird, glaubt der TSV-Trainer allerdings nicht. Und so ruhen die Hoffnungen in erster Linie auf Routinier Christopher Bieber, der laut Kleinhenz für die erste Elf gesetzt sein wird.