Der Rückblick auf die bisherige Saison in der Fußball-Kreisliga Rhön ist geprägt von wenigen zufriedenen Trainern, die aber allesamt optimistisch die restlichen Spiele angehen. Fast alle halten die Frage nach dem kommenden Meister bereits entschieden. "Der TSV Aubstadt II wird nicht mehr vom Thron zu stoßen sein", meint Sulzthals Coach Thomas Pfeuffer stellvertretend für seine Kollegen. Viele neue Trainergesichter wird es in der kommenden Saison in der Kreisliga Rhön nach aktuellem Stand nicht geben. Ein Großteil der Vereine hat die Verträge mit ihren Trainern bereits verlängert, bei anderen laufen die Gespräche aktuell. Ein Überblick über die personelle Situation bei den Vereinen aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld.
TSV Aubstadt II
Mit 40 Punkten überwintert der Aufsteiger auf dem ersten Platz und hat beste Chancen, in die Bezirksliga durchzumarschieren. TSV-Trainer Julian Grell nimmt die Rolle des Meisterschaftsfavoriten gerne an. "Obwohl wir gerade erst aufgestiegen sind, wollen wir schon oben mitspielen." Den Meistertitel hält er allerdings keineswegs für gesichert. "Da müssen wir noch einiges tun. Meine Spieler werden von Woche zu Woche auf ihre Bezirksligatauglichkeit getestet werden und können diese Prüfungen nur bestehen, wenn sie konzentriert und engagiert weiterarbeiten".
Personell hat sich bei der Regionalliga-Reserve wenig getan. Bis auf Ali Rezai, der sich in der Winterpause der FT Schweinfurt angeschlossen hat, bleibt der Kader zusammen. Anfang April soll Innenverteidiger Jannik Lurz nach überstandenem Kreuzbandriss wieder einsatzfähig sein. Das Trainerduo Julian Grell und David Noack hat seinen Vertrag bereits verlängert.
FC Strahlungen
Zu den Verfolgern des Tabellenführers gehört der FC Strahlungen, (3./32 Punkte), der gerne wieder einmal Bezirksligaluft schnuppern will. "Was kein Ding der Unmöglichkeit ist, wenn die Mannschaft ihr Potenzial abruft und die mögliche Relegationsrunde übersteht", meint FC-Abteilungsleiter Tobias Schneider. In personeller Hinsicht bedeutet die schwere Knieverletzung von Manuel Kleinhenz, "der erst in der nächsten Saison wieder auflaufen kann", einen herben Verlust.
Dafür dürften die zuletzt fehlenden Tim Krais und Martin Schölzke dem Trainerduo Benedikt Bötsch und Daniel Leicht wieder zur Verfügung stehen. Bötsch will in der nächsten Saison etwas kürzertreten, Daniel Leicht wird dann von Mannschaftskapitän Marco Nöth beim Coaching unterstützt.
SG Urspringen-Sondheim/Rhön
Den Trainer während der Saison schon gewechselt hat die SG Urspringen-Sondheim/Rhön (7./21) - und das, obwohl die Mannschaft eine gute Hinrunde gespielt hat und im Vergleich zu den Vorjahren bereits ein ordentliches Polster auf die Abstiegszone besitzt. Spielertrainer Markus Herbert wollte allerdings schon Ende der vergangenen Saison sein Amt niederlegen, ließ sich aber nach vergeblicher Suche nach einem Nachfolger noch einmal für ein halbes Jahr überreden. "Nach monatelanger Suche konnten wir die Nachfolgefrage endlich klären", freut sich Urspringens Abteilungsleiter Marcel Hey.
Mit Jan Harich wurde ein in Rhöner Fußballkreisen recht unbekanntes Gesicht verpflichtet. Trotz seiner erst 20 Jahren traut ihm die Vereinsführung eine erfolgreiche Arbeit zu. "Wir hoffen, dass er, der erst einmal mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet ist, uns eine Zittersaison erspart", so Hey. Die SG vermeldet mit Henrik Schmidt einen Spielerabgang in Richtung SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen.
TSV-DJK Wülfershausen
Knapp hinter den Rhönern platziert ist der TSV-DJK Wülfershausen (9./20). Zufrieden ist Coach Bernd Knahn, der mit einem Vertrag bis Sommer 2024 ausgestattet ist, trotzdem nicht. "Es wäre nach einem guten Saisonstart mehr möglich gewesen. Doch unsere schwache Defensivarbeit mit schon 39 Gegentreffern hat uns eine bessere Platzierung vermasselt." Seine Mannen leben vielmehr von der Offensive (viertbester Angriff der Liga).
Folgerichtig liegt Knahns Fokus in der bereits vor längerem gestarteten Vorbereitung auf der Verbesserung der Abwehrarbeit. "Die vorwiegend jungen Spieler ziehen mit. Der unverändert gebliebene Kader soll sich zügig den Klassenerhalt sichern", hofft Knahn.
TSV Bad Königshofen
Das Sorgenkind aus Landkreissicht ist derzeit der TSV Bad Königshofen (14./12), wo nicht nur Trainer Alexander Leicht mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen war. Diese Erwartungen wurden zunächst erfüllt, "doch nach ersten erfolgreichen Spielen haben wir trotz meist ausgeglichenem Spielverlauf viele unglückliche Niederlagen kassiert, weswegen ich mit unserer Tabellensituation natürlich nicht zufrieden sein kann".
Verantwortlich für die unerquickliche Situation ist seiner Ansicht nach eine Verletzungsmisere sowie fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Hoffnungsvoll stimmt ihn, dass das rettende Ufer nicht weit weg ist und dass einige zuletzt nicht einsatzfähige Akteure wieder zur Verfügung stehen. Darüber hinaus vermeldet der TSV mit Florian Mangold, der zuletzt beim Bezirksligisten SV Rödelmaier aktiv war, einen Rückkehrer. Gespräche über eine Vertragsverlängerung von Trainer Alexander Leicht laufen in den nächsten Tagen an.
Bei den Teams aus dem Landkreis Bad Kissingen gab es in der Winterpause ebenfalls kaum Veränderungen. Die Trainer Alexander Schott (FC Rottershausen), Frank Halbig (SG Oerlenbach/Ebenhausen), Sebastian Heinlein (FC Untererthal), Benjamin Kaufmann (FV Rannungen/Pfändhausen/Holzhausen), Hans-Jürgen Storch (SV Riedenberg) und Dominic Hugo (FC Thulba) werden auch in der Saison 2023/24 den Dirigentenstab innehaben.
Bei den anderen Klubs laufen noch die Vertragsverhandlungen, lediglich der FC Reichenbach/Burglauer/Windheim hat für die neue Saison mit David Böhm einen Nachfolger für Sven Ludsteck verpflichtet.