Während sich die Regionalliga-Fußballer des TSV Aubstadt am vergangenen Wochenende im Kurztraininslager in Geiselwind auf die am 22. Juli beginnende neue Saison vorbereitet haben, wurden zu Hause im Aubstädter Sportheim die außersportlichen Weichen für die Zukunft gestellt. Gut 20 stimmberechtigte Mitglieder kamen am Samstagabend zu einer außerordentlich einberufenen Generalversammlung zusammen. Das zentrale Thema der überschaubaren Tagesordnung: die Ausgliederung der ersten Mannschaft aus dem Verein in eine noch zu gründende GmbH.
Ausgliederung der ersten Mannschaft eine Folge der Razzia im Mai
"Aufgrund der aktuellen Entwicklung ist es zwingend notwendig, den Spielbetrieb der ersten Mannschaft aus dem Verein auszugliedern", erklärte TSV-Vorsitzender Herbert Köhler, ohne die Razzia im Mai direkt anzusprechen. Doch auch so wusste jeder im TSV-Sportheim, was mit den aktuellen Entwicklungen gemeint ist.
Am 25. Mai hatten rund 270 Beamtinnen und Beamte des Hauptzollamts Schweinfurt bei mehreren Privatpersonen und auf dem Sportgelände des TSV Aubstadt eine Razzia durchgeführt. Auch Herbert Köhler war damals um 6.30 Uhr zu Hause im Schlafzimmer überrascht worden. Laut einer Erklärung des Zolls am Tag der Durchsuchungen sei bei der Staatsanwaltschaft Würzburg ein Verfahren gegen einen Beschuldigten eines Fußball-Regionalligisten wegen des Verdachts auf Schwarzlohnzahlungen anhängig.
Neue Erkenntnisse über das weiterhin laufende Ermittlungsverfahren gebe es aktuell nicht, hatte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach von der Staatsanwaltschaft Würzburg vor knapp einer Woche auf Anfrage dieser Redaktion mitgeteilt. Köhler konnte am Samstagabend ebenfalls keine neuen Details nennen. "Die Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine GmbH hat auch nichts mit dem aktuellen Verfahren zu tun, sondern ist eine Weichenstellung für die Zukunft", erklärte er.
Nach aktuellem Stand würden bei Verfehlungen jeglicher Art noch der Verein beziehungsweise Herbert Köhler als Vorsitzender haften. Unter diesen Umständen in Zukunft wieder einen ehrenamtlichen Vorsitzenden beim TSV Aubstadt zu finden, dürfte äußerst kompliziert werden. Ein großer Vorteil einer GmbH ist, dass die Gesellschafter für Verbindlichkeiten der Gesellschaft nicht persönlich haften.
Köhler verwies auf ambitionierte Vereine aus der Umgebung wie den Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen oder den Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt, die die Ausgliederung ihrer ersten Mannschaft bereits vor Jahren vorgenommen haben.
Antrag über eine mögliche Kreditaufnahme wird einstimmig angenommen
Ohne Gegenstimme stimmten die Mitglieder schließlich dem Vorschlag zu, mit den Vorbereitungen zur Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine GmbH zu beginnen. Nähere Details wie ein noch zu bestimmender Geschäftsführer konnte Köhler auf Nachfrage eines Mitgliedes zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht nennen.
Ebenfalls einstimmig angenommen wurde der Antrag über eine mögliche Kreditaufnahme. "Es besteht die Möglichkeit, dass dem TSV Aubstadt Strafzahlungen drohen. Diese müssten durch eine Kreditaufnahme gedeckt werden", erläuterte Köhler. Über die Höhe der möglichen Strafzahlungen könne er aktuell ebenfalls noch nichts sagen, erklärte der Vorsitzende nach einer entsprechenden Zwischenfrage aus der Versammlung.
Der TSV Aubstadt stellt hier womöglich die Weichen für die Zukunft und das finde ich einen sehr cleveren Schachzug.
Ich freue mich mal wieder ein Spiel in Aubstadt live zu verfolgen.
Ist das schon ein Schuldeingeständnis? So etwas sagt man doch auf keinen Fall wenn man ein absolut reines Gewissen hat!
Was der Satzteil "es besteht die Möglichkeit" bedeutet würde mich interessieren. Hofft man darauf, dass die Ermittlungsbehörden nur an der Oberfläche kratzen und nichts finden?
Ich dachte da ist nichts ...🫢
Shit-Storm in 1, 2, 3......