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Tischtennis: Bundesliga
Ein überragender Kilian Ort führt den TSV Bad Königshofen zum Sieg beim 1. FC Saarbrücken
3:1 gegen Patrick Franziska, 3:0 gegen Tomas Polansky: Kilian Ort erweist sich für seinen Klub als wahre Nummer 1 und macht in eigener Sache auf sich aufmerksam.
Kilian Ort (im Bild) vom Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen gewann beim Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken zwei Einzel.
Foto: Rudi Dümpert | Kilian Ort (im Bild) vom Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen gewann beim Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken zwei Einzel.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 11.02.2024 03:26 Uhr

Das ist Stoff, aus dem beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen Helden gemacht werden. Ob das denn keine Sensation ist, wenn die Mannschaft, die vier Tage vorher beim 3:2-Erfolg gegen den TTC Grenzau noch nahe den Abgründen der Liga taumelte, beim Vizemeister 1. FC Saarbrücken einen 3:1-Sieg nach 0:1-Rückstand holt?

Diese Bad Königshöfer, deren Martin Allegro am Donnerstag in Belgien an der Hüfte operiert wurde. Und deren japanischer Königstranfer Yukiya Uda aus verschiedenen Gründen erst in einem der sechs Spiele dabei war und erneut fehlte. Deren Bastian Steger zuletzt mehr Zeit auf der Liege beim Physiotherapeuten als an der Platte verbrachte.

Dass die im Vorfeld der Partie geäußerte Meinung des ehemaligen Bad Königshöfers Darko Jorgic von seinem Ex-Verein noch einmal um etliche Punkte anstieg, steht außer Frage. Er selber war von Trainer Wang Zi auf die Ersatzbank verbannt worden. Vielleicht, weil er in der vergangenen Saison von Kilian Ort 3:0 geschlagen worden war.

Der Tscheche Tomas Polansky, der noch nie ein Einzel gegen einen Bad Königshöfer verloren hatte, schlug zum Auftakt Filip Zeljko mit 3:1. Die Trainer überraschten sich gegenseitig bei der Positionierung: Zeljko rückte nach dem Willen von TSV-Coach Koji Itagaki von 1 auf 2, Polansky von 3 auf 1.

Kilian Ort gleicht mit einem Sieg gegen Patrick Franziska für den TSV Bad Königshofen aus

Kilian Ort ging bei 0:1-Rückstand als der neue TSV-Einser in die Box und erwies sich in überragender Manier als eine wahrliche Nummer 1, als Leader im ureigenen Sinn. Sein Gegner war immerhin die Nummer 14 der aktuellen Weltrangliste, Patrick Franziska. Es war das Spiel der kurzen Ballwechsel, mit der ganzen Bandbreite taktischer und technischer Kniffe, zumal sich beide von vielen Lehrgängen des Nationalkaders bestens kennen.

Und für Kilian Ort war es schlichtweg die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, was den engeren Kandidatenkreis für Olympia 2024 betrifft. Er nutzte sie: und wie! Hoch konzentriert setzte er taktisch konsequent seinen Matchplan um. Nach seinem 3:1-Sieg ging man mit 1:1 in die Pause. In der Bad Königshofens Manager Andy Albert so was von überzeugt davon war, "dass wir zum ersten Mal hier in Saarbrücken gewinnen werden. Ich genieße es einfach, egal wie es ausgeht".

Es folgte nach seiner Krankheits- und Verletzungspause das grandiose Comeback von Bastian Steger, die Mischung von innerer Ruhe und Balance einerseits, mit Aggressivität und jugendlicher Spritzigkeit und Beweglichkeit andererseits. Als ob die 41 Jahre spurlos an ihm vorübergingen. Gegen den Belgier Cedric Nuytinck konnte ihn nicht einmal das Gezerre um dessen beschädigten Schläger von der Rolle bringen. Den ersten Satz gab er noch unglücklich mit 11:13 ab. Dann war er nicht mehr zu halten, gewann 3:1 und brachte sein Team 2:1 in Führung.

Nach den Siegen gegen Grenzau und Saarbrücken: Bastian Steger spricht von "super Woche"

Gäbe es ein Schlussdoppel, dann diesmal ohne Ort und ohne Allegro? Oder würde Ort alles selber regeln? Steger, er spielte selber von 2010 bis 2014 für Saarbrücken, zeigte sich von der Tagesform seines Mitspielers beeindruckt: Um gegen Franziska zu gewinnen, müsse "man schon extrem gut spielen. Der schafft auch den Polansky".

Kilian Ort spielte an diesem Freitagabend wirklich überragend, zerlegte auch den Tschechen mit 11:3, 11:9, 11:8 und führte sein Team zum ersten Sieg in Saarbrücken. Was Bastian Steger zur Wochenbilanz animierte: "Es war eine super Woche mit zwei Siegen in vier Tagen. Jetzt können wir etwas entspannter ins Spiel gegen den deutschen Meister Borussia Düsseldorf gehen." Der gastiert am Sonntag, 27. November in Bad Königshofen.

Ergebnisse

Tomas Polansky – Filip Zeljko 3:1 (10:12, 11:7, 11:8, 11:8)

Patrick Franziska – Kilian Ort 1:3 (8:11, 11:9, 12:14, 9:11)

Cedric Nuytinck – Bastian Steger 1:3 (13:11, 10:12, 4:11, 9:11)

Polansky – Ort 0:3 (3:11, 9:11, 8:11)

 
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