Was war doch dieser Montagabend in der Shakehands-Arena mit dem 3:2-Sieg gegen den TTC Grenzau nicht nur magisch. Er hätte auch tragisch ausgehen und ebensolche Folgen für die nähere Zukunft des Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen haben können, wenn die drei Wenns nicht so positiv gelungen wären. Wenn Kilian Ort nicht der Anschluss gelungen wäre, wenn Filip Zeljko nicht den Sieg über Yi-Hsin Feng geschafft und wenn das Doppel Ort/Allegro nicht so furios aufgetrumpft hätte.
"Vorletzter wären wir gewesen", atmete der TSV-Manager Andy Albert tief durch, "und dann nach Saarbrücken und gegen Düsseldorf." Es war Schadensbegrenzung im Vorfeld dieser Partie am Freitagabend (Beginn: 19 Uhr) beim deutschen Vizemeister 1. FC Saarbrücken auf jeden Fall. Der freie Fall, sollten die beiden Größen des deutschen Tischtennis denn wirklich zu groß sein für den TSV Bad Königshofen, wäre nicht gar so tief und reparabel.
Der 1. FC Saarbrücken hat den Hallo-Wach-Ruf bereits im ersten Spiel gehört, unterlag – gegen Grenzau – und antwortete mit vier Siegen in Folge. Der Trainer Wang Zhi hat die freie Auswahl für sein Trio unter Patrick Franziska (30), dem Ex-Königshöfer Darko Jorgic (24), Cedric Nuytink (29), Tomas Polansky (24) und Jin Takuya (29).
Beim WTT-Turnier in Slowenien fehlten Darko Jorgic nur ein paar Punkte zum Sieg
Darko Jorgic, vor sechs Jahren Bad Königshöfer, bescheinigt sich selber eine "derzeit sehr gute Form, schon bei der WM in China, erst recht beim WTT-Turnier letzte Woche in Slowenien. Ich war im Finale ein paar Bälle weg von einem großen Titel. Aber jetzt schaue ich nur noch nach vorne." Mit seiner Mannschaft zählt Jorgic wie jedes Jahr zu den Top-Favoriten auf die deutsche Meisterschaft, so weit will er aber derzeit noch nicht denken: "Wir sind ein großes Team und haben einen großen Teamspirit. Wir fokussieren uns - nach Grenzau - auf jedes einzelne Match. Die Play-offs sind unser erstes Ziel. Dann sehen wir weiter."
Über seinen Ex-Verein TSV Bad Königshofen weiß Darko Jorgic: "Wir wissen, wie stark ihre einzelnen Spieler sind, aber auch wie sie spielen. Deshalb wollen wir Druck auf sie ausüben. Jeder muss 100 Prozent an den Tisch bringen. Ich denke, es wird ein enges, für die Zuschauer interessantes Match und wir werden alles geben müssen, sie zu schlagen und unsere Serie auf 5:0 auszubauen. Ich hoffe, wir werden besser abschneiden als bei unserer Niederlage letzte Saison in Bad Königshofen."
Jorgic sagt, er beobachte aus der Ferne die Entwicklung dieser TSV-Mannschaft, habe noch mehrere Kontakte und komme immer wieder gern nach Bad Königshofen: "Es war gewissermaßen das Sprungbrett für mich und ich bin heute noch dankbar für das Vertrauen und die Chance, die sie mir als jungen Kerl gegeben haben. Das werde ich nie vergessen."
Kilian Ort vom TSV Bad Königshofen: "Wir sind sowieso schon Außenseiter"
Bei Jorgics ehemaligem Mannschaftskameraden Kilian Ort schwingt noch viel Genugtuung über den vergangenen Montag nach: "Es war ein super Abend für uns und die Fans. Besonders gefreut haben wir uns über die 500 Fans, auch wenn es nicht gegen Düsseldorf oder Saarbrücken ging."
Dann gibt sich der 26-Jährige besorgt: "Für Freitag müssen wir schauen, dass wir überhaupt drei Leute zusammenkriegen. Yukiya Uda ist ja noch nicht da, Martin Allegro wurde am Donnerstag an der Hüfte operiert. Da bleiben nur noch drei übrig, und bei Bastian Steger sieht es leider nicht so gut aus. Dabei sind wir sowieso schon der Außenseiter." In Saarbrücken habe der TSV "in der TTBL noch nie was geholt. Die haben sehr viele Möglichkeiten, unsere sind limitiert."