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Fußball: Regionalliga Bayern
Der TSV Aubstadt will gegen Türkgücü München auch zuhause das Auswärtsgesicht zeigen
Nach vier Spieltagen wartet der TSV Aubstadt noch immer auf den ersten Heimsieg der Saison. Wie der gegen Drittliga-Absteiger Türkgücü München gelingen soll.
Max Schebak (oben) wurde in Ansbach eingewechselt und bereitete mit einer Energieleistung das Siegtor in der Nachspielzeit vor. Auch gegen Türkgücü München steht er wieder im Aufgebot.
Foto: Rudi Dümpert | Max Schebak (oben) wurde in Ansbach eingewechselt und bereitete mit einer Energieleistung das Siegtor in der Nachspielzeit vor. Auch gegen Türkgücü München steht er wieder im Aufgebot.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:59 Uhr

Mit dem Drittliga-Absteiger Türkgücü München gastiert an diesem Samstag um 17 Uhr erneut eine unter Vollprofi-Bedingungen arbeitende Mannschaft in der NGN-Arena des TSV Aubstadt. Wobei die Einheimischen im dritten Anlauf endlich den ersten Heimsieg in der Regionalliga Bayern feiern wollen. Von den Bedingungen allein eigentlich ein eher aussichtsloses Unterfangen. Schließlich trifft das TSV-Trainerteam seine Spieler im Normalfall drei Mal die Woche zu einer Trainingseinheit, während Teams wie Türkgücü durchschnittlich zehn Mal trainieren.

Das Große Plus des TSV Aubstadt ist der Teamgeist

Wie man dennoch Schritt halten könne als Feierabendfußballer in dieser vierthöchsten Liga? Schon Ex-Trainer Josef Francic hatte einst erklärt: "Indem wir die Zeit intensiver nutzen." Dies kann der aktuelle Coach Victor Kleinhenz nur bestätigen. Und dann gebe es da noch die Mannschaft im ureigenen Sinn, den Teamgeist, der Berge versetzen kann. Davon hat man in Aubstadt traditionell im Füllhorn, wobei nicht nur immer wieder davon gesprochen, sondern er auch bei jeder Gelegenheit umgesetzt wird. Ob beim Training, bei den oft stundenlangen An- und Rückreisen bei Auswärtsspielen und letztlich dort, wo dieser Teamgeist auf dem Prüfstand steht, im Spiel.

Diesbezüglich haben es die Aubstädter Kicker in diesem vergleichsweise familiären Umfeld des Dorfclubs auch ein Stück leichter als Profiteams aus den Großstädten. Vielleicht geht dieser Teamgeist aber auch leichter, wenn man sich nicht täglich sieht. Besonders dann, wenn das Gerüst einer Mannschaft über die Jahre wachsen kann und nur punktuell, positionsbezogen verändert wird. Die Typen und Charaktere müssen natürlich passen. Dafür gesorgt werden kann bei den Sondierungen und Gesprächen sowie durch die Art der Personalführung. Und da ist Aubstadt besonders gut aufgestellt.

Personeller Umbruch ist bei Türkgücü München ein Dauerthema

Dies alles soll nicht heißen soll, dass es bei bei Türkgücü nicht weit her ist mit dem Teamgeist. Auch nicht, wenn man die jüngere Geschichte dieses jungen Vereins durchleuchtet, der sein letztes Spiel in Aubstadt im Toto-Pokal verloren hat. Rekordverdächtig ist allerdings die Fluktuation im Kader in den vergangenen Jahren. Aus diversen Gründen wurde fast jedes Jahr komplett durch gewechselt. Vor dieser Saison trennte man sich von 30 Spielern und verpflichtete 30 neue, darunter 23 mit deutscher Staatsbürgerschaft. Umbruch, von dem andernorts hin und wieder gesprochen wird, ist hier Dauerzustand. Zur Ruhe kommen, sich trotz zehn Trainingseinheiten wirklich gut kennen lernen: Das alles lässt sich mit noch so viel Geld nicht erreichen.

Apropos Geld: An dem 1975 gegründeten Verein lassen sich Insolvenzen bei Vereinen erklären. Als der SV Türk Gücü München 2001 erstmals betroffen war, machte der SV Türkgücü München weiter. Verband und Verein kommunizieren mehr als andere. Wobei bisher immer eine Lösung gefunden wurde, ob es um das Thema Grünwalder Stadion und Olympiastadion ging oder um die vorzeitige Erklärung als Tabellenführer zum Regionalliga-Meister und Drittliga-Aufsteiger. Auch dass es nach der erneuten Insolvenz und Einstellung des Spielbetriebs mitten in der Saison 2022 in der Regionalliga weitergeht, ist so selbstverständlich nicht.

Und wenn im August der Rasen eines Spielfelds geschont werden muss, wie geschehen am Mittwochabend, wird das Spiel gegen Fürth II eben in den September verlegt. Folge: Keine englische Woche, nicht gerade ein Nachteil. Für Victor Kleinhenz sind das alles keine Themen. Rein sportlich "weiß ich aber auch sehr wenig, weil es eine total neue Elf ist". Das einzige, was ihm bekannt sei, ist das Wappen auf dem Trikot.

"Der Kader wurde aber so zusammengestellt, dass es von der Qualität her eine Mannschaft mit Potenzial ist, unter den ersten Sechs raus zu kommen. Sie haben ambitionierte Spieler aus unteren Klassen geholt, aber auch sehr viele, die schon Regionalliga-Niveau nachgewiesen haben." Kleinhenz geht sogar davon aus, dass sie "durch den vielen Gegenwind, den sie bekommen haben, eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickelt haben, wie die ersten Spiele gezeigt haben. Das macht es natürlich zu einer spannenden Aufgabe."

Patrick Hofmann wird dem TSV Aubstadt wohl auch gegen Türkgücü fehlen

Die Reaktionen nach den etwas schwächeren Heimauftritten gegen Nürnberg II (1:3) und Eichstätt (1:1) seien sehr gut gewesen mit Auswärtssiegen in Pipinsried und Ansbach. "Wir wollen nun beweisen, dass wir dauerhaft Leistung bringen können und auch daheim unser Auswärtsgesicht zeigen." Es gebe durchaus noch einige Bereiche, in denen sich die Aubstädter verbessern können. "Das mit den einfachen Ballverlusten war in Ansbach schon besser, aber nicht optimal", findet Kleinhenz.

Gegen Türkgücü München wird es die eine oder andere Umstellung zwecks Belastungssteuerung geben. Patrick Hofmann ist wohl noch nicht einsatzfähig. Ob es bei Kapitän Ben Müller, der in Ansbach nach fünfwöchiger Verletzungspause sein Comeback feierte, für die Startelf reicht, müsse man abwarten. "Es ist ganz wichtig, dass er als Spieler, aber auch als Typ wieder bei uns ist", sagt Kleinhenz.

 
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