Der TSV Aubstadt hat den Schwung des 1:0-Derbysiegs gegen den FC 05 Schweinfurt ins Auswärtsspiel beim TSV Buchbach mitnehmen können. Die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz gewann am Freitagabend in der Fußball-Regionalliga Bayern mit 4:2 (1:2). "Absolut verdient nach der zweiten Halbzeit", sagte Kleinhenz.
Er hatte im Vergleich zum Erfolg gegen Schweinfurt am vergangenen Freitag nur einen Wechsel an der Startaufstellung seiner Mannschaft vorgenommen. In der Innenverteidigung spielte Christian Köttler anstelle von Steffen Behr.
Joshua Endres zieht ab und bringt den TSV Aubstadt früh in Führung
Nach einer verhaltenen Anfangsphase, in der sich beide Mannschaften erst einmal mit dem arg hoppeligen Rasen in der SMR-Arena vertraut machen mussten, brachte der erste Torschuss gleich die Führung für den TSV Aubstadt. Ingo Feser schlug einen klugen Diagonalball auf Timo Pitter, der setzte Joshua Endres ein und der knallte den Ball wunderschön diagonal ins Eck des Tores von Andreas Steer (8.). Der sechste Saisontreffer des Außenstürmers.
Der vier Minuten später erneut im Blickpunkt stand: Mit hohem Tempo ging er hinein in den Strafraum, kam dort nach einem Zupfer von Rocco Tavra zu Fall. Ein Foul hatte Schiedsrichter Andreas Hummel in dieser Szene allerdings nicht gesehen.
Aubstadt war nun klar Chef im Ring, trug seine Angriffe überlegt und ballsicher vor und wirkte - erstaunlich nach fast fünfeinhalb Stunden Anfahrt nach Oberbayern - frischer. "Es war kein Spektakel, aber ich fand, wir haben das Spiel kontrolliert. Dann sind wir leider etwas in eine Passivität hineingeraten", sagte Kleinhenz.
Dennoch: Aus dem sprichwörtlichen Nichts fiel der Buchbacher Ausgleich, noch dazu nach einem fragwürdigen Freistoß. Den schlug Tobias Steer hoch in den Strafraum, Ben Müller gewann das Kopfballduell gegen Aleksandro Petrovic, gab dem Ball aber die falsche Richtung mit (26.).
Auch dem zweiten Tor des TSV Buchbach geht ein fragwürdiger Freistoß bevor
Auch bei der Buchbacher Führung stand ein umstrittener Pfiff von Schiedsricher Andreas Hummel Pate. Einen Schubser an Christopher Bieber auf Höhe der Mittellinie bewertete er nicht als Foul, dessen Nachgestochere schon. Die Folge: langer Ball in den Strafraum, Ablage quer zur Torlinie und Tor (38.). Das 2:1 zur Pause für die Heimelf entsprach den Kräfteverhältnissen auf dem Platz in keiner Weise.
Schon beim Gang aus der Kabine zurück auf den Rasen suchte Kleinhenz das Gespräch mit Hummel. Das Gesagte blieb offen, aber zwei Minuten später hatte sich die Laune des Trainers des TSV Aubstadt schon wieder gebessert. Christopher Bieber köpfte in unnachahmlicher Art nach einer Ecke ein (47.), auch für ihn war es das sechste Saisontor.
Ein Doppelschlag nach der Pause bringt den TSV Aubstadt wieder in Führung
"Männer, wir wollen mehr", rief Kleinhenz. Gefordert, getan. Ein Ingo-Feser-Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Tim Hüttl zu Joshua Endres, der aus fünf Metern keine Mühe hatte, seine Mannschaft ein zweites Mal in Führung zu bringen (50.). "Endlich mal zwei Tore nach Standardsituationen", lächelte Kleinhenz.
Im dämmrigen Flutlicht in Buchbach war die Aubstädter weiter für die hellen Momente verantwortlich. Ben Müller (54.), Timo Pitter (56.) und Max Schebak (60.) stressten mit ihren Abschlüssen Buchbachs Torwart Andreas Steer. "Ich habe einen Lerneffekt bei der Mannschaft gesehen, dass sie weiter aktiv geblieben ist, weiter angelaufen ist und weiter versucht hat, Fußball zu spielen", sagte Kleinhenz.
Die Bemühungen des TSV Buchbach um den Ausgleich blieben bis in die Schlussphase hinein überschaubar. Geschickt und bis auf ganz wenige Ausnahmen konnte Aubstadt den Druck vom eigenen Tor fernhalten. Aber: Nun war Platz für Konter und Zeit für das zweite Saisontor von Patrick Hofmann - dieses Mal hatte Buchbach zuvor im Mittelfeld vergeblich auf einen Foulpfiff gewartet (84.).