
Der TSV Aubstadt war nah dran an einer Überraschung bei der SpVgg Unterhaching. Einer starken zweiten Halbzeit der Aubstädter zum Trotz verlor die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz beim Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Bayern mit 1:2 (0:1). Vor dem Derby gegen den FC 05 Schweinfurt an diesem Freitagabend (Anpfiff: 18 Uhr) wartet der TSV Aubstadt in der Liga nunmehr seit vier Spielen auf einen Sieg.
"Es war ein bisschen ein Spiegelbild der letzten Wochen", fand Kleinhenz. "Wir müssen für unsere Torchancen einen Riesen-Aufwand betreiben, was wir auch gut gemacht haben. Und der Gegner kommt mit einfachen Mitteln zu Chancen und Toren." In Unterhaching waren es zwei Freistöße, die die Aubstädter Hoffnungen auf einen oder drei Punkte zunichtemachten. Kleinhenz' Fazit: "Ordentlicher Auftritt, leider wieder keine Punkte."
Kleinhenz hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Viktoria Aschaffenburg zwei Veränderungen an der Startelf vorgenommen. Tim Hüttl rückte anstelle von Christian Köttler in die Innenverteidigung. Außerdem bekam Christopher Bieber eine Pause, er wurde von Marcel Volkmuth ersetzt. Jens Trunk konnte trotz einer nach dem viel diskutierten Foul aus dem Aschaffenburg-Spiel am Samstag erlittenen Prellung spielen. Nur auf der Tribüne Platz nahm dagegen der nach schon fünf Gelben Karten gesperrte Nils Piwernetz.
Der TSV Aubstadt gerät schon in der vierten Minute in Rückstand
Taktisch bedeutete das bei Aubstadt erstmals in dieser Saison eine Abkehr vom favorisierten 4-2-3-1-System hin zu einem 4-1-4-1 mit Ben Müller, Marcel Volkmuth und Jens Trunk als Stabilisatoren im Mittelfeldzentrum. Alle Überlegungen Kleinhenz' waren jedoch nach dreieinhalb Minuten erst einmal Makulatur. Sebastian Maier überlistete bei einem Freistoß von der Strafraumkante die Drei-Mann-Mauer und TSV-Torwart Lukas Wenzel mit einem Schuss ins kurze Eck - die frühe Führung für den Tabellenführer.
Der es anschließend gemächlich angehen ließ und ein kompakt verteidigendes Aubstadt vor keine großen Probleme stellen konnte. Umgedreht war das freilich genauso. Das Geschehen spielte sich vornehmlich im Mittelfeld ab, die Strafräume waren über weite Strecken des ersten Durchgangs Tabuzonen. Ausnahmen: Ein Kopfball von Unterhachings Torjäger Mathias Fetsch (26.) und in der 35. Minute ein Gestochere im Strafraum, das die TSV-Abwehr vielbeinig klärte. Das Ganze freilich ein Indiz dafür, dass die Aubstädter Herangehensweise nicht verkehrt war.
Den ersten Stich im zweiten Durchgang machte der TSV Aubstadt. Nach einem Fehl-Querpass von Boipelo Mashigo in der gegnerischen Hälfte schaltete Aubstadt schnell um: Timo Pitter trieb den Ball energisch durch das Zentrum. Max Schebak ließ sich von Jens Trunk hinterlaufen, servierte ihm den Ball dann punktgenau in den Lauf und Trunk vollendete cool ins lange Eck (50.).
Nach dem Ausgleich ist der TSV Aubstadt am Drücker
Jetzt war der TSV Aubstadt am Drücker: Ingo Feser probierte es mit einem Freistoß - Außennetz. Marcel Volkmuth ließ einen 20-Meter-Schuss folgen - drüber. Aber: Unterhaching war sichtlich beeindruckt vom TSV und dessen Signalen, mehr zu wollen. Dass die Zweikämpfe nun hitziger und die Diskussionen auf sowie neben dem Spielfeld mehr wurden, unterstrich die Nervosität des Titelfavoriten.
Der es dann wieder über eine Standardsituation richtete. Aus 25 Metern nahm erneut Sebastian Maier Maß - und wie! Wunderschön zwirbelte der Landshuter, der in seiner Karriere auf zehn Bundesliga-Spiele und über 130 Partien in der 2. Liga zurückblicken kann, den Ball ins Kreuzeck (61.). Als er 25 Minuten später vom Feld ging, gab es stehenden Applaus von den Hachinger Fans auf der Haupttribüne.
Jetzt war es wieder an Aubstadt, zu agieren. Kleinhenz wechselte, brachte Christopher Bieber für Marcel Volkmuth. Bieber ging in die Spitze, klar, Max Schebak ins offensive Zentrum - Aubstadt war wieder zurück im 4-2-3-1. Der TSV rannte zwar mutig an, fand aber keine Lücken mehr in der Hintermannschaft der SpVgg Unterhaching, die routiniert alles weg verteidigte.