
Ein Länderspiel haben nicht allzu viele Fußballer in ihrer sportlichen Vita stehen. Maximilian Weisbäcker schon. Der 22-Jährige stand am Donnerstagabend im Tor der Bundeswehr-Nationalmannschaft bei deren Gastspiel außerhalb von London. 0:0 endete die Partie der deutschen Mannschaft gegen die Auswahl der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs.
Bundeswehr-Team-Manager Olaf Bahne sagte, Weisbäcker habe das Team einige Male vor einem Rückstand bewahrt und bescheinigte dem Torwart, der in Wildflecken Dienst schiebt, insgesamt eine "tolle Leistung". Nach einigen Teilnahmen bei Trainingslagern und Einsätzen bei Benefizspielen war das "mein erstes großes Länderspiel", sagte Weisbäcker am Samstag, bevor er von der Ersatzbank aus den 5:0-Derbysieg seines TSV Aubstadt gegen den FC 05 Schweinfurt in der Fußball-Regionalliga Bayern verfolgte.
Im Tor des TSV Aubstadt hatte Weisbäcker zuletzt eher schwankende Leistungen gezeigt. Nach einem starken Saisonbeginn hatte er sich einige Patzer erlaubt und sich – unbedrängt und völlig unnötig – beim 0:0 gegen den FC Bayern München II eine Rote Karte für ein Handspiel außerhalb des Strafraums eingehandelt. Obwohl es den Aubstädtern gelungen war, die Sperre auf ein Spiel herunterzuhandeln, entschied sich Trainer Julian Grell wie am Dienstag in Illertissen auch gegen Schweinfurt für Vladyslav Vertiei als Schlussmann.
Julian Grell bescheinigt Vladyslav Vertiei im Tor des TSV Aubstadt starke Leistungen
Vertei habe in Illertissen eine starke Leistung gezeigt, habe gut trainiert und deshalb habe es keinen Grund gegeben, ihn aus dem Tor zu nehmen, sagte Grell. Gegen Schweinfurt, so Grell weiter, habe der Ukrainer, obschon kaum einmal wirklich gefordert, der Mannschaft Sicherheit vermittelt: "Das erwarte ich von einem Torwart."
Von Weisbäcker – "ein hervorragender Torwart mit großem Potenzial", so Grell – erwarte er obendrein, dass er sich wieder voll auf den TSV Aubstadt fokussiere. Weisbäcker ist also in der Bringschuld, sich über das Training für die Rückkehr zwischen die Pfosten zu empfehlen.
Am Samstag zeigte sich der junge Torwart reflektiert. Er habe die Woche in England genutzt, sagte Weisbäcker, "um die letzten Wochen Revue passieren zu lassen und mir über einige Aktionen Gedanken zu machen". Das habe ihm geholfen, mit den jüngsten Enttäuschungen und Rückschlägen umzugehen: "Ich bin stärker zurückgekommen."
An weitere Einsätze im Tor der Bundeswehr-Nationalmannschaft denke er derzeit nicht, sagte Weisbäcker, dessen Dienstzeit bei der Bundeswehr in zwölf Monaten endet: "Meine Priorität ist, mich auf den TSV Aubstadt zu konzentrieren." Julian Grell wird es gerne vernommen haben.