
Während der TSV Lohr (12. Platz/5:17 Punkte) jüngst spielfrei war, ist das Team durch den 24:22-Sieg des Konkurrenten HSG Lauf/Heroldsberg gegen den TSV Roßtal in der Handball-Regionalliga auf den mutmaßlichen Abstiegsplatz zwölf abgerutscht. Und steht nun unter Zugzwang, zumal es in den jetzt folgenden fünf Partien bis Fasching gegen Gegner geht, gegen die ein Lohrer Erfolgserlebnis zumindest möglich erscheint. Im März sind dann vor allem Topteams die Gegner, gegen die Lohrer Punktgewinne nur unter außergewöhnlichen Umständen zustande kommen dürften.
"Klar, jetzt kommen die wichtigen Wochen", betont TSV-Spielertrainer Maximilian Schmitt vor dem Derby gegen die DJK Waldbüttelbrunn (10./8:14), die an diesem Samstag ab 19.30 Uhr in der Spessarttorhalle zu Gast ist. Anschließend spielt der TSV in diesen "Wochen der Wahrheit" zu Hause gegen die HSG Lauf/Heroldsberg (1. Februar), beim SV Anzing (8. Februar), daheim gegen den VfL Günzburg (15. Februar) und beim TSV Allach (22. Februar).
Jener TSV Allach ist übrigens das letzte Team, gegen das die Lohrer in der laufenden Saison gepunktet haben. Allerdings ist der 30:27-Heimerfolg vom 12. Oktober 2024 schon über drei Monate her. Und das ist nicht die einzige Negativserie, gegen die die von Maximilian Schmitt und Bernd Becker trainierten Lohrer anspielen. Gegen den unterfränkischen Rivalen von der DJK Waldbüttelbrunn haben sie seit 17. November 2012 zu Hause nicht mehr gewonnen. Seitdem gab es in heimischen Hallen für die Lohrer sieben Niederlagen und ein Unentschieden. Trotzdem betont Maximilian Schmitt: "Wir freuen uns – auf eine volle Halle und ein heißes Spiel."
Kontrahenten kennen sich bestens
In der Vergangenheit waren die Vergleiche oft sehr torarme Spiele, weil die unterfränkischen Kontrahenten die Stärken und Schwächen ihrer Gegner bestens kannten. Gut möglich, dass das auch am Samstag wieder so sein wird. Jedenfalls hat Lohrs Trainer Bernd Becker die DJK Waldbüttelbrunn, die er in der Saison 2009/10 selbst betreute und für die zwei seiner Söhne in der zweiten Mannschaft spielen, bei deren 22:28-Heimniederlage vergangenen Samstag gegen den TSV Rothenburg eingehend beobachtet. Und dabei feststellen dürfen, dass die DJK nach dem Abstieg aus der 3. Liga im Jahr 2023 und einigen personellen Veränderungen verwundbar wie lange nicht erschien. Gegenwärtig muss sich das langjährige Spitzenteam sogar Sorgen um den Klassenerhalt machen.
"Trotzdem liegt die Qualität auf der anderen Seite", betont Maximilian Schmitt und verweist darauf, dass bei Waldbüttelbrunn eine Reihe von Akteuren über Zweitliga-Erfahrung verfügen. DJK-Rückraumspieler Linus Geis hat gar 2021 mit dem TBV Lemgo den DHB-Pokal gewonnen und für die Ostwestfalen Europapokalspiele absolviert.
Maximilian Schmitt setzt dagegen die "Lohrer Tugenden". Will heißen: Sein Team soll den Heimvorteil nutzen und "über die Emotion kommen". Und damit einen guten Start in die "Wochen der Wahrheit" hinlegen. Die personellen Voraussetzungen dafür sind beim Gastgeber nicht schlecht: Außer dem nach seinem Kreuzbandriss langzeitverletzten Rückraumspieler Jannik Schmitt sowie dem erkrankten Torhüter Fabian Gowor ist die Mannschaft voraussichtlich komplett.