Eigentlich hätte die Saison in der in Regionalliga umbenannten vormaligen Handball-Bayernliga für die DJK Waldbüttelbrunn an diesem Samstag, 21. September, mit einem Heimspiel gegen das U 21-Team des HC Erlangen beginnen sollen. Doch nach dem Mannschaftsrückzug des Bundesliga-Nachwuchses hat das Team von DJK-Trainer Julian Bötsch an diesem Wochenende erst einmal unfreiwillig Pause. Rundenauftakt für Waldbüttelbrunn ist so am Samstag, 28. September, wenn die HSG Lauf/Heroldsberg in der Ballsporthalle zu Gast ist.
Seit November 2022 ist der frühere Zweitliga-Spieler Bötsch für die DJK als Trainer verantwortlich, als er im Abstiegskampf der 3. Liga nach der Trennung von Dusan Suchy übernommen hatte. Seitdem musste der 35-Jährige, der ins zweite Jahr mit seinem Co-Trainer Nico Emmerling geht, schon zum zweiten Mal einen personellen Umbruch innerhalb der Mannschaft bewältigen. Den ersten vor der Saison 2023/24 nach dem Drittliga-Abstieg und nun schon wieder.
Mit Julian Stumpf, Janik Renz und David Winheim sind drei Rückraumspieler nicht mehr dabei aus dem Team, das in der Vorsaison Bayernliga-Sechster wurde. Auch der langjährige Linksaußen Nico Elbert hat sich verabschiedet. Am schwersten aber wiegt der Abgang von Tobias Glöggler, der mit Bötsch zusammen über Jahre das beste Kreisläufer-Duo der Bayernliga gebildet hatte. "Natürlich haben wir an Qualität und Erfahrung verloren, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff", gibt Bötsch zu, der in dieser Saison nicht mehr selbst auf dem Spielfeld stehen will.
Drei junge Kreisläufer bei Waldbüttelbrunn
Die Lücke sollen drei junge Kreisläufer schließen. Neben dem vor der vergangenen Saison aus Mittelfranken gekommenen Gustav Dannhäuser sind dies die Neuzugänge Jan Lukas Hermann (von der SG DJK Rimpar II) und Max Weber (HSC Bad Neustadt). "Es muss sich alles erst einmal finden, im Amateurbereich dauern solche Prozesse immer etwas länger", sagt Bötsch mit dem Hinweis darauf, dass seine Mannschaft nicht wie die Wölfe Würzburg in der 3. Liga achtmal wöchentlich trainiert. So habe es in der Saisonvorbereitung auch große Schwankungen gegeben, "was die Qualität der Spiele und des Trainings betrifft", sagt Bötsch.
Angesichts dieser Personalien spricht in Waldbüttelbrunn auch niemand von der Meisterschaft, sondern die DJK will nichts mit dem Abstieg zu tun haben und sich in der neuen Formation in der Regionalliga etablieren.
Interessant ist derweil ein Blick auf die Konstellation im Rückraum, wo die erste Besetzung der Vorsaison mit Leon Rastner, Linus Dürr und dem neuen Kapitän Linus Geis der DJK erhalten geblieben ist. Neu dazugekommen ist mit Tom Hartmann ein Rechtshänder, der zuletzt für den Liga-Rivalen TV Erlangen-Bruck und auch schon für den HC Erlangen II in der 3. Liga gespielt hat. Der ist ein spielstarker Halblinker und nach Bötschs Worten "ein völlig anderer Spielertyp als Linus Geis", der mit seinen 2,02 Metern Körpergröße auf der selben Position spielt.
Allerdings kommt Hartmann ebenso wie Nachwuchs-Rückraumakteur Lennart Karl aus einer langen Pause nach einem Kreuzbandriss, weshalb beide nach den Worten ihres Trainers noch nicht bei 100 Prozent sind.
Trainer Julian Bötsch fordert Geduld ein
Daneben gibt es noch drei weitere Neuzugänge im Kader: Spielmacher Lennert Sitzmann ist vom hessischen Landesligisten Hünfelder SV gekommen, die Außenspieler Silas Kütt und Fabian Benkert von der SG DJK Rimpar II. Sitzmann fehlt allerdings zum Saisonstart wegen eines Achillessehnenanrisses.
Angesichts der vielen Umbrüche im Team fordert Trainer Bötsch ein, dass man etwas Geduld mit seiner Mannschaft haben solle: "Es wird Zeit brauchen, bis die Abläufe sitzen." Diese Zeit wird die Mannschaft allerdings auch erhalten, denn die Saison dauert so lang wie noch nie. Das letzte Saisonspiel findet am 31. Mai 2025 statt, wenn die DJK den TSV Lohr zum unterfränkischen Derby zu Gast hat.