Dass der TSV Karlburg (18. Platz/6 Punkte) in die Bayernliga Nord seinen Gegner meist fußballerisch unterlegen ist, hat sich oft gezeigt in den bisher absolvierten 15 Saisonspielen, nach denen das TSV-Team Tabellen-Schlusslicht ist. Da kommt es dem Aufsteiger vielleicht ganz gelegen, dass dieser Tage die Rasenplätze witterungsbedingt immer schlechter bespielbar sind und so bisweilen ein spielerischer Vorteil eines Kontrahenten durch Kampf und Laufbereitschaft besser kompensiert werden kann.
"Natürlich sucht man immer nach Möglichkeiten, zum Erfolg zu kommen", sagt TSV-Trainer Markus Köhler, auf diesen Umstand angesprochen. Vor dem Heimspiel seiner Mannschaft an diesem Samstag, 12. Oktober, ab 16 Uhr im Fundamentum Sportpark gegen den TSV Kornburg (12./19) gibt er freilich zu bedenken: "Ich glaube aber, dass keine Mannschaft in der Bayernliga ausschließlich für das Fußballerische kommt und bei allen die kämpferischen Grundtugenden vorhanden sind."
Dass der TSV Kornburg besagte kämpferische Tugenden aktivieren kann, hat er am vergangenen Sonntag mit dem 1:0-Sieg beim ASV Neumarkt bewiesen. Nicht ganz so gut hatte das allerdings vier Tage zuvor bei der 0:5-Niederlage im Heimspiel gegen die DJK Ammerthal geklappt. Will heißen: Die Leistungen der Mannschaft aus dem Nürnberger Süden sind schwankend. "Es kommt da viel drauf an, wie gut sie als Mannschaft auftreten", sagt Köhler über den bevorstehenden Gegner, dessen Stärken bei einem Verhältnis von 22:24 Toren eher in der Defensive zu verorten sind.
Ehemalige Fußballer des SV Seligenporten
Fußballerische Qualität haben die Kornburger gleichwohl. "Da sind fünf Leute dabei, die vor fünf Jahren mit dem SV Seligenporten noch um den Regionalliga-Aufstieg gespielt haben", berichtet Markus Köhler. Da spricht er zum Beispiel von Stürmer Bastian Herzner, mit bisher sechs Saisontreffern der erfolgreichste Torschütze seines Teams, oder von Mittelfeldspieler Kai Neuerer. Auch Kornburgs aktueller Trainer Hendrik Baumgart war 2019 beim damaligen Bayernliga-Spitzenteam SV Seligenporten tätig. Inzwischen sind die Kicker aus dem Ortsteil der oberpfälzischen Marktes Pyrbaum mittlerweile in die A-Klasse abgestürzt.
Angesichts der spielerischen Möglichkeiten des samstäglichen Gegners kommt es den Karlburgern ganz recht, dass es unter der Woche viel geregnet hat und die Rasenplätze daher tief sind. "Natürlich wird es darauf ankommen, dass wir kompakt stehen und in die Zweikämpfe kommen", gibt Markus Köhler vor.
Defizite im Spiel nach vorn
Allerdings krankte es bei den jüngsten Niederlagen (1:2 zu Hause gegen den TSV Abtswind, 0:1 beim ASV Neumarkt) auch daran, dass die Karlburger in der Offensive wenig zustande brachten. In diesem Mannschaftsteil sind die Möglichkeiten auch gegen den TSV Kornburg weiter eingeschränkt, da Paul Karle und Sebastian Fries aufgrund ihrer Verletzungen, die sie sich vor beziehungsweise während der Partie gegen Abtswind zugezogen hatten, erneut fehlen werden. Auch fällt Tim Wagner wegen einer Erkrankung weiterhin aus. Immerhin kehrt mit Jonas Leibold ein variabel einsetzbarer Ausbahnspieler ins Aufgebot zurück, der zuletzt ebenfalls erkrankt gefehlt hatte.
Im Tor bleibt auf jeden Fall Linus Eiselein, der zuletzt mit guten Leistungen aufwarten konnte, die erste Wahl. Denn Marvin Fischer-Vallecilla steigt nach seinem Muskelfaserriss erst in der kommenden Woche wieder ins Training ein und Leon Zwickl, der dritte Keeper im Karlburger Aufgebot, fällt indes noch für längere Zeit aus.